Hier erfährst du 10 Fakten über New York, die du vor deinem Urlaub wissen solltest. Julie vom Blog Puddingklecks erzählt von ihren Erfahrungen
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10 Fakten über New York, die ich im Urlaub gelernt habe

Mein New York Urlaub ist hiermit offiziell vorbei und ich bin schon ein paar Tage zurück. Nach und nach möchte ich nun also über meine Erfahrungen schreiben und ein bisschen erzählen, was mir als typisch deutsche Touristin aufgefallen ist. Heute geht es um 10 Fakten über New York, die mich teilweise wirklich etwas aus der Bahn geworfen haben. Nicht alle, aber doch einige.

Mir ist wichtig, hier nur von Manhatten und Brooklyn zu sprechen. In weitere Stadtteile sind wir nicht gekommen. Also, das schon einmal vorab. Allerdings sind das nun ja eigentlich die besten und für Tourist*innen interessantesten Stadtteile oder? Hier jedenfalls meine Liste. 🙂

10 Fakten über New York, die ich gern vorher gewusst hätte

Bitte nicht lächeln!

Das klingt total verrückt oder? Aber wenn man durch New York geht, einfach nur gute Laune hat und wildfremde Menschen anlächelt, wird man oftmals gefragt, ob alles okay ist. Oder man bekommt, wie in meinem Fall, einen Heiratsantrag, weil das als Flirten interpretiert wird. Eigentlich ziemlich traurig, dass die meisten Leute dort so grimmig und ernst unterwegs sind und jegliche freundliche Begegnung in das eine oder andere Extrem ausgelegt wird.

Aber hey, das Leben ist schön und ich werde weiter lächeln!

Toilettenpapier ist durchschaubar!

Im Flugzeug dachte ich mir noch: Na gut, ist eben ein Flugzeug. Am Airport Newark dachte ich mir noch: Naja, ist eben der Airport. Aber es gibt überall – wirklich Ü B E R A L L – nur einlagiges Klopapier. So dünn, dass man da durch sehen kann. Egal, ob im Restaurant, im Museum oder im Hostel. Es ist einlagig. Mir wurde dann freundlicherweise erklärt, dass die Amerikaner*innen wohl gern knüllen statt zu falten. Gut zu wissen. Und im nächsten Reisekoffer nehme ich eine Klorolle mit mehreren Lagen mit. Denn sogar diese einlagigen Dinger kosten im 4er Pack in NY sage und schreibe 10 Dollar!

Wasser – wenn nicht an öffentlichen Wasserspendern aufgefüllt – kostet ein Vermögen.

Das Wasser, das aus den Wasserleitungen des Hostels kamen, waren mit Chlor versetzt. Kann ich verstehen, macht es aber eben untrinkbar. Wenn man also in einen der kleinen Supermärkte irgendwo in Manhatten geht, fallen erstmal die Preise auf. Da kostet das billigste Wasser (wir reden hier von 0,5l) etwa 2,50 Dollar. Das Zehnfache von unseren Preisen. Dagegen kostet Cola oder Schweppes das gleiche, wenn nicht sogar weniger. 

Wozu Mehrweg, wenn es auch Einweg gibt?

Hier muss ich zugeben, ich bin eine typisch deutsche Kartoffel. Wenn ich schon Getränke kaufe, möchte ich doch auch bitte, dass daraus was Neues gemacht wird. Grundsätzlich habe ich aber keinerlei Pfandsystem kennengelernt oder gesehen. Alles wird einmalig benutzt und weggeworfen. Und das ist tatsächlich etwas, das mich nachhaltig ärgert, denn es wäre so einfach.

Geschirr und Besteck wird überbewertet…

Auch hier war ich wirklich negativ überrascht. Erst ab einer gewissen Preisklasse – die weit außerhalb meines Reisebudgets war – gibt es richtiges Geschirr, Gläser und Besteck. Ansonsten wird alles, auch wenn du im Restaurant essen möchtest, in Papp- bzw. Plastiktellern geliefert und du kannst dich an Einwegbesteck bedienen. Natürlich in Folie eingeschweißt. Etwas, das ich nicht nachvollziehen kann. So gar nicht.

Einmal ausziehen bitte!

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir jemals in Deutschland so krass kontrolliert wurden, wenn wir in ein Museum oder eine Kirche gehen wollten. In New York ist es normal, dass man vor dem Betreten jeglicher öffentlichen Gebäude erst einmal die Handtasche oder den Rucksack öffnen und zeigen muss und die Jacke ablegt. Dann geht es durch eine Schranke, die wohl Waffen aufspüren soll und erst dann ist Einlass.

Nach 9/11 kann ich dieses hohe Sicherheitsbedürfnis absolut verstehen. Gleichzeitig fühlt es sich für mich sehr befremdlich an, wenn ich eine Kirche besichtigen möchte und vorher von einem Sicherheitsmann auf Herz und Nieren auseinander genommen werde.

Mülltrennung? Nicht mit uns!

Nachdem in New York – und laut Aussagen von ein paar Bekannten in ganz Amerika – so viel Einwegprodukte verwendet werden, dachte ich, das wird wenigstens anständig getrennt. Zumindest stehen vor den Häusern immer unzählige Mülltonnen und auch einige Müllsäcke, die an den Randstein geworfen werden. Tatsache ist: Papier und Kartonagen werden vom Rest getrennt und das wars. Da landet Laub im Restmüll in Plastiktüten. Da landet im Endeffekt alles drin.

Krönung für mich war der Aufsatz auf öffentlichen Mülleimern, bei dem man Flaschen ins eine Loch, Kartonagen ins andere und Essensreste in ein drittes Loch werfen sollte. Um es dann in dem einen Müllsack, der unter alle drei Öffnungen gespannt war, wieder zu vereinen. Mein Ökoherz möchte schreien. Ehrlich!

Klimakrise? Welche Klimakrise?! Wir haben Strom!

Wir waren unter anderem im Museum of Natural History und das war tatsächlich das einzige Mal, dass irgendwo auch nur im Ansatz sowas wie Klimakrise oder Erwärmung angesprochen wurde. Ansonsten war davon in New York nichts zu spüren. Die Straßenlaternen brennen auch tagsüber? Klar, warum nicht. Überall laufen Klimaanlagen auf Hochtouren? Muss ja so. Schalter für Lichter im Hausflur? Braucht es nicht, das bleibt immer an. Der Laden hat nachts zu? Na, dann lassen wir die 205 Stehlampen doch leuchten, damit es auch nachts Aufsehen erregt.

Schlittschuhlaufen bei 25 Grad

Das war ja mein ganz persönliches Grauen, was Ignoranz angeht. Es hatte 25 Grad im November. Müssen wir nicht drüber reden, ich glaub, da wissen wir alle Bescheid, dass das weit außerhalb der Norm und des Gesunden ist. Aber dann sind in New York wirklich alle Eisbahnen aufgebaut und die Leute fahren da Schlittschuhe mit kurzen Hosen und T-Shirts. Die machen das, weil es ihnen egal ist. Und weil es eben dazu gehört. Bei 25 Grad. Im November. Man muss eben den Zeitplan einhalten. Und nach Halloween ist Schlittschuhzeit. Uff.

Kinder und Hunde müssen funktionieren

Meine Kinder wachsen, so gut wie ich es eben hinbekomme, bedürfnisorientiert auf. Meinen Kater füttere ich, wenn er Hunger hat und allen gebe ich Nähe, wenn sie sie brauchen. Und dann gibt es diese Menschen in New York, die durch den Central Park laufen, ihre Hunde an der Leine hinter sich herziehen, keinerlei Kommunikation stattfinden lassen und die Hunde einfach funktionieren müssen. Denn Hunde sind dort wohl mehr Statussymbol als Weggefährten. Sie müssen Schritt halten, dürfen nicht toben oder spielen und sollen adrett aussehen. Ähnlich verhält es sich mit Kindern. In den 6 Tagen, die wir in New York waren, brach mir ehrlich mehrfach das Herz. Da werden Kinder hinterhergezerrt, körperlich gemaßregelt und Tränen ignoriert.

Mir war vorher bewusst, dass Amerika da noch ein wenig hinterher hinkt. Dass aber Gewalt und Demütigung so offen ausgelebt werden und niemand etwas sagt, das war mir so nicht klar. Und ja, ich, die deutsche Touristin, konnte dann die Klappe nämlich nicht halten. Es tut weh, wenn solche Verhaltensweisen toleriert und wegignoriert werden.

*****

Hättest du das über New York gedacht? Was war dir neu und was war dir bekannt? Erzähl doch mal!

Herzlichst, die Julie

 

Was ich bisher über unsere Reise geschrieben habe.

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6 Kommentare

  • Stefanie

    Oh je, irgendwie bestätigt das mein Bild von Amerika vollkommen. Ich war nie dort, kann es also eigentlich nicht beurteilen, aber ich habe immer schon das Gefühl, dass Land sei im großen und ganzen egoistisch und ignorant.
    Und dabei wäre es so wichtig, dass gerade eine so riesige Nation sich viel mehr fürs Klima einsetzt.
    Um ehrlich zu sein, deprimiert mich das ganz schön. Was können wir als Einzelpersonen schon gegen solch eine strukturelle Klimazerstörung ausrichten…

    • Julie

      Hey Stefanie 🙂

      Ja, das ist etwas, woran man dort wirklich arbeiten könnte. Ich glaube, sie sehen das da gar nicht als „Makel“, sondern als Fortschritt, was wirklich kritisch ist.
      Und dennoch bin ich der Meinung, jeder kleine Schritt ist wichtig. Von jedem von uns.

  • Frau Katze

    Das bestätigt wieder mein Bild, welches ich seit Jahren von den USA habe. Ich bin auch der Meinung, dass, je größer eine Stradt ist, desto „verstrahlter“ die Menschen dort sind. Es macht was mit den Menschen, wenn sie dauerhaft in solch riesigen Städten wohnen! Mich würde keiner freiwillig dorthin bekommen. Ich liebäugle ja eher mit Kanada. Da gibt es zwar auch echt riesige Städte, aber die Mentalität soll ganz anders sein, als in den USA. Eine Bekannte von mir hat bereits 7 Jahre in Calgary gewohnt und war begeistert von Land und Leuten. Wäre ihr privat dort nicht etwas mehr oder weniger Schlimmes passiert, wäre sie auch nicht zurück nach Deutschland gekommen.
    So eine „Leck-mich-am-Arsch“-Haltung wie in den USA und dieses teils egoistische Verhalten und das Unterkühlte, geht für mich gar nicht! Und das Schlimme (für mich): auch in Deutschland wird dieses Verhalten immer mehr, die Leute werden immer verhaltensauffälliger, aggressiver, hasserfüllter, egoistischer, etc. 🙁

    • Julie

      Kanada soll wirklich wunderschön sein. 🙂 Das ist bestimmt auch ein tolles Reiseziel!
      Ich glaube, ignorante und egoistische Menschen gibt es überall. Man trifft sie nur in Städten häufiger an, weil die Personendichte einfach höher ist. Und je reflektierter und informierter man an die ganze Sache ran geht, desto eher fallen solche Verhaltensweisen einfach auf.

  • Karen von KAREN ON TOUR

    Nein, das kann ich nicht bestätigen, nicht in dieser Pauschalität.
    Sehr wohl machen sich viele Menschen in den USA und auch in New York Gedanken über das Klima.
    Die Zahl der Bistros mit gesundem Essen und sogar Vegan nimmt extrem zu. Für viele Menschen sind diese gesunden Dinge allerdings sehr teuer.
    Gerade habe ich gelesen, dass der kleine Ort Bar Harbor in Neuengland, gelegen an dem Nationalpart Alcadia, beschlossen hat, nicht mehr als maximal 1000 Kreuzfahrtpassagiere am Tag zuzulassen, da könnte sich mancher Ort in Europa ein Beispiel nehmen.
    Es gibt viele Beispiele für gelebtes Umweltbewusstsein, man muss sie allerdings auch erkennen wollen.
    LG
    Karen

    • Julie

      Hallo Karen,

      ich spreche hier bewusst nur von NY und nicht von ganz Amerika, weil ich eben in NY Urlaub gemacht habe und keine Rundreise. Und dies waren meine persönlichen Eindrücke. Würde sich diese Stadt Gedanken machen, gäbe es nicht den ganzen Tag Licht oder Eisbahnen bei 25 Grad. Dann gäbe es nicht Laubbläser und anschließende Reinigung mit Wasser der Bürgersteige. Und dann gäbe es auch ein Pfandsystem oder zumindest kein Einweggeschirr.
      Ja, veganes Essen haben wir auch gefunden. Allerdings wirklich teuer, denn so gut wie alles an den Touristenpunkten war mit Fleisch, Ei oder Käse. Dass ein gesunder Lebensstil mehr kostet als Junkfood, spricht leider auch nicht für diese Stadt.
      Ich kann verstehen, dass du das anders sehen möchtest und finde deine Meinung vollkommen legitim. Mein Empfinden bei meinem Urlaub war leider absolut anders.

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