Picky Eater: Hier findest du einfache Tipps und Tricks, wie du mit mäkeligen und wählerischen Kindern umgehen kannst.
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13 einfache Tipps zum Umgang mit mäkeligen Kindern

Ich glaube, der Begriff „picky Eater“ ist dir sicher ein Begriff. Gerade wenn man Kinder hat, kann man das ziemlich gut beobachten. Da fangen Mäuse, die zuvor alles gegessen haben, an, plötzlich nur noch trockene Nudeln zu essen oder das Butterbrot wird zur Allzweckwaffe, damit das Kind überhaupt was zu sich nimmt. Der Umgang mit mäkeligen Kindern scheint oft ein Drahtseilakt zu sein.

Mir geht es da nicht anders, sich wenn ich immer wieder darauf angesprochen werde, dass meine Kinder laut unserem wöchentlichen Speiseplan ja völlig unkompliziert seien. Nö, das stimmt so nicht.

Aber der Geschmack ändert sich eben auch immer wieder. Und ich finde es wichtig, abwechslungsreich zu kochen und zu essen. Ja, da gehört auch Fastfood dazu. Deswegen habe ich heute ein paar Tipps zum Umgang mit mäkeligen Kindern. Dinge, die sich bei mir als Mama und Ernährungsberaterin bewährt haben und die einfach umzusetzen sind.

Nur zur Absicherung: ich gehe hier von völlig normalen und gesunden Kindern ohne Unverträglichkeiten aus. Ich gebe dir hier auch keinen Ernährungsplan zur Hand, sondern einfache Handlungsweisen, die dir und deinem Kind helfen können, spielerisch neue Lebensmittel und Vorlieben zu entdecken.

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Picky Eater // 13 einfache Tipps zum Umgang mit mäkeligen Kindern

Beziehe die Kinder von Anfang an mit ein

Hier läuft das so ab, dass die Kinder schon im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt ein Obst und Gemüse für sich aussuchen dürfen. Auch Joghurt und Käse oder Wurst wird von den Kindern mit eingekauft. So merken sie, dass man auf ihre Vorlieben Rücksicht nimmt und haben später etwas für sich, das ihnen auch wirklich schmeckt.

Das Gleiche gilt fürs Kochen oder allgemein Zubereiten der Speisen. Beziehe die Kinder mit ein. Schmeckt Kohlrabi vielleicht roh beim Schnippeln besser als gekocht? Und wie sieht es mit Brokkoli aus?

Mach kein Thema draus

Besonders wenn Kinder sehr leicht und zierlich sind, neigt man dazu, das Essen immer zum Thema zu machen. Dabei ist das oft einfach kontraproduktiv. Je mehr man die Menge, die Komponenten oder das Gewicht zum Thema macht, desto mehr Abwehr entwickelt das Kind.

Mach dir bewusst: Bei den Mahlzeiten an sich geht es nicht darum ob dein Kind nun 2 Nudeln mehr schafft oder den Brokkoli probiert, sondern dass ihr gemeinsam ein positives Miteinander lebt. Dann wird auch dein Kind keine negativen Gedanken zum Essen entwickeln

Lass die Kinder intuitiv essen

Ich spreche hier nicht davon, dass sie 24/7 Brötchen mit Nuss-Nougatcreme futtern sollen, sondern dass du das Essen nicht strikt mit der Stechuhr planst. Meist hat dieses „Dann musst du noch 25 Minuten warten, bis das Essen fertig ist“ zur Folge, dass das Hungergefühl nachlässt und das Kind dann gar nicht mehr essen möchte. Oder es ist vom Hunger so grantig – ich sag nur HANGRY – dass alles zu spät ist und ein harmonischer Familientisch in weite Ferne rückt.

Stattdessen kannst du einfach etwas Obst oder Gemüse anbieten. Auch ein Butterbrot ist vollkommen in Ordnung. Oder besser, ein Teller mit aufgeschnittenem Obst und Gemüse ist immer erreichbar.

Snacken erlaubt – aber richtig

Essen vor dem Fernseher? Kein Problem, wenn es Rohkost ist. Auch Nüsse sind eine tolle Snackidee mit vielen gesunden Fetten. Und wenn es etwas außergewöhnlicher sein soll, warum dann nicht einfach mal Äpfel in Pommesstreifen schneiden und Erdbeeren als Ketchup dazu pürieren? Selbstgemachte Wirsingchips aus dem Ofen sind außerdem auch richtig lecker würzig und nicht ganz so ungesund wie normale Kartoffelchips.

Hier findest du einfache Snackideen – nicht nur für den Sommer.

Mache die Kinder mit den Lebensmitteln vertraut

Du kennst sicher den Spruch „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“. Und da ist so viel Wahrheit enthalten. Woher kommt also der Apfel und wie kommt die Milch in die Tüte? Erkläre schon beim Einkauf, was da im Wagen landet und wonach das schmeckt oder wie man es zubereiten kann. Oder ihr sucht euch gemeinsam ein neues Obst, das ihr beide noch nicht kennt und zusammen entdecken könnt.

Außerdem können Bücher, wie So wächst unser Essen* von Emely Bone oder Unser Essen – Wieso? Weshalb? Warum?* ein Anreiz sein, dass Kinder ihnen unbekannte Lebensmittel entdecken und kennenlernen wollen.

Richte die Komponenten extra an

Klar ist es toll, wenn die Soße in einem Nest aus Kartoffelbrei weilt, während Erbsen, Möhren und Paprika vermengt daneben liegen. Für Leute, die das mögen. Bei Kindern ist der Kartoffelbrei durch die Soße kaputt, die Erbsen färben auf die Möhren ab und überhaupt ist alles UN-GE-NIESS-BAR, weil es ineinander und übereinander drapiert auf dem Teller liegt. Gerade für kleinere Kinder sind solche Teller mit Unterteilung* richtig super!

Außerdem wette ich mit dir, du hast sicher auch mindestens ein Gericht, das du getrennt tausendmal lieber isst, als alles irgendwie zusammen gematscht oder?

Koche nicht extra für die Kinder

Natürlich richtet man sich nach den Kindern und versucht, es allen recht zu machen. Aber im Endeffekt ist man dadurch so verkopft und angespannt, ob die Kinder es auch wirklich essen, dass man nur enttäuscht werden kann.

Koche das, was dir schmeckt, mach nicht für jedes Kind eine Extrawurst. Die Kinder finden schon was, was ihnen schmeckt. Besonders, wenn du dich an den Punkt direkt hier darüber hältst.

Biete auch ungeliebte Lebensmittel immer wieder an

Geschmäcker verändern sich von Zeit zu Zeit immer wieder. Hier wird abwechslungsreich gekocht und auch sonst gibt es immer bunte Obstteller und Mahlzeiten. Wenn es nicht thematisiert wird (Hallo, Punkt 1) und immer wieder präsent ist, wird es ohne Druck womöglich auch immer wieder probiert.

Auch unterschiedliche Zubereitungen des gleichen Lebensmittels sind oftmals ein Anreiz, es doch zu probieren. Vor allem, wenn die Eltern genießerisch drein blicken, während sie sie essen. So sind Schupfnudeln mit Apfelmus wahrscheinlich viel leckerer als Schupfnudeln mit Sauerkraut. Und Pfannkuchenwraps zur Pause weniger interessant als überbackene Pfannkuchenröllchen.

Zwinge deine Kinder niemals zu probieren & essen

Ich glaube, das erklärt sich von selbst. Kein Kind isst gern und unter Zwang.  Je mehr Druck du ausübst, desto mehr verschließt sich das Kind und verbindet Essen mit einem negativen Erlebnis. Essen soll Spaß machen und Genuss vermitteln.

Ich wette mit dir, es gibt auch das ein oder andere Gericht, das du nicht einmal probieren möchtest. Hier sind das Kutteln, Oktopus und Fisch, den ich entgräten müsste. Na? Ertappt?

Lasse gesunde Alternativen und Ausweichmöglichkeiten zu

Es spricht nichts dagegen, wenn statt der Gemüsesuppe einfach Gurke mit Quark oder Apfel mit Erdnussbutter gegessen wird. Apfelmus oder Brot mit Frischkäse und Kräutersalz ist auch super. Außerdem wird es so satt und muss nicht am leeren Teller sitzen, während die anderen essen und ist gefrustet. Zudem hast du den Stress nicht, dass du dein Kind zu „Nee danke!“ mit „Boah nein!“ an „Schmeckt mir nicht.“ motivieren musst, weil es etwas isst, das ihm schmeckt und dennoch voller Vitamine und Nährstoffe ist.

Manchmal lohnt es sich zu mogeln

Ja richtig, du darfst mogeln. In Tomatensoße lässt sich zum Beispiel ganz wunderbar Avocado pürieren. In Kartoffelsuppe kannst du Karotten oder Kohlrabi verstecken und Kuchen mit geraspelter Zucchini oder Karotte schmeckt noch immer lecker. Oder gerade deswegen.

Pürierte Dinge sind sowieso der Hit. Was man allein alles in Smoothies verstecken kann. Und in Soßen erst. Man darf nur nicht erwähnen, dass das Kind da gerade mit der Bolognese 3 Kilo Zwiebeln und 5 Tonnen Karotte inhaliert hat. Versteht sich von selbst. 😀

Denk dir coole Namen für das Essen aus

Auch picky Eater lassen sich mit einem tollen Namen eher locken als mit den Standardbezeichnungen. Turtles Pizza ist zum Beispiel viiiieeel besser als normale und Garfields Lasagne schmeckt natürlich grandios. Gemüsegratin ist hier beispielsweise Käptn Blaubärs bunte Schatzkiste, Medusas Haare sind Spaghetti, Obstsalat ist wegen der bunten Farben Einhornsalat, Fischstäbchen in der Semmel sind Piratenburger, usw. Klingt doch spannend oder? Außerdem nimmt es diese Schwere vom Essen und verbindet es mit Spaß.

Vertraue darauf, dass dein Kind sich holt, was es braucht!

Ich denke, das ist der wichtigste Tipp im Bezug auf mäkelige Kinder. Kinder bis zu einem Alter von etwa 4 Jahren haben ein natürliches Sättigungsgefühl und essen das, was sie brauchen. Dieses „Ein Löffelchen geht noch“ und das Thematisieren der Menge oder der Art der Lebensmittel, die die Kinder essen, lässt sie ihren natürlichen Umgang damit verlernen.

Meine Kinder sehen im Übrigen auch aus, als würde ich ihnen die Wurst vom Brot klauen – während sie einfach essen, was und wann sie möchten und ich – bedingt durch in der Kindheit erlernte Verhaltensmuster – keine Reste auf dem Teller ertrage und dadurch dementsprechend mit meinem Gewicht zu kämpfen habe. Vertrau darauf, dass die Kinder essen, wenn sie Hunger haben. Dass sie aufhören, wenn sie satt sind und gib ihnen das Vertrauen, dass sie dies auch klar kommunizieren dürfen.

*****

Was denkst du? Machen diese Tipps Sinn oder hast du einen picky Eater daheim, der da auch nicht mitspielt? Ich hoffe, da ist der ein oder andere Kniff dabei, der dich beruhigt, zum Nachdenken anregt.

Herzlichst, die Julie

 

Der Umgang mit mäkeligen Kindern scheint oft ein Drahtseilakt zu sein. Diese 13 Tipps verhelfen dir zu mehr Verständnis für pingelige Esser und zeigen dir auf, wie du ihnen eine ausgewogene Ernährung näherbringen kannst. #erziehung #kinder #essen #ernährung

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