Auch wir werden einmal Hilfe brauchen // Was bringt dir mehr Pflege-Kraft?
*Werbung: in freundlicher Zusammenarbeit mit dem BMG zum Thema Pflege-Kraft*
Heute möchte ich auf eine wichtige Aktion des Bundesministeriums für Gesundheit – Stichwort: Was bringt dir wirklich mehr Pflege-Kraft? -aufmerksam machen und hoffe, du nimmst dir die Zeit bis zum Ende zu lesen. Es geht um ein Thema, das uns alle betrifft. Den einen früher, den anderen später. Wir alle sind in bestimmten Situationen auf Hilfe angewiesen, auf passende Pflege. Ob durch einen Unfall, eine Krankheit oder auch im Alter. Ich weiß, dass man sich ungern damit auseinandersetzt, dass man später vielleicht einmal alt, gebrechlich und pflegebedürftig wird. Etwas, das man einfach unheimlich gern verdrängt, obwohl das der Lauf der Dinge ist.
Auch in der Familie bekommen wir es hautnah mit, dass Pflege immer mehr zum Thema wird
Vor 5 Jahren wurde mein Opa von heute auf morgen pflegebedürftig, bevor er kurz darauf in einem Pflegeheim verstarb. Und auch bei den Ziehgroßeltern merken wir in letzter Zeit immer mehr, dass das Alter nicht spurlos an einem vorbei geht. Kennen gelernt haben wir sie als agiles und sehr hilfsbereites Paar, das sich ein Bein ausriss, um anderen unter die Arme zu greifen. Der Ziehopa meiner Kinder half auch mit über 70, unser Haus zu bauen, das Dach auf das Spielhaus der Kinder zu setzen und ging bis vor kurzem zwei bis dreimal die Woche joggen – und das mehrere Kilometer weit. Die Kinder liebten es dort, weil sie dort klettern, toben und mit ihrem Ziehopa um die Wette rennen konnten.
In der letzten Zeit kamen aber eben Alterserscheinungen dazu. Eine neue Hüfte für die Ziehoma, zweimal eine ausgekugelte Schulter für ihn. Das Auto, das sie sich vor wenigen Jahren angeschafft haben, bleibt nun immer öfter stehen, was das Wahrnehmen von Arzt- und auch Freizeitterminen immer schwerer gestaltet. Unter anderem auch, weil das Sitzen mit dem neuen Hüftgelenk nicht gerade von Vorteil ist. Über kurz oder lang muss dieses einst so fitte Paar, das immer auf Achse war und überall half, sich selbst helfen lassen. Wir als Ziehfamilie können das gar nicht leisten, weil wir alle selbst einiges in unserem Leben zu tun haben. Und das fällt sowohl ihnen als auch uns schwer, denn an eine solche Zeit denkt man als junger Mensch eigentlich kaum. Das fängt schon bei Kleinigkeiten, wie dem Anziehen von Socken und Binden von Schuhen an.
Aber man muss nicht alt sein, um auf Pflege angewiesen zu sein. Mein Beinbruch vor ein paar Jahren hat gereicht, um mich vollkommen hilflos zu fühlen. Ohne Unterstützung wäre ich im Alltag mit damals vier kleinen Kindern mit Pauken und Trompeten untergegangen.
Wenn man auf Hilfe angewiesen ist, möchte man sich in Hände begeben, die qualifiziert sind. In Hände, bei denen das Zwischenmenschliche neben dem Dienst nach Vorschrift nicht zu kurz kommt. Doch das muss sich der Pflegende auch zeitlich leisten können, was oft leider nicht der Fall ist. Sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege mangelt es noch immer stark an Personal.
Bisher hat sich folgendes getan:
- Seit 2013 hat sich die Hilfe für Pflegebedürftige um mehrere Milliarden Euro und damit um mehr als 50% ausgeweitet. Außerdem hat sich die Zahl der Betreuungskräfte von 28.000 auf etwa 60.000 verdoppelt.
- Das Pflegeberufegesetz ab 2020 fasst nun alle Pflegeberufe in der Ausbildung zusammen und ermöglicht so das Wechseln in die verschiedenen Sparten. Dazu wird das Ausbildungsgeld in der Altenpflege im kommenden Jahr abgeschafft und eine allgemeine Ausbildungsvergütung eingeführt.
- Krankenhäuser und stationäre Pflegeeinrichtungen erhalten finanzielle Anreize, mehr Pflegekräfte einzustellen. Auch soll der Beruf der Pflege attraktiver gestaltet werden, indem durch Digitalisierung weniger Zeit mit Bürokratie, dafür mehr Zeit mit den zu Pflegenden verbracht werden kann.
- Darüber hinaus gelten seit 1.1.2019 neue Personaluntergrenzen. Je nach Einrichtung darf die Patientenzahl, die pro Pfleger gilt, nicht überschritten werden.
Ein Anfang ist gemacht, aber es gibt noch so viel mehr zu tun, um die Pflegesituation für das Personal als auch für die Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, zu verbessern.
Damit sich weiterhin was tut, dass sich die Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen und die Wertschätzung von Pflegeberufen ausweitet, braucht das Bundesministerium deine Hilfe!
Wenn du also aus der Berufssparte der Pflege kommst – egal ob Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege -, wenn du auch selbst von der Thematik betroffen bist, dann klicke auf den Link des Bundesministeriums für Gesundheit und erzähle deine Geschichte. Gib deiner Idee eine Stimme, denn nur, wenn gute Ideen und Lösungen geteilt werden, kann sich etwas an der derzeitigen Situation verändern.
Was bringt dir mehr Pflege-Kraft?
Ich wünsche mir für mich jedenfalls für Pflegesituationen und meinen Lebensabend Menschen, die mich nicht nur als kurzen Programmpunkt auf ihrer ellenlangen Liste haben. Menschen, die sich auch mal Zeit für einen Tee nehmen und neben der Grundversorgung auch zwischenmenschliche Komponenten zulassen können. Zeitlich und finanziell. Denn wir alle kommen früher oder später in die Situation, dass wir uns helfen lassen müssen. Dann darf diese Person, die das übernimmt doch bitte gut entlohnt und fair behandelt werden für die Verantwortung und die Kraft, die sie täglich emotional und körperlich auf sich nimmt.
Was gibt dir mehr Pflege-Kraft? Sag es dem Bundesministerium für Gesundheit!
Herzlichst, die Julie
PS: Ich würde mich wirklich wahnsinnig freuen, wenn du diese wichtige Aktion teilst und auch andere darauf aufmerksam machst. Danke!
Pinne mich auf Pinterest: