10 Fakten, die für eine Großfamilie sprechen
Großfamilien sind assi, verloddert und die Kinder da können einem leid tun. Nie haben die Zeit für sich, müssen immer mit ihren Geschwistern teilen und nur das älteste Kind bekommt neue Kleidung. Na, soll ich noch ein paar Klischees über das Leben in der Großfamilie auspacken? Oder möchtest du lieber Fakten für eine Großfamilie lesen. Denn eigentlich ist das Leben hier mit 5 Kindern gar nicht so übel. Und es hat auch eine Menge Vorteile, so viele Kinder, bzw. Geschwister, zu haben. Glaubst du nicht? Na, dann pass mal gut auf! Hier gibt es nun nämlich gleich 10 (teilweise mit viel Humor zu nehmende) Gründe für eine eigene Fußballmannschaft. 10 Gründe, die gegen eine Großfamilie sprechen, kannst du hier nachlesen.
10 Fakten für eine Großfamilie
Viele helfende Hände
Jeder hat seinen Aufgabenbereich, der das Zusammenleben angenehmer gestaltet. Und dadurch sparen wir uns alle immens viel Zeit. So können Aufgaben, wie lüften, die Spülmaschine ausräumen, mal eben durchsaugen oder den Kater füttern auf mehrere Kinder aufgeteilt werden, die nur wenige Aufgaben übernehmen müssen. Mit nur einem Kind? Puh … Das ginge dann wohl schon unter Versklavung durch oder?
Ich war’s nicht
Das kennen wir alle oder? Man hat was ausgefressen und wurde dabei ertappt oder überführt. Als Einzelkind sieht die Lage da wirklich verheerend aus. Man ist im Zweifel immer schuld. Ohne Ausnahme. Hat man Geschwister (oder viele Kinder), dann war es bestimmt immer jemand anders. Die geplünderte Schokolade? Nein, der Frosch mit schokoverschmierten Händen war das sicher nicht. Er deutet auf den Zwerg, der nichts ahnend Lego baut. Im Zweifel für den Angeklagten oder? Der Frosch kann’s ja nicht gewesen sein, wo er doch seinen Bruder dabei gesehen hat. Und wenn ich heimlich die Gummibärchen der Prinzessin vernascht habe? Solange es keiner gesehen hat, wurde das bestimmt nur fair unter den Geschwistern aufgeteilt – oder so ähnlich.
Einem schmeckt es immer
Kennst du das? Du stehst in der Küche, steckst dein Herzblut in ein Gericht und dein Kind verzieht die Miene, bittet um Butterbrot oder verlässt gar angewidert den Tisch? Ich habe hier immerhin immer mindestens ein Kind, wenn die anderen verweigern, das anerkennend und mit vollem Mund bei mir sitzt und mir sagt, dass das Gekochte lecker ist.
Man ist nie allein
Klar ist es unheimlich anstrengend, wenn man nicht einmal allein aufs Klo gehen kann. Aber wer will das schon? (Naja, es ändert eh nichts daran, dass kleine Kinderfüße hinterher tapsen.) Doch man hat immer jemanden, der das Klopapier bringt, sollte es leer sein. Man hat aber auch nachts genügend Auswahl, wenn man nicht alleine schlafen möchte. Also die Kinder. Oder denk nur daran, wie langweilig ein Urlaub mit nur einem Kind ist. So spielen sie miteinander, während man nur ab und zu Pflaster und Kühlis in den Ring werfen muss. So wird einem nie langweilig.
Gelebte Solidarität
Da erklärt die Prinzessin dem Zwerg Mathe, der für die Große die Hausaufgabe ausmalt, während die dem Frosch zeigt, wie er seinen Namen schreibt. Märchen? Nee, denn so funktioniert Großfamilie. In einer Ellenbogengesellschaft, bei der jeder sich der Nächste ist, ist das unheimlich wertvoll. Für mich ist das tatsächlich auch einer der wichtigsten Gründe für eine Großfamilie. Die Kinder wachsen so sehr miteinander und durch einander auf, das kann kaum ein Freundeskreis ersetzen. Und da wären wir wieder bei Punkt 1. Viele helfende Hände erledigen zusammen alles schneller und unkomplizierter.
Ausreden adé
Du hast so gar keine Lust auf ein Familientreffen im großen Rahmen? Das Date mit deiner Freundin passt dir nun doch nicht, weil du keine Lust hast, dich aus der Jogginghose zu schälen? Keine Panik: Mit vielen Kindern gibt es auch viele Gründe abzusagen, ohne dass du auf Ausreden und Notlügen zurückgreifen musst. Bei vielen Kindern – am besten noch auf verschiedene Bildungseinrichtungen verteilt – ist die Chance, dass eines krank ist, einen wichtigen Termin Termin hat oder man sich selbst aus Solidarität anstecken durfte, bei nahezu 100 Prozent. Und die Kinder selbst haben die besten Möglichkeiten, plausibel zu erklären, warum die Empfangsbestätigung für Passierschein A38 noch immer nicht beim Klassenlehrer vorliegt – es ging schlichtweg zwischen Dünnpfiffwindeln, Wackelzahn und der Imfpung eines Geschwisterkindes unter. Hier kannst du übrigens nachlesen, wie mein Zeitmanagement ist.
Man gibt den Fokus ab
Ich habe bei 5 Kindern gar nicht die Möglichkeit, mich ständig dahinter zu klemmen, dass das eine die Hausaufgabenblätter zum Üben der As vorbildhaft schreibt oder das nächste Kind ein nächster David Garrett wird. Und das ist verdammt gut so. Der Fokus liegt nicht auf einem einzelnen Kind, sondern wird fair aufgeteilt – was wiederum den Druck von meinen Kindern nimmt, die perfekten Vorzeigemäuschen zu sein. Ich habe gar nicht die Zeit, mir den Kopf zu zerbrechen, warum da nun nur eine drei auf der Arbeit steht, obwohl es eine eins hätte sein können. Denn da sind die Wäscheberge, ein Kind, das gerade Nasenbluten hat oder zwei weitere, die sich gerade darum streiten, wie man die Finger richtig aufs Klavier legt.
Endlich ergeben Gesellschaftsspiele Sinn
Mensch ärgere dich nicht ist zu weit ja ganz lustig, aber nicht im Ansatz so toll, wenn noch mindestens zwei mehr mitspielen. Die Kleinen, die die Regeln noch nicht verinnerlicht haben, übernehmen als Würfler dann auch eine wichtige Rolle. Und so eine Runde Monopoly kann sich unter Umständen dann doch über viele Stunden ziehen, wenn statt drei Parteien plötzlich 5 oder 6 mitmischen wollen. Und mal ehrlich, einen Spielabend unter Freunden organisieren ist erstens super anstrengend und zweitens ist man der Buhmann, wenn man irgendwann müde abbrechen will. Mit eigenen Kindern verschiebt man das einfach auf den nächsten Tag und spielt dann weiter.
Ein Hoch auf die Frustrationstoleranz
Das ist etwas, was nur mit Kindern geschult so wird wie in keinem anderen Bereich. Die frisch gefaltete Wäsche wurde „aus Versehen“ (hallo Punkt 2) aus dem Korb gekippt? Na, dann geht es eben wieder von vorn los. Dem Kind schmecken die von ihm ausgesuchten Kartoffelpuffer nicht? Na, immerhin sitzen da noch ein paar mehr zufriedene Kinder mit am Tisch (siehe Punkt 3). Der lang ersehnte Feierabend mit Mann auf der Couch wird von einem kotzenden Kind durchkreuzt? Jetzt gibt es immerhin einen Grund, nachts um 1 die letzte Ladung Wäsche zu starten. Und auch die Kinder haben eine unheimliche Frustrationstoleranz. Das Baby hat den Teddy angelutscht? Dann wird der eben großmütig vererbt, statt ein Drama daraus zu zaubern. Der Spielzeugtraktor hat die Konstruktion des Bruders überfahren? Dann muss er eben helfen, alles EXAKT so wieder aufzubauen – und wenn es nicht klappt, wird immerhin etwas Neues geschaffen. Und das verkritzelte Bild eignet sich doch noch wunderbar für einen Papierflieger oder ein Schiffchen. (Hier kommst du übrigens zur Faltanleitung für das Schiff.)
So viel Liebe
Der Punkt, der für mich aber am meisten überwiegt, ist die Liebe, die es hier in diesem Haus gibt. Wenn der Frosch zum Beispiel sein Zimmer extra aufräumt, damit das Baby dort sicher mit ihm spielen kann. Oder wenn die Große die Gute-Nacht-Geschichte für ihre Geschwister übernimmt, weil Manuel und ich gerade verhindert sind. Aber auch, wenn die Geschwister sich fürchterlich Sorgen machen, weil eines von ihnen die Polypen entfernt bekommt. Diese Nähe, diese Zuneigung, die sie füreinander – neben all den Reibereien – empfinden und täglich ausleben, ist einfach wunderschön. Und ich könnte weinen vor Glück, so eine tolle kleine Großfamilie zu haben.
*****
Ja, das Leben in einer Großfamilie ist anstrengend und nervenaufreibend, aber auch verdammt toll! Meine Rasselbande möchte ich jedenfalls nicht mehr missen. Es ist bunt und ausgefüllt, spannend und voller Liebe. Das sind meine 10 Fakten für eine Großfamilie. 10 Gründe von so viel mehr Punkten, die für eine ganze Rasselbande sprechen.
Herzlichst, die Julie
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