Die Eltern sind das Problem. Sie schmieden Intrigen, erwarten Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit und setzen die Kinder zwischen die Stühle. Das kann nur nach hinten losgehen.
Life,  Family,  Gedankenwelt,  Kleinkind

Eltern sind das Problem – wutgebloggt

Ich muss mich ehrlich mal auslassen. Gerade eben platzt mir dezent der Kragen und ich hätte nicht wenig Lust, einige Nasen in die Kacke zu drücken, die sie verzapfen.

Wenn ich höre, wie viele Eltern über fremde Kinder schimpfen, die kein „Benehmen“ an den Tag legen können, während ihr Unschuldsengel andere Kinder kloppt, könnte ich kotzen. So oft höre ich Beschwerden, man müsse im Kindergarten mehr Erziehungsarbeit leisten, man müsse die anderen Kinder besser im Griff haben, man müsse das hochwohlgeborene Kind auf einem Thron durch soziale Einrichtungen tragen. Es sind immer die anderen schuld. Schuld daran,  dass das Kind schlecht isst. Sie sind schuld daran, dass das Kind einen blauen Fleck mit nachhause bringt. Schuld, dass die Kleidung Flecken hat.

Nicht die Erzieher sind das Problem!

Wenn ich mitbekomme, wie über Erzieher hergezogen wird, wie Leitungen hinterrücks in WhatsApp-Gruppen beleidigt werden und zum Boykott und deren Absetzung aufgerufen wird, möchte ich am liebsten schreien. Denn meist – nicht immer – sind es die Kinder der Eltern, die sich am meisten darüber aufregen, die in ihrem kack Verhalten bestärkt werden. Meist sind es die Eltern, die auf Kindergartengängen selbst mit den Ellenbogen durchgehen und noch nachrempeln, wenn man zu Füßen des eigenen Kindes sitzt und gerade die Schuhe ausziehen möchte.

Aber es ist ja einfach, in Außenstehenden, eigentlichen Vertrauenspersonen, den Buhmann zu suchen, als sich selbst an der Nase zu packen. Es ist einfach, feige in der Anonymität des Internets in Grüppchen zu lästern. Und es ist einfach link, den Erziehungsauftrag gänzlich an die Betreuungseinrichtung abzuschieben, statt seinen Hintern selbst hochzubekommen und zu merken, da läuft vielleicht auch daheim was schief.

Die Eltern sind das Problem!

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Es wird erwartet, dass beide Elternteile arbeiten. Es wird erwartet, dass Kinder 40 Stunden und mehr fremdbetreut werden und dann bitte auch in den Ferien, an den Feiertagen und am besten auch, wenn man einmal wöchentlich einen Pärchenabend haben möchte, von anderen ins Bett gebracht und umsorgt werden.

Aber verdammt nochmal, das sind eure Kinder. Nicht die des Erziehers, der im Schnitt 10-12 Kinder allein beaufsichtigt – wenn alle anderen Betreuungspersonen gesund sind. Auch nicht die der Oma, des Nachbarn oder der Nanny. Es sind eure Kinder. Eine tolle neue Erkenntnis oder? Die Kinder, die man in die Welt setzt, sind von euch abhängig. Ihr seid dafür verantwortlich. Ja, ihr teilt euch die Verantwortung mit Erziehern, Tageseltern und Lehrkräften. Aber in erster Linie ist es euer Job, sie in die richtigen Bahnen zu lenken.

Diese Eltern, die ich meine, schieben jegliche Verantwortung von sich. Verantwortung, dem Kind Dinge wie Empathie, Liebe, Rückgrat und Respekt näher zu bringen. Das erledigt schon der Kindergarten oder? Oder die Spielgruppe? Nein, eben nicht! Das ist ein Zusammenspiel zwischen Betreuungsperson und Eltern. Das ist ein Vertrauensding zwischen den beiden Parteien.

Aber ehrlich, wie sollen Kinder die oben genannten Werte lernen, wenn man solche Verhaltensweisen an den Tag legt? Wie soll das Kind lernen, dass es wichtig ist, ehrlich seine Meinung zu vertreten, wenn Mama hinterrücks per VoiceNachricht auf WhatsApp über den Erzieher abkotzt, dem das Kind eigentlich vertrauen möchte? Man schmeißt das Kind doch zwischen die Stühle und hofft, im Ringkampf verliert die Betreuungsperson. Und wie, denken diese Menschen mal darüber nach, fühlt sich wohl das Kind, das von den linken und feigen Lästereien der Eltern weiß, und gleichzeitig im Kiga den freundlichen Umgang wahren soll? Das funktioniert nicht!

Kümmert euch doch mal bitte selbst drum!

Statt sich zu echauffieren, dass Max-Fridolin den zweiten blauen Fleck die Woche hat, und direkt zum Träger zu rennen, wie wäre es, wenn man nachfragt, ob es beim Spielen passiert ist? Anstatt ein Fass aufzumachen, weil Karlo der Ella auf den Fuß getreten ist, wie wäre es, wenn man nachfragt, ob es aus Versehen war und ob es eine Vorgeschichte gibt? Wie wäre es, wenn man das eigene Kind mal vom goldenen Töpfchenthron herunterholt und hinterfragt, ob es vielleicht auch etwas verbockt hat?

Aber nein, wie komme ich zu der Annahme, man könne sich und sein Kind selbst hinterfragen. Das ist doch total unrealistisch. Oder? Wirklich?

Wäre es nicht sinnvoller, statt sich feige über andere auszukotzen, die selbst anzusprechen? Und wäre es  nicht eher angebracht, zu hinterfragen, wodurch manche Gegebenheiten entstanden sind? Ist diesen Menschen bewusst, dass die Betreuungseinrichtungen für Kinder eben nicht Götter sondern Menschen einstellen, die eben bei einem Schlüssel von 10-12 ihre Augen und Ohren NIEMALS überall haben können.

Denn ehrlich, wem das Kind noch nie eine Schürfwunde nachhause gebracht hat, der werfe den ersten Stein. Wessen Kind noch nie das Oberteil vollgekleckert hat, der werfe bitte den nächsten.

Aber wem auffällt, dass Dinge wie „Bitte“ und „Danke“ und Empathie zu kurz kommen und man an seiner Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit arbeiten sollte, dem gratuliere ich.

Es steht jedem frei, sein Kind selbst zu betreuen, wenn die Einrichtung ach so schlecht ist.

Wir leben in einem Sozialstaat. Und wenn es meinem Kind in der Einrichtung so schlecht geht, dann nehme ich es verdammt nochmal raus. Das Kindeswohl steht doch eigentlich IMMER an erster Stelle. Aber das ist in 90 % der Fälle eben nicht so, sondern nur das Entladen der eigenen Unzufriedenheit, das man auf andere überträgt. Woraus diese resultiert, muss man selbst für sich klären. Aber anderen den schwarzen Peter für verpasste Erziehung, für „Spielspuren“ und schmutzige Kleidung zuzuschieben, zeugt garantiert nicht von Reife.

Sprecht den Betreuungspersonen nicht ihre Kompetenzen ab!

Man kann sich sicher sein, ist ein Kind wirklich auffällig, wird gehandelt. Dass das nicht nach draußen dringt, hat mehrere Gründe. Da gibt es zum einen die Schweigepflicht und zum anderen, geht es niemanden außer die Familie, die Instanzen, die hinzugezogen werden und den Kindergarten etwas an. Oder wäre es besser, man würde jede Beule mit der Allgemeinheit ausdiskutieren und Kinder wie Straftäter im Stadtblättchen vorführen, wenn sie einem anderen die Schippe geklaut haben? Eben!

Warum ich mich so derbe auslasse?

Ja, warum? Ich hab da einen kleinen Mann im Kindergarten. Der hat super Erzieher, er liebt es, dorthin zu gehen. Aber dass er neuerdings mit Stöcken haut, Schimpfworte wie „Kackpimmel“ verwendet und damit droht, andere zu hauen, ist etwas, was mich einfach nur wütend, traurig und fassungslos macht. Und wenn man ihn fragt, von wem das kommt und warum er das sagt? Dann erklärt er, dass er das von seinen Freunden hat. Die Freunde, dessen Eltern feige Intrigen schmieden, sich auf Festen aufführen wie die letzten Affen und das angeprangerte Verhalten anderer Kinder genau so ohne Umschweife an ihre Kinder weitergeben.

Ich könnte heulen und toben, wenn ich daran denke, dass ich in den drei Wochen Schließzeit, die jetzt folgen (und auch schon davor, seit es anfing), meinem Sohn nahebringen muss, dass das Verhalten unter aller Kanone ist und es die Mitmenschen verletzt. Es ärgert mich ungemein, dass diese Eltern mit einem selbstgefälligen Grinsen durchs Leben schreiten und anderen Eltern und Erziehern feige hinterrücks in den Nacken spucken.

Und ich wünsche mir von Herzen, dass diese Kinder – unabhängig dieser Eltern – herausfinden, dass Gewalt, Beleidigungen und linke Aktionen nicht glücklich machen und die Konsequenzen dafür zu doof sind. Denn kein Kind wird als Arschlochkind geboren. Aber manche Eltern setzen alles daran, aus ihren Kindern eins zu machen!

Die Julie

 

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert