1000 Fragen an mich selbst – Selbstfindung #19
Und schon wieder bin ich zu spät dran. Aber daran sind nur die Feiertage schuld, ganz bestimmt. 😀 Hier jedenfalls gibt es mit ein bisschen Verspätung die Selbstfindung #19 der 1000 Fragen von Johanna. Wieder ehrlich und unverblümt. Denn es bringt ja nix, wenn man sich selbst etwas vorgaukelt oder?
1000 Fragen an mich selbst – Selbstfindung #19
361: Was war deine schlimmste Lüge? Gleich so eine Einstiegsfrage, puh! Ich glaube, dass ich einer lieben Freundin zuerst verschwiegen hatte, dass ihr damaliger Mann seine Chancen bei mir testen wollte. Ich hatte gehofft, es war einfach nur ein kurzer schwacher Moment bei ihm und sie fangen sich wieder. Nachdem sich das aber wiederholte, schenkte ich ihr reinen Wein ein. Hätte ich vorher offen gesprochen, hätte sie sich eher von ihm lösen können.
362: Erweiterst du deine eigenen Grenzen? Ich versuche zumindest, immer ein bisschen mehr aus mir rauszuholen und an mir zu arbeiten.
363: Kannst du gut Witze erzählen? Ich kann Witze gut vorlesen. Aber ansonsten vergeige ich immer die Pointe. Was ich aber gut kann, ist aus Situationen lustige Momente schaffen.
364: Welches Lied handelt von dir? Hier muss ich wirklich überlegen. Gibt es ein Lied, das von mir handelt? Ich glaube, am ehesten passt wirklich dieses Lied von Max Giesinger zu mir.
365: Welche kleinen Dinge kannst du genießen? Oh, da gibt es so viele kleine Dinge, die ich genießen kann. Ich glaube, das ist etwas, wofür ich sehr dankbar bin. Neue Gänseblümchen im Rasen zum Beispiel. Oder wenn mein Mann mir nebenbei über den Rücken streichelt. Oder Kaffee noch warm trinken. Und der Duft von warmem Regen und frischem Heu. Hach ja, Kleinigkeiten, die die Welt einfach schöner machen.
366: Wofür kann man dich nachts wecken? Solange der Grund in meinem Haus wohnt und das Bedürfnis nach Nähe und Liebe hat oder mich einfach braucht, immer. Und auch sonst, wenn es jemandem in meinem Umfeld schlecht geht, steht meine Tür auch morgens um 3 offen. Das wurde übrigens auch schon das ein oder andere Mal genutzt und ich freue mich über das Vertrauen und die Verbundenheit, die man mir da entgegen bringt – auch wenn der Tag danach sich meist ein wenig überfahren anfühlt.
367: Was würdest du gern an deinem Äußeren ändern? Was für eine gemeine Frage. Ich hätte gern wieder eine 38, also mindestens 30 Kilo weg. Beine, die nicht mindestens eine Größe größer einfordern, weil die Oberschenkel sonst die Hose sprengen. Und ich hätte gern Brüste, die nicht gerade den Erdgott anbeten. Aber ehrlich, die „Probleme“ an meinem Körper sind nicht so gravierend, als dass ich den Ansporn hätte, endlich meinen Hintern hochzubekommen. Also dauerhaft. Weil es einfach – subjektiv – viel wichtigere Dinge gibt als Krautstampfer und die Folgen der Schwerkraft.
368: Was soll bei deiner Beerdigung mal über dich gesagt werden? Hmm …. Was genau, das weiß ich nicht. Das steht mir auch nicht zu, denn ich finde, wenn man sich von einem Menschen verabschiedet, sollten die Worte von ganz tief drinnen kommen und die Gefühle für den Verstorbenen offenlegen. Ihn ehren. Ich hoffe allerdings, dass meine Liebsten wissen, dass ich mein letztes Hemd für sie gegeben hätte oder habe.
369: Lässt du dich leicht zum Narren halten? Oh, da reagiere ich ja ganz allergisch. Nein, ich hinterfrage viel und finde es unmöglich, wenn jemand versucht, mich vorzuführen.
370: Was würdest du gern mal tun, vorausgesetzt dass es keinesfalls schiefgehen könnte? Mit einem alten VW-Bus und dem Herzmann durch die ganze Welt fahren, dort anhalten, wo es uns gefällt, solange dort verweilen, wie es uns gefällt und dabei bequem von der Vermietung unseres Hauses leben. Hach ja, das ist so ein Träumchen, das es vielleicht in 15 Jahren zu erfüllen gibt.
371: Muss man immer alles sagen dürfen? Wenn mein Gegenüber in einer ziemlich labilen Phase ist und meine Worte ihn weder stärken noch irgendwie anderweitig helfen, sondern eher verletzen und ihn tiefer in ein Loch stürzen würden, dann halte ich meinen Mund. Ich bin ja wirklich eigentlich immer für Ehrlichkeit und Direktheit. In manchen Situationen ist aber die Denkweise „Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sollte man den Mund halten“ durchaus angebracht.
Was mich da am ehesten von überzeugt hat, dass man manchmal einfach ruhig sein sollte war dieses Beispiel: Nimm eine Tasse (Symbol für dein Gegenüber) und wirf sie mit aller Kraft (Symbol für deine Worte) auf den Boden. Sie zerspringt. Und jetzt entschuldige dich bei der Tasse. Wird sie davon wieder heil?
372: Wem solltest du mehr Aufmerksamkeit schenken? Meinen Kindern. Wir verbringen zwar sehr viel Zeit miteinander, dadurch dass sich der Blog hier von zuhause aus führen lässt, aber oft ist es so, dass wir nebeneinander aber nicht miteinander leben. Denn da ist der Haushalt, da sind Arzttermine, da sind berufliche Termine und zwischendrin irgendwo wir. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die Ferien nächste Woche, denn dann können wir wieder bewusst Zeit gemeinsam verbringen. Ohne Schulzeiten und Hobbies berücksichtigen zu müssen.
373: Kannst du gut loslassen? Nein, so gar nicht. Also bei Dingen schon, bei Menschen nicht.
374: Wofür bist du dankbar? Da wären wir wieder bei Frage 365. Es gibt so vieles, wofür ich dankbar bin. Für vier gesunde Kinder und einen Mann, der der beste Papa der Welt ist. Für unser kleines Eigenheim, denn das ist nicht selbstverständlich. Oder für tolle Gespräche mit Freunden. Ein „Ich hab dich lieb“ und ein Tschüsskuss, wenn die Kinder das Haus verlassen. Die Liste ist ewig erweiterbar. Aber im Endeffekt bin ich einfach nur dankbar für das Leben, das ich führen darf. Mit allen Ecken und Kanten.
375: Sind Komplimente von Leute, die du nicht kennst, wichtig für dich? Ich würde lügen, würde ich sagen, sie schmeicheln mir nicht, Und klar pusht das das Ego schon ein wenig. Aber ob Komplimente von Fremden oder von Vertrauten kommen, ist ziemlich zweitrangig, wenn sie aufrichtig gemeint sind.
376: Vor welchem Tier hast du Angst? Definitiv vor Hunden. Da gab es mal ein ganz unschönes Erlebnis in meiner Kindheit. Auf meinem Weg zum Kindergarten gab es einen Bauernhof, der von einem etwa hüfthohen Mischling bewacht wurde. Dieser sonst liebe Hund hatte eines Morgens einen Totalaussetzer, rannte zähnefletschend auf uns zu und schmiss meinen Papa von hinten um. Wäre die Besitzerin nicht heraus gerannt, wüsste ich nicht, wie es ausgegangen wäre. Seitdem zucke ich schon zusammen, wenn ein Hund nur bellt. Es triggert mich und macht mir Angst.
Und Spinnen. Also ich weiß, dass meine Angst bei den heimischen Spinnen eigentlich gänzlich unbegründet ist, aber sobald ich eine sehe, die größer als der kleinste Fingernagel ist, verfalle ich in Panik und suche den Staubsauger. Das passiert komischerweise allerdings nur im Haus. Draußen bewundere ich diese Tiere gern in ihren Netzen.
377: Weswegen warst du zuletzt vollkommen verwirrt? Gerade gestern, weil die Abendplanung etwa 5x geändert wurde. Zum Schluss saß ich einfach nur da, meinte, die Mädels sollen einfach machen und ich hänge mich an. Hat geklappt, denn es war ein wirklich interessanter Abend, den ich auf Twitter kommentiert hatte.
378: Was hast du immer im Kühlschrank? Wirklich immer im Kühlschrank sind Marmelade, Joghurt, Milch und Butter. Und mittelscharfer Senf und Knoblauch sind auch immer drin. Klingt ziemlich ungesund oder? Aber das Gemüse wechselt ständig durch und Obst liegt in der Obstschale auf der Küchentheke.
379: Genierst du dich dafür, dass du bestimmte TV-Sendung schaust? Nö, warum sollte ich? Wer mich deswegen in Schubladen steckt, soll das ruhig machen. Ich geniere mich auch nicht, weil ich Klatschblätter lese. Einfach, um ein bisschen abzuschalten. Es muss nicht immer alles Mehrwert haben und mich weiterbilden. Manchmal muss es mich einfach nur unterhalten – wie auch immer.
380: Wann hattest du die beste Zeit deines Lebens? Ich kann ja jeder Zeit etwas abgewinnen. Es hatte jede Phase meines Lebens etwas für sich. Gerade mag ich das hier und jetzt eigentlich ziemlich gern. Die Mäuse sind aus dem Gröbsten raus, die Windeln gehören bald der Geschichte an und ich genieße die Freiheiten, die sich daraus ergeben. Außerdem finde ich, bringt das Klammern an eine bestimmte Zeit nur Unmut und Unzufriedenheit ins Hier und Jetzt.
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Das waren sie, die nächsten 20 Fragen der Selbstfindung #19. Die vorangegangenen Fragen findest du unter dem Suchbegriff „1000 Fragen„! Viel Spaß beim Stöbern.