4 Wochen zuckerfrei – Mama speckt ab!
Ich hab’s getan. 4 Wochen zuckerfrei und noch kein Ende in Sicht. Zuckerfrei? Ja, genau! 4 Wochen ohne Rübenzucker, Agavendicksaft, Birkenzucker oder Honig. Ohne beigefügten Zucker eben. Jetzt kannst du dir denken „War ja klar. Ein Neujahrsvorsatz …. “ . Dem ist allerdings nicht so. Ich hab schlichtweg die letzten Fotos von mir gesehen – und war geschockt. Die Zahl auf der Waage ist das eine (ich weiß, dass ich dick bin, das ist nicht neu), aber die Ausmaße so zu sehen, das war dann doch gruselig. Nach dem Urlaub über Silvester musste was passieren.
Kurzum: Nachdem ich vor zwei Jahren schon ziemlich gut mit clean eating (hier findest du meine Erfahrungsberichte) gefahren bin, dachte ich mir, diesmal mache ich es richtig. Denn diese ganzen Austauschstoffe und Ersatzsüßungsmittel sind ja doch ein wenig Selbstbetrug. Honig, Fruchtzucker und dergleichen wirkt sich nämlich nicht gerade besser auf den Blutzuckerspiegel und den Körper allgemein aus als stinknormaler Haushaltszucker. Außerdem verzichte ich auf Weißmehl, da diese kurzkettigen Kohlenhydrate auch auf den Blutzuckerspiegel und damit verbundenen Heißhunger nicht gerade positiv wirken.
Ich habe dir hier aufgelistet, unter welchen Namen sich Zucker außerdem in Lebensmitteln versteckt.
Aber nicht nur das: Ich habe wieder angefangen, zumindest für die ersten vier Wochen ein Ernährungstagebuch zu führen, aufzuschreiben, was da alles unbewusst im Mund landet. Und es ist ziemlich erschreckend, wenn man sich das mal bewusst macht. Hier die letzten zwei Bissen Honigbrot vom Zwerg, da der angeknabberte Apfel der Großen, mal eben ne handvoll Gummibärchen für die Nerven, dazu 3x nen Instantcappuccino und noch viel mehr. Ja, ich war der Müllschlucker der Familie. Anders kann ich es kaum formulieren.
Wie es mir nach 4 Wochen zuckerfrei geht
Die ersten Tage waren wirklich hart. Ich hatte Kopfschmerzen vom Zuckerentzug, schlich um den Kühlschrank wie ein räudiger Tiger und meine Laune war unterirdisch. Nee, ich übertreibe nicht. Es war wirklich unangenehm. Dazu die vielen Dinge, die nun vor meiner Nase standen und von mir nicht mehr angerührt werden sollten. Ich hatte schließlich Mitleid mit angebissenen Broten, einsamen Nudeln und dem letzten Schwaps Kakao. Bescheuert oder?
Allerdings änderte sich das ziemlich flott, nachdem diese Kopfschmerzen aus der Hölle weg waren. Mittlerweile habe ich seit über drei Wochen keinerlei Beschwerden mehr in diese Richtung. Klar ist mein Kopf nun durch die Erkältung, die ich solidarisch mit meinen Kindern und Manuel teile, etwas matschig, aber das kann ich verkraften.
Auch diese ständige Pendelei zum Kühlschrank hat mittlerweile ein Ende gefunden. Ich bin doch tatsächlich die meiste Zeit satt und zufrieden. Der Grinch, der am liebsten kleine Kinder auffressen würde, wenn er hungrig ist, hat seitdem Urlaub. Ich hab ihn zumindest nicht mehr erlebt und freue mich total, dass das so klappt.
Mittlerweile kann ich auch neben meinen Kindern sitzen, die sich Marmeladenbrote und die restlichen Schokonikoläuse einverleiben und es macht mir nichts aus. Ne richtig coole Sache eigentlich oder?
Ausrutscher in den 4 Wochen
Tadaaa: Keine! Ehrlich, nicht einmal ein bisschen gemogelt oder geschummelt. Es gab keine. Sogar auf den Kuchen am Geburtstag des Ziehopas habe ich verzichtet. Auch als die Taufpatin der Großen zu Besuch da war, konnte ich Waffeln ausbacken und diese dann servieren, ohne auch nur gedanklich rückfällig zu werden.
Und ich bin ehrlich ein kleines bisschen stolz auf mich. Nein, eigentlich sehr. Denn zwischendrin war es dann doch ziemlich frustrierend. Gerade, wenn der Babykeks so furchtbar anstrengend nachts war und ich mich mit +- 2 Stunden Schlaf zufrieden geben musste. Aber nein! Gab es nicht. Ich wollte mir ja auch diesen Entzug nicht kaputt machen.
Mein Gewicht nach 4 Wochen zuckerfrei
Mittlerweile schwanke ich zwischen -5 und -6 Kilo. Ich habe festgestellt (als ob es was Neues wäre …), dass so verdammt viel von der Trinkmenge und dem Schlaf abhängt. Mittlerweile erinnere ich mich immer wieder bewusst daran, etwas zu trinken – und siehe da, die Waage ist wieder freundlicher zu mir. Am Schlaf kann ich selbst leider so gar nichts ändern, denn kranke Babys sind nun einmal nicht gerade einfach. Aber hey, ich finde, das Minus kann sich sehen lassen oder?
Was ich den lieben langen Tag esse
Hach, in erster Linie esse ich bewusster und dadurch weniger. Aber gar nicht so anders als davor. Für meine Ernährung habe ich mir passende und schmeckende Alternativen zum Zuckerrausch gesucht. Denn die Hauptmahlzeiten waren hier im Allgemeinen schon immer recht gesund und ausgewogen. Nur das Zwischendrin war katastrophal.
Mein Frühstück sieht meistens so aus:
Ein großer Pott Kaffee (ich liebe ja diese 500 ml Tassen sehr) mit Hafermilch oder normaler Milch ist mein Start in den Tag. Ich hätte ja niemals gedacht, dass ich von meinem Instantcappuccino weg komme. Aber das hat offensichtlich geklappt. Dazu gibt es entweder Reiswaffeln mit veganem Aufstrich und Obst oder Harzer Käse oder eine Schüssel mit Joghurt/ Quark, Chiasamen, Obst und Nüssen. Heute gab es zum Beispiel ein hartgekochtes Ei, Vollkornbrot mit veganem Aufstrich und eine Birne.
Ein typisches Frühstück sind zum Beispiel diese Overnight Oats.
Mein Mittagessen meist:
Ja, das ist tatsächlich unspektakulär. Viel Salat mit Käse, Saaten, Nüssen oder Stremellachs oder Hähnchenfleisch. Manchmal auch Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl. Außerdem habe ich meine Liebe für Glasnudeln wieder neu entdeckt. Dazu schaue ich mir einfach die Inhaltsstoffe an. Selbstgemachte Bolognese mit Vollkornnudeln ist zum Beispiel etwas ganz anderes als Soße aus dem Glas mit normalen Nudeln. Sogar Pizza geht – solange sie selbstgemacht ist und ich weiß, was drin ist. Aber tatsächlich halte ich mich am liebsten an sämtliche Salate mit Beilage oder Ofengemüse.
Hier findest du mein Rezept für Glasnudelsalat.
So sieht mein Abendessen aus:
Meistens habe ich abends kaum mehr Hunger, obwohl ich vor meinem Zuckerentzug kaum eine Stunde ohne Essen auskam. Entweder esse ich dann einfach meine Reste vom Mittagessen oder Gemüse mit Dip oder ein bis zwei Rollen Harzer.
Was ich nasche:
Ja, auch ich nasche. Allerdings mittlerweile vollkommen anders. Vor meinen 4 Wochen zuckerfrei war eine Tafel Schokolade locker drin. Oder Kuchen. Oder kennst du diese Trollies Mäuse? Wenn die irgendwo rumstehen, fällt es mir jetzt noch immer schwer.
Was ich jetzt esse, wenn ich das Gefühl habe, ich „brauche jetzt unbedingt was“ , dann zum Beispiel Banane mit Tahin oder Apfel mit Erdnussmus und ganz viel Zimt. Und ja, auch Harzer geht immer mal wieder zwischenrein, wenn ich hier durch die Küche stromere und mein Kopf nach Essensmöglichkeiten sucht.
Ich habe aber auch schon Kuchen mit Vollkornmehl und Erythrit* gebacken. Kann man, muss man aber nicht. Dann lieber Ofenpfannkuchen oder etwas anderes, das mit Fruchtmus oder Obst im Allgemeinen gesüßt wird.
Mein Rezept für zuckerfreie Ofenpfannkuchen findest du hier.
So hat mein Umfeld auf mein Projekt reagiert
Lustigerweise war die Reaktion der meisten darauf, dass ich nun Zucker und seine Alternativen weg lasse, im Gegensatz zu meinem damaligen clean-eating-Projekt wirklich positiv. Eine liebe Freundin hat sogar fast zeitgleich angefangen mit mir. Das motiviert natürlich, wenn man sich austauschen, Rezepte hin und her reichen und sich auch mal auskotzen kann, wenn es nicht so rund läuft.
Total süß haben aber auch die Ziehgroßeltern reagiert, die sich dann richtig Sorgen machten, ob ich denn nicht zu kurz komme und mir deswegen immer wieder Brot mit Aufstrich anboten, während sie Kuchen aßen. Geht ja gar nicht, dass ich nur zuschaue. Ging dann aber doch und ich hab mich umso mehr über Kaffee 2 und 3 gefreut. 😀
Meine Kinder finden es im Übrigen auch total normal, dass ich mal wieder an meiner Ernährung schraube. Für sie läuft aber alles normal weiter. Zumindest zum Großteil. Weil es mir manchmal dann doch zu doof ist, zweierlei Dinge zu kochen oder schon wieder Honig fürs Frühstücksbrot zu holen, gibt es wieder mehr Haferflocken mit Obst und Milch oder passe die Gerichte so an, dass sie zumindest nicht mosern, aber ich mitessen kann.
So lange möchte ich noch mindestens zuckerfrei bleiben
Mein Ziel war es, bis Ostern am Ball zu bleiben. Das ist eine absehbare Zeit, die ich ganz gut durchstehen kann. Allerdings bin ich jemand, die, wenn sie sich Ausnahmen gönnt, diese ziemlich schnell zur Regel macht und sich selbst verkackeiert. Von daher möchte ich da eigentlich konsequent weiter machen und es beibehalten. Aber ich philosophiere hier über ungelegte Eier. Erstmal bis Ostern kommen und zuvor auch am 9. Geburtstag der Prinzessin standhaft bleiben und dann schaue ich weiter.
Es wäre allerdings ziemlich doof, wenn ich mir das jetzige Lebensgefühl ohne Heißhunger wieder komplett nehmen würde, weil das alte Muster so einfach ist. Mittlerweile wird man ja auch nicht mehr schräg angeschaut, wenn man sich „alternativ“ ernährt, weil die Vielfalt nun einfach selbstverständlicher ist. Und ich glaube, zuckerfrei ist noch immer besser angesehen, als vegan und vegetarisch. Schräg oder? Und auch ein bisschen traurig.
Ich werde aber auch in regelmäßigen Abständen hier berichten, denn ein bisschen Druck von außen, weil es eben öffentlich ist, tut da dann doch gut. Zumindest kann ich es dann nicht klammheimlich im Sand verlaufen lassen. 😀 Du bist also quasi live dabei, wenn ich es durchziehe – oder scheitere.
Herzlichst, die Julie
Wenn dir meine Texte gefallen und du mir etwas Gutes tun möchtest, kannst du mir hier einen Kaffee spendieren. Vielen lieben Dank! <3
Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, folge mir gern auf Facebook, Instagram oder Pinterest.
*Werbelinks: Bestellst du darüber etwas, kostet es dich den regulären Preis und gleichzeitig bekomme ich eine geringe Provision. So kann ich weiterhin Buchtipps, Rezepte und Herzensdinge mit dir teilen. Vielen Dank für deine Unterstützung.
2 Kommentare
Yasmina
Krass wie du das durchziehst, für mich wäre das ja nichts 😀
Hab letztes Jahr eine 3 Tage Saft-Kur gemacht, davor schon 2 Tage angefangen und am Ende auch noch 2 Tage zum Ausklingen gehabt, da gab es ja auch keinen Zucker. Es ging schon, aber auf Dauer möchte ich darauf nicht verzichten, ich nasche einfach zu gerne mal ein Stück Schoki 😀
So vom Essen her geht es ja gut, koche auch gerne frisch und alles. Aber eben die Schoki xD
Liebe Grüße
Julie
Liebe Yasmina,
ich bin ja auch ein bekennender Schokoholiker. Das ist tatsächlich was, was mir hier zwischendurch fehlt. Aber du bist ja auch – im Gegensatz zu mir – mit dir und deinem Aussehen im Reinen. Das ist der Punkt, an den ich wieder kommen möchte und so ganz ohne Verzicht und Umstellung geht das leider nicht. 🙁
Viele liebe Grüße