Wie bekomme ich alle Kinder rechtzeitig aus dem Haus? Unsere Morgenroutine
Ich wurde gebeten, einmal niederzuschreiben, wie wir das morgens gebacken bekommen. Also welche Morgenroutine Kinder (wir) haben, damit alle rechtzeitig das Haus verlassen. Ob es Zaubertricks gibt oder so. Also: Here we go! Ein Tag, bis alle außer Haus sind.
Der frühe Vogel fängt den Wurm
Unser Tag – Manuel, mein Mann, und ich – beginnt spätestens um 5:45 Uhr. Jeden Morgen. Egal, ob Montag, Donnerstag oder Sonntag. Spätestens um diese Zeit ist der Keks mit seinen knapp 3 Jahren wach. Und weil wir ein Team sind und es für einen allein kaum stemmbar ist, stehen wir gemeinsam auf.
Während eine*r von uns Kaffee kocht, setzt der andere den Keks aufs Klo und wickelt derweil das Babymädchen, das übrigens auch nur in Ausnahmefällen länger als bis 6 Uhr schläft.
Um 6 Uhr werden die beiden großen Mädels geweckt. Die kommen meist etwa 5-10 Minuten später schon fertig angezogen die Treppe herunter getorkelt und setzen sich verschlafen an den Frühstückstisch. Wir sprechen über den Tag und klären ab, was ansteht und wie wir das bewältigen.
In der Zwischenzeit habe ich den Obst- und Gemüseanteil in den Brotdosen vorbereitet und fange an, Brot oder Brötchen nach den Wünschen der Kinder zu belegen. (Und manchmal liegt da auch schlicht und einfach Kleingeld für den Bäcker, um ein paar Kraftreserven und Diskussionen zu sparen, warum Brot mit Nussnougatcreme oder Honig nicht sinnvoll ist.)
Was die Kinder meist mitbekommen, kannst du hier nachlesen.
Raubtierfütterung im Akkord
Manuel hat zuvor den Tisch gedeckt. Entweder gibt es Müsli. Also echtes Müsli mit Haferflocken, Nüssen und Saaten und etwas Obst. Oder sie schmieren sich Brote oder Brötchen. Dazu gibt es Hafermilch, Leitungswasser, Wasser mit Blubb und ab und an Säfte.
Die beiden Grundschulkinder wecken wir spätestens um 6:30 Uhr, damit sie in Ruhe frühstücken und sich zur Schule fertig machen können. Derweil schmiere ich deren Brötchen und Manuel füttert das Babymädchen und/oder erfüllt die Essenwünsche vom Keks.
Manuel und ich essen zwischendurch, wenn sich die Zeit findet. Und den Kaffee trinke ich zumindest zur Hälfte warm (das sind meine 2 Minuten) und die andere Hälfte, wenn alle weg sind.
Endspurt
Gegen 6:40 Uhr werden die beiden Mädels zum Zähneputzen und für die Schule richten ins Bad bugsiert und bis 7:55 Uhr mit etwa 3096 „Ihr müsst los. Gebt mal bitte Gas“ zum Bus los geschickt. Vorher noch die Anhauchkontrolle, ob die Zähne geputzt sind und die Haare werden auch gekämmt. Dinge, die man eben gern „vergisst“, wenn man sich zuvor zu viel Zeit gelassen hat.
Die beiden Jungs werden von mir spätestens um 7:10 Richtung Bad gescheucht, damit sie Zähne putzen, das Gesicht waschen und sich im Anschluss mit hoffentlich sauberer Kleidung einkleiden. Meist endet das damit, dass mindestens einer nochmal zurück ins Kinderzimmer darf, weil die Hose, die am Tag zuvor eine Jochen-Schweizer-Erlebnistour durch den Sandkasten und sämtliche Erdschichten hatte, von mir nicht für schultauglich erklärt wurde.
Während sich die Jungs im Bad fertig machen, machen Manuel und ich das Babymädchen und den Keks tagfertig. Und uns selbst. Also waschen (ggf. duschen), einkleiden, Zähne putzen, Gesicht restaurieren, Haare kämmen und dergleichen.
Spätestens um 7:30 Uhr verlässt Manuel das Haus. Ab Mai wird er den Keks mitnehmen zum Kindergarten, in dem er arbeitet. Auch um 7:30 Uhr verlassen die beiden Grundschulkinder das Haus. Aber natürlich nicht ohne Atemkontrolle, Haare kämmen und unendliche Diskussionen, welche Schuhe und welche Jacke gerade dem Wetter entsprechen. Meist lasse ich sie selbst wählen, manchmal greife ich dann doch ein. Zum Beispiel, wenn bei -5 Grad die Übergangsjacke als richtig erachtet wird oder man bei Regen das hübsche Blouson statt der Regenjacke zückt.
Vor 5 Jahren sah das übrigens so aus: >>KLICK<<
Abschied
Um 6:55 Uhr stehe ich also an der Haustür, gebe den Mädels einen Kuss auf die Stirn, sage ihnen, dass ich sie lieb habe und wünsche einen schönen Tag. Manuel ruft derweil vom Esstisch eine Verabschiedung.
Um 7:30 Uhr steht der Keks neben mir, das Babymädchen sitzt auf meinem Arm. Wir drücken den Papa, sagen Tschüss. Und auch die beiden Jungs bekommen einen Stirnkuss, ein „Ich hab dich lieb“ und den Wunsch, einen schönen Schultag zu haben, mit auf den Weg.
Dann schließe ich die Haustür, setze das Babymädchen im Wohnzimmer an ihre Spielsachen, händige dem Keks das Tablet aus und atme durch. Die nächsten 5 Minuten mit kaltem Kaffee gehören mir. Mir allein.
Das Ende der Morgenroutine mit Kindern.
The Show must go on
Dann richte ich mein Krönchen, beseitige die Spuren des Frühstücks, sauge durch, bekämpfe Mount Washmore, bringe das Babymädchen in den Vormittagsschlaf, spiele mit dem Keks, blogge und schwupps ist schon wieder Zeit, um Mittagessen für die Grundschulkinder und die beiden kleinen zu kochen. Mir könnte ja sonst langweilig werden. 🙂
In diesem Sinne: Ich muss Nudeln jagen. Wir lesen uns <3
Herzlichst, die Julie
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2 Kommentare
Melanie
Liebe Julie, ja immer diese Morgenroutine. Ich finde immer dieser Zeitdruck ist das Schlimmste. Ich habe ja auch sechs Kinder, wobei die älteste Tochter mittlerweile 18 ist und ich mich um nichts mehr kümmern brauche (Schulbrot gibt es natürlich noch 😉). Der Papa wohnt mittlerweile nebenan, steht aber morgens nicht zur Verfügung wegen der Nachtschichten (zwei Stunden Schlaf reichen ja nur Müttern 😂).
Bei uns sieht es so aus:
Ich stehe um 4 Uhr auf und koche mir einen Kaffee. Von 4.15 Uhr bis 6 Uhr arbeite ich im Homeoffice. Um 6 Uhr wecke ich den 12 jährigen Sohn und die 6 , 7 und 15 jährigen Töchter. Diese ziehen sich mal schneller und mal langsamer an. Danach essen die Kinder fertiges Bio-Müsli von DM oder ein paar Apfelschnitten. Danach geht es selbstständig zum Zähneputzen und Haare kämmen. Den 1,5 jährigen Sohn ziehe ich derweil ruhig im Halbschlaf an. Hinterher wird er noch kurz gestillt. Die großen Kinder gehen derweil mit den beiden Familienhunden raus. Um spätestens 7 Uhr verlassen die vier jüngsten Kinder und ich das Haus. Der große Sohn fährt alleine mit dem Rad. Die 6 und 7 jährigen Töchter lade ich beim Frühdienst der Schule bzw. noch Kita ab. Die Strecke erledige ich mit Fahrradanhänger und Kindersattel auf meinem Fahrrad. Ansonsten würde ich ständig zu spät kommen. Es geht 2 km in Richtung der besten Tagesmutter der Welt, dort gebe ich unseren jüngsten Schatz ab. Danach fahre ich fast 3 km Nachhause, stelle zügig das Fahrrad samt Anhänger ab und mache einen 400 m Sprint zur U-Bahn, damit ich pünktlich um 8 Uhr im Büro bin. Um 12.15 Uhr habe ich Feierabend und bin ca. 13.45 Uhr mit den drei Jüngsten zuhause und koche Mittagessen. Wann macht ihr die Hausaufgaben? Es fällt teilweise schwer die Kinder nach der Schule zu ermuntern und abends wird es leider auch immer ziemlich spät. Freitags habe ich übrigens frei und da sind wir vor lauter Entspanntheit immer fast zu spät 😂😅. Herzliche Grüße aus dem Norden Melanie
Julie
Oh Gott, da bin ich wirklich froh, dass es bei uns dagegen schon fast entspannt ist. 😀 Hut ab!
Hausaufgaben? Also: Die Großen machen an 3 Tagen die Woche die Hausaufgaben in der offenen Ganztagesschule, an 2 Tagen daheim direkt nach dem Mittagessen.
Die Grundschulkinder essen hier zeitversetzt (haben zum Teil 1,5 h Unterschied beim Schulschluss) und ich betreue sie einzeln, bis das durch ist. Und nebenbei eben Baby tragen, stillen und ins Bett bugsieren. 🙂