Wandern mit Kindern im Allgäu auf dem Carl-Hirnbeinweg
Jetzt lag unser Wanderbericht über den Carl-Hirnbeinweg schon so lange im Entwürfeordner. Dabei wollte ich doch eigentlich unbedingt diesen tollen Erlebnisweg vorstellen. Denn abgesehen davon, dass man im wunderschönen Allgäu so einiges an Natur und Hügeln zu sehen bekommt, ist das einer der schönsten Wanderwege für Kinder. Und für die ganze Familie allgemein. Außerdem kann ich jetzt offiziell behaupten: ich bin einen Teil des Jakobsweges gegangen.
Parkmöglichkeiten
Unser Start in Weitnau bietet genau gegenüber des Tourismusbüros einen Parkplatz, den man nutzen kann. Von dort aus kann man auch direkt loslaufen. Am Ende der Strecke, in Missen, kannst du mit dem Bus zurück zur Startstation fahren. Wenn du dort am Wochenende den Busservice nutzen möchtest, musst du das allerdings vorher anmelden, da zu der Zeit fast nur Kleinbusse fahren. Weitere Infos kannst du über die Seite der Gemeinde Weitnau einholen.
Was du dafür brauchst:
Ohne feste und gute Turnschuhe geht da gar nichts. Denn was anfangs noch im Dorf startet, geht bald über Feld und Wald und über Kuhweiden. Da sind Zehentreter oder edle Pumps so passend wie der Jogginganzug beim Opernball. Die Kinder haben die Sandalen allerdings keineswegs gestört. Die sind eben härter im Nehmen.
Was du definitiv auch dabei haben solltest, ist ein Rucksack mit Verpflegung, denn die Strecke ist etwa 7 Kilometer lang und nicht mal eben in wenigen Minuten bewältigt. Außerdem bekommen Kinder ziemlich schnell Hunger, so meine Erfahrung, sobald sie die ersten Meter gelaufen sind.
Den Kinderwagen würde ich allerdings definitiv daheim lassen und auf die Trage und lauffreudige Kinder setzen. Einige Stellen sind nämlich nicht passierbar mit dem Gefährt.
Mit welchem Zeitaufwand für den Carl-Hirnbeinweg du rechnen musst:
Ich habe im Internet Zeitangaben zwischen 2 und 3 Stunden gelesen. Und ich muss wirklich sagen, das ist verdammt optimistisch, denn wir haben, ohne dass wir in sämtlichen Stationen verhockt sind, weit länger gebraucht. Das ist zum einen meine tollen Sportlichkeit zu schulden (oder der eben nicht vorhandenen) und zum anderen gibt es eben verdammt viel zu entdecken.
Was es zu sehen gibt:
Den Namen hat der Wanderweg von Carl Hirschbein, der den Weichkäse ins Allgäu brachte und es somit aus der Armut holte. Eine der ersten Stationen ist daher auch die Kirche, bei der er beerdigt wurde.
Weiter geht es über eine Streuobstwiese zu einem weitläufigen Spielplatz, an dem sich die Kinder komplett austoben können. Für den Zwerg hätte übrigens der Spielplatz allein schon gereicht, um diesen Ausflug zu legitimieren.
An einer wirklich idyllischen Naturwassertretanlage geht es ab da über Stock und Stein weiter. Immer wieder gibt es Spielmöglichkeiten, wie die Baumstämme, über die man im Zickzack balancieren kann. Oder die große Spinne, in deren Netz die Kinder sich austoben dürfen. Auch einen Wasserspielplatz mit Riesenstühlen gibt es. Leider war, als wir dran waren, durch den langen Sommer, das ganze Flussbett ausgetrocknet.
Außerdem gibt es auf dem Weg einen wundervollen großen Kräutergarten, in dem ausdrücklich erlaubt ist, zu riechen, zu zerreiben und zu schmecken. Und den Wasserspielplatz beim Abstieg kurz vor Missen möchte ich auch unbedingt noch erwähnen. Der ist aber auch nur funktionstüchtig, wenn der Sommer nicht so dürr ist, wie der letzte.
Die Highlights der Kinder:
Nun ja, da war einmal die Mama, die die Kinder lächelnd bei Biggest Loser anmelden wollten. Ähm. Es geht bergauf, bergab, bergauf, bergab. Die 50 m Höhenunterschied auf 7 km hatte ich total unterschätzt, da da eben keine konstante Steigung war, und bot somit ziemlich lustige Momente für die Kinder.
Und dann waren da die vielen Infotafeln und Stationen, die sowohl regionale Fakten als auch Naturdinge kindgerecht aufbereiteten und aufzeigten. Für die Jungs war es wohl das coolste überhaupt, über Kuhweiden zu laufen. Kühe kennen wir als Dorfkinder ja zu genüge. Aber wenn da zwei behufte Damen ein wenig mitlaufen, dann ist das schon ziemlich aufregend.
Die Mädels dagegen fanden sämtliche Spielplätze und Wasserläufe unheimlich toll. Sie konnten sich komplett auspowern und ihre Füße ins kühle Nass stecken. Die Busfahrt zurück zum Auto war aber auch nicht zu verachten.
Unser Fazit zum Carl-Hirnbeinweg:
Wer sich auspowern möchte, gern in der Natur unterwegs ist und Kinder hat, die viel Energie abzulaufen haben, ist da genau richtig. Gekostet hat uns dieser wundervolle Tag nur die Bustickets. Gerade für wissbegierige Kinder ist dieser Erlebnisweg wirklich toll, denn die Stationen informieren wirklich toll.
Nur passende feste Schuhe, die sollte man nicht vergessen. Ich machte den Fehler und zog einmal zwischendrin die reibenden Turnschuhe aus. Meine Füße nahmen es mir noch Tage danach übel, denn rein kam ich danach nicht mehr wirklich.
Sollte ich wieder fitter sein, möchte ich diesen tollen Weg auf jeden Fall noch einmal mit den Kindern bestreiten. Ohne die Androhung, ins Abspeckcamp einziehen zu müssen. 🙂
Herzlichst, die Julie
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6 Kommentare
Isa
Das ist wirklich eine schöne Strecke. Wir wandern gerne um die Alster. Das sind auch etwas über 7 km. Die 4-Jährige kann man gut mit den beiden Eis-Läden begeistern 🙂
Julie
Super, wenn sich Kinder so motivieren lassen. 🙂 Hier müssen oft die Schultern vom Papa herhalten.
Karin
Ich finde solche Stationenwege ja immer super, da die Kinder dann viel motivierter sind, die Strecke zu laufen.
Julie
Und man tankt nebenbei viel frische Luft. 🙂
Frida
ich liebe wandern 🙂 toll dass die Kids bei euch mitmachen
Julie
Zumindest die großen beiden laufen wirklich gern. Die Jungs sind da noch ein wenig launisch. (Aber mit Papa als Packesel klappt das dann doch recht gut. 😀 )