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Ausländerfeindlichkeit in der Grundschule – wenn Kinder instrumentalisiert werden

Wie Kinder zur Ausländerfeindlichkeit herangezogen werden, wurde mir gerade wieder richtig bewusst.

Gestern kam die Prinzessin vom Schullandheim zurück und erzählte mir: „Mama, die Elsa, die Hannelore und die Annegret (Namen natürlich getauscht) hassen Ausländer. Das haben die gesagt. Und weil ich mit einer aus der Parallelklasse klar komme, die aus Kroatien ist, haben die mich beschimpft und beleidigt.“

Wie bitte? Was bitte? Sag mal, geht es denen noch gut? Ich war ehrlich geschockt und musste mich erst einmal sammeln, dass dieser Hass schon so auf die Kinder übertragen wird und sie instrumentalisiert werden, die eigene braune Rotze weiterzutragen.

Da waren das also diese drei Mädchen, von denen eine einen offensichtlich polnischen Nachnamen trägt, eine mit „Mädchen sind halt so und Buben sind ganz anders“ irgendwo in den 50ern aufwachsen muss und eine noch mit „Zucht und Ordnung“ – verbal und körperlich – erzogen wird. Alle drei warfen mit ausländerfeindlichen Parolen um sich. Und weil mein Kind dem nicht zustimmte, wurde es beleidigt.

Dass diesen 8jährigen Kindern überhaupt bewusst war, was sie an menschenverachtendem Mist von sich gegeben haben, welche Reichweite solche Äußerungen haben, bezweifle ich. Aber dass sie damit verletzen wollten, dessen bin ich mir sicher. Auch, dass sie das Geschwafel ihrer Eltern unreflektiert wiedergegeben haben.

Die Prinzessin jedenfalls möchte mit diesen Kindern nichts mehr zu tun haben. Mensch ist Mensch sagt sie. Und sie hat Recht. Sie ist damit so viel schlauer und weiter als viele Erwachsene. So viel näher an Nächstenliebe und Toleranz als die, die jährlich mit dem Flieger ins Ausland reisen und dann hetzen, dass diese Ausländer aber gefälligst nicht ins eigene Land kommen sollen.

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Mensch ist Mensch. Und Ausländerfeindlichkeit hat an einer Schule nichts verloren.

Meinem Kind habe ich in Ruhe erklärt, dass wir einfach nur verdammtes Glück hatten. Glück, in einem sicheren Land geboren zu werden. Glück, in einem Land mit sozialem Fangnetz aufzuwachsen. Und auch Glück, dass der Krieg, den viele, die hier Zuflucht suchen, für uns so weit weg und damit kaum greifbar ist. Hier zu leben ist keine Selbstverständlichkeit, kein Privileg, kein Sonderrecht. Hier geboren und aufgewachsen zu sein, das ist purer Zufall.

Keines dieser Kinder oder deren Eltern war jemals in einem Krisengebiet, musste seine heile rosa Dorfwelt jemals verlassen oder hat sich bewusst mehr als durch die hetzerischen Schlagzeilen der Zeitung mit 4 Buchstaben mit dem Thema Flucht auseinander gesetzt. Aber sie schmettern geistigen Dünnpfiff durch die Gegend, als ob diese hilfesuchenden Menschen ihnen die Butter vom Brot klauen würden.

An einer Schule, einer Einrichtung, in der gemeinsam gelernt und gelebt werden soll, hat dieser braune Mist nichts zu suchen. Weder im Unterrichtsraum noch auf Klassenfahrt. Schule – das ist ein Ort für Toleranz, für Miteinander. Da sollte kein Platz für Hass, für Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung sein.

Und dennoch klingen mir die Worte meiner Tochter noch immer im Ohr. Diese Worte, die so unheimlich verletzend für das Kind sein müssen, das mit der Familie das eigene Land, die Verwandtschaft und Freunde zurücklassen musste, um hier neu anzufangen. Neu zu starten, ohne die Sprache zu beherrschen, geschweige denn irgendjemanden zu kennen.

Das Leben ist bunt und Menschen sind es auch.

Ich weiß nicht, warum Menschen vor anderen Angst haben. Warum sie sie nicht als Bereicherung ansehen. Sondern gar als Bedrohung. Ich habe eine Freundin aus Rumänien, eine aus Äquador, mein Mann hat Vorfahren im Ausland und ich habe tschechische Wurzeln. Typische Urdeutsche bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgbar gibt es doch kaum bis gar nicht. Gerade diese bunten Einflüsse machen uns doch aus.

Wie öde wäre es, hätten die Inkas nie den Kakao gefunden, die Kinder würden nie versuchen mit Stäbchen zu essen und hätte Kadir Nurman den Döner nicht kreiert?

Oder gehen wir zur Musik über. Heino ist ja ganz nett (die neuen Coveralben gefallen zu meinem Leidwesen den Kindern mehr als gut), aber wenn ich an SnoopDog (und seine Redegeschwindigkeit) oder Adele denke, dann bekomme ich gute Laune und singe und tanze mit.

Ich liebe tschechische Märchen und mit Game of Thrones oder Riverdale kann weder GZSZ noch die Schwarzwaldklinik mithalten. Das Leben ist bunt und die Filme rund um den Globus ebenso. Lass uns allein an Harry Potter denken – oder Herr der Ringe. Beides nicht aus deutscher Feder.

Angst hat nur, wer sich nicht damit auseinandersetzt.

Wie niedrig muss der Horizont sein, wenn man Haus und Hof (und Herz) vor Menschen verschließt, die flüchten. Die machen das sicher nicht aus Spaß, weil es doch eigentlich so lustig ist, mit der Angst einzuschlafen, dass nachts das Haus weggebombt wird. Es ist bestimmt auch total spaßig, lange Fußmärsche auf sich zu nehmen, Angst zu haben, vergewaltigt zu werden und womöglich zu sterben auf dem Weg, seine Kinder in Sicherheit zu bringen. Nicht.

Aber man kann in seiner Wohlstandsblase schon Angst haben, dass diese Menschen den Job klauen. Schließlich haben die auf dem Weg hierher noch ein Studium abgelegt, perfekt Deutsch gelernt und drei Ausbildungen abgeschlossen. Die hatten ja Zeit oder? Doch mal doof gefragt: Wie schlecht muss ich in meinem Job sein, wenn ein ungelernter Mensch mit geringen Deutschkenntnissen mir meine Arbeit wegnehmen kann?

Wie privilegiert wir hier leben, welche Vorzüge wir haben, das ist, glaube ich, den meisten gar nicht bewusst. Wie kann man sich die Frechheit herausnehmen, Menschen, die Schutz suchen, diesen zu verwehren? Und wie kann man Menschen in Kategorien pressen nur wegen ihrer Herkunft? Menschen sind nicht aufgrund ihres Ursprungslandes oder der Ahnentafel böse, sondern durch bewusste Entscheidungen und ihr Verhalten.

Wenn ich jemanden nicht mag, dann mag ich ihn aufgrund seines Verhaltens – oder seiner menschenverachtenden Art – nicht. Wenn jemand anmaßend, respektlos und distanzlos ist, dann finde ich den kacke. Aber nicht, weil er aus einem Land eines anderen Kontinents stammt. Nicht, weil er eine andere Haar- oder Hautfarbe hat oder meine Muttersprache (noch) nicht perfekt beherrscht. Seltsam, ich weiß.

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Kinder werden nicht mit Vorurteilen geboren, Eltern zwängen sie ihnen auf.

Ich muss nicht erwähnen, wie stolz ich auf mein Kind bin, dass sie sich von diesen Kindern distanziert. Dass sie selbst reflektiert, was da für ein Mist vom Stapel gelassen wurde. Aber sie wurde auch immer so erzogen, dass Mensch Mensch ist und wir allen freundlich und respektvoll begegnen. Ich habe ihr von klein auf erklärt, dass Menschen unterschiedlich sind und das bereichernd ist.

Kinder haben keine Vorurteile, bis sie sie von ihren Eltern übergestülpt bekommen. Wenn Mama und Papa nur oft genug sagen, der Mensch da hinten ist schlecht, weil seine Hose 2nd Hand oder sein Ursprung nicht in Deutschland ist, dann übernehmen das die Kinder. Sie wollen den Eltern ja gefallen und ihre Rolle erfüllen. Wenn sie es dann selbst oft genug wiederholen, fühlt es sich irgendwann wahr an.

Mama und Papa haben ja recht, wenn sich einer von 1000 doof verhält. Passiert bei den Deutschen übrigens auch – wird dann nur nicht so thematisiert. Warum auch? Tut ja dann plötzlich nix mehr zur Sache. Ausländerfeindlichkeit ist nicht angeboren, sondern anerzogen.

Es gibt verschiedene Erziehungsstile, aber Hass, Neid und Missgunst mit auf den Weg zu geben, das ist – egal wie man sein Kind aufwachsen lässt – immer fehl am Platz! Ein bisschen nachdenken und sich in den anderen, vor dem man scheinbar Angst hat, hineinversetzen würde oft schon helfen.

Der Hass gegen fremde Kulturen und Religionen steigt an.

Laut einer Studie, die in der Süddeutschen thematisiert wurde (hier der Link dazu), hängt das übrigens auch mit dem Bildungsgrad zusammen. Da sind wir dann wieder bei der Informationsbeschaffung. Wer weniger reflektiert, ist eben auch aufnahmefähiger für Propagandamist und reißerische Rotze. Auch sind mehr Männer als Frauen rechtsextrem eingestellt. Und davon sind es die älteren Generationen, die eher braune Hirnsülze haben als jüngere.

Ein bisschen hinterfragen und sich anderweitig informieren wäre also angebracht, bevor man mit hetzerischen Parolen seine Kinder instruiert und formt. Das erfordert dann aber eben, dass man nicht auf jede Bildschlagzeile anspringt oder den Postillon als ernsthaftes Nachrichtenportal wahrnimmt.

Und es ist manchmal ein bisschen unbequem, wenn man seine Meinung revidieren muss, weil man eines besseren belehrt wird. Das möchte eben auch nicht jeder. Man könnte ja seine Stammtisch-Fußballkumpels vor den Kopf stoßen.

Ausländerfeindlichkeit in der Grundschule – wenn Kinder instrumentalisiert werden.

Jetzt habe ich einen ziemlich weiten Bogen gespannt und möchte dennoch nochmal auf den Ausgangspunkt eingehen. Unsere Grundschule hat einen sehr geringen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund. Ich hörte zwischendrin von meinen Kindern auch schon Sätze wie „Der (hier beliebig exotisch klingenden Namen einfügen) ist total nett, OBWOHL er nicht von hier ist!“ und musste Aufklärung leisten, das Charakter und Herkunft unabhängig voneinander sind.

Dass wir Eltern hier im Dorf gemieden werden wie die Pest und auch die Kinder darunter leiden, hängt wohl auch ein bisschen damit zusammen, dass wir entgegen der meisten hier eben auch tolerant sind. Und dass unsere Kinder auch mit Kindern spielen dürfen, deren Eltern unsere Muttersprache (noch) nicht perfekt beherrschen. Wenn aber Kinder schon so zu hetzen anfangen, bewusst aufgrund von Nationalitäten ausgrenzen und andere in die Ecke drängen, dann ist das einfach nur armselig und traurig. Und vor allem besorgniserregend.

Wenn die Wohlstandsblase das Hirn vernebelt.

Gerade wer seinen Wohlstandshintern in seinem Einfamilienhäuschen platt sitzt, im seit Generationen existierenden Familienbetrieb sicher vor sich hin werkelt, noch nie Hunger leiden musste oder vor Angst um sein Leben nicht schlafen konnte, sollte sich kein Urteil erlauben über Menschen, die einfach nur in Sicherheit leben wollen. Leben. Nicht nur vegetieren oder existieren. Leben.

Gerade derjenige sollte die Klappe halten und lieber nichts sagen, statt seinen Kindern einzubläuen, dass Menschen, die hier Schutz suchen, Arbeitsplätze wegnehmen, schlecht und böse sind.

Denn schlecht und niederträchtig ist derjenige, der Menschen in Klassen einteilt. Derjenige, der darüber urteilen möchte, welcher Mensch welche Rechte haben darf. Schlecht ist der, der sich über andere stellt und vorschnell urteilt, ohne sich ausreichend zu informieren. Und der, der seine Kinder zu Ausgrenzung, Hass und Fremdenfeindlichkeit instruiert.

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Wir leben global, wir arbeiten global – die Herkunft ist sowas von wurscht!

Mein Zimt wurde nicht hier angebaut, mein Laptop beinhaltet Teile aus China, mein Auto ist ein Franzose und meine Schokolade stammt aus der Schweiz. Wenn ich mich darauf berufe, dass der ach so schlimme Ausländer hier nix zu suchen hat, dann bitte auch nicht seine Produkte, die ich achtlos mitnutze. Dann muss ich mir eben einen Walnussbaum in den Garten stellen, auf Erdnüsse verzichten und die Avocado ganz meiden. Dann muss ich eben für ein Vielfaches Kleidung designed und made in Germany kaufen, Spielzeug aus deutschen Produktionen holen und nicht beim Onlineshop aus Whatever.

Weil sonst, ja sonst ist das alles ein bisschen zweischneidig. Zweischneidig und scheinheilig. Und auch nicht wirklich durchdacht. Ich kann nämlich nicht gegen Ausländer hetzen, wenn ich gleichzeitig in indischen T-Shirts stecke und den tschechischen Automotor aufjaulen lasse. Da wären wir dann wieder bei den Stammtischparolen, dem Horizont und der Reflexion, gell?

Also lieber Erwachsener, wenn du das liest und noch immer braune Rotze von dir gibst, dann kauf bitte auch deine Kleidung in Zukunft nicht mehr von Händlern, die sie in Bangladesch durch Kinderhände angefertigt beziehen, streiche Pizza und Döner aus deinem Speiseplan und hör auf, in deiner raren Freizeit mit dem Flieger ins ach so schreckliche Ausland zu fliegen, um am Strand einen Cocktail von Einheimischen zu schlürfen. Oh und dein Smartphone, mit dem du das gerade liest? Ist das denn wenigstens made in Germany? Na? Merkste selbst oder?

Oh und bevor du hier kommentieren möchtest, wie toll die AfD, der ganze braune Kackmist, Ausländerfeindlichkeit und das deutsche Gedankengut doch ist, drück oben rechts das X. Du musst dir auch nicht die Mühe machen und wiederkommen. Wirklich nicht. Denn das hier ist ein bunter Blog einer Multikultimama mit bunten Kindern und bunten Gedanken. Das hier ist ein Platz der Toleranz und Weltoffenheit. Und geschwurbelte Scheiße wird gelöscht. Danke für deine Aufmerksamkeit.

Hochachtungsvoll, die mit den mutigen weltoffenen Kindern

 

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Aktiv gegen Rechtsextremismus: Wenn Kinder zu Ausländerfeindlichkeit erzogen werden.

13 Kommentare

  • Claudia

    Danke, einfach Danke für diesen super tollen Artikel. Genauso denke ich auch. Meine Kinder wachsen auch damit auf „Mensch ist Mensch“ aber die vorgefertigte Meinung vieler ist einfach nur nervig und hausgemachte Müll. Leider kenne ich solche Sprüche auch aus der eigenen Familie. Da finde ich es persönlich schwer, die Meinungen zu ändern, daher versuche ich immer meinen Großen zu stärken. Ihm zu erklären wie wichtig es ist, offen zu sein, nicht nur bei Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch bei alten und Menschen mit Beeinträchtigungen. Obwohl ich sagen muss, er ist eh so wie deine Tochter und bildet sich seine eigene Meinung und vertritt diese auch.

    LG Claudia

    • Julie

      Liebe Claudia,
      danke für deinen Kommentar. Mir war es unterschwellig schon bewusst, dass hier einige leider so eingestellt sind (die letzten Wahlen sprachen für sich), aber ich hoffte ehrlich, dass die Kinder da noch herausgehalten werden. Wenn solches Denken dann auch noch in der Familie ist, ist das besonders schwer. Umso toller, dass sich dein Sohn auch selbst ein Bild macht, bevor er urteilt.

      Viele liebe Grüße

  • Denise BloggerMum

    Ich bin ziemlich geschockt. Sowas habe ich weder von meinen Kindern noch im Umfeld je mitbekommen, dass so etwas unter Kindern passiert. Gefühlt findet sowas auf Social Media statt. Für meine Kinder ist es völlig normal, dass Klassenkameraden aus diversen Ländern kommen bzw deren Eltern/Großeltern. Die Kinder finden es eher cool, wenn jemand noch eine andere Sprache spricht. Migrationshintergrund ist eher etwas Spannendes, aber im Endeffekt unter den Kindern irrelevant. Noch krasser ist aber, dass Eure Tochter für eigentlich doch eine normale Meinung ebenfalls angegangen wurde. Wie du sagst, Rassismus und Hass auf Menschen kommt nicht von Kindern selbst; sondern von ihren Eltern/Umfeld.

    • Julie

      So, wie du das beschreibst, wäre es wunderschön. Hier sieht das Ganze leider anders aus. Ich würde mir wünschen, es gäbe häufiger den Umgang wie bei euch. Wenn es als bereichernd empfunden würde.

  • Frau Katze

    Liebe Julie,
    danke für deine Worte und diesen Text! <3
    Ich feier' dich gerade sehr dafür! <3
    Liebe Grüße aus Karlsruhe,
    Frau Katze

    • Julie

      Hallo Frau Katze,
      ich finde eben, dass solche Themen nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen. Und vielleicht hab ich ja dem ein oder anderen rechtsbraunem Dödel indirekt den Kopf gewaschen. Man darf ja noch hoffen.
      Viele Grüße

  • NähING

    Sie sprechen mir aus der Seele.
    Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich hoffe der hat eine ganz hohe Reichweite.
    Viele Grüße aus Thüringen
    Heike

  • Sabine

    Ich bin geschockt, über Deinen Post. Wie kann so was an einer Schule vorkommen. Gott sei Dank ist unsere Schule anders. Und wir haben auch ein sehr großen Anteil, an Kindern, die nicht in Deutschland geboren sind. Unsere Kinder sind da ganz anders. Als – mittlerweile sind sie gute Freunde, zeitweise war das Kind sogar dreimal die Woche bei uns – ein Kind aus Kambodscha in die 2. Klasse kam, sprach es englisch und französisch. Ich fand das so goldig, dass die Kinder mit wenigen Englischkenntnisse sich so verständigt haben. Zu den Flüchtlingen: Die Vorurteile sind ja immens gewesen. In unserem Dorf war auch eine Familie mit kleinen Kindern , auch da wurde ganz normal mit ihnen gespielt. Wie mit anderen Kindern auch. Und auf dem KonfiCamp meiner Tochter haben sie damals die Jugendlichen besucht, die z.B. übers Meer aus Syrien geflohen sind. Ich fand das so toll, und so sahen dann auch die „Familien“, die nicht so sozial eingestellt sind, warum diese Menschen manchmal so „anders“ sind.

    • Julie

      Ich glaube ja wirklich, je mehr man mit anderen Kulturen in Kontakt tritt, desto weniger machen sie Angst oder stoßen sie auf Ablehnung. Und da fehlt es immens an Aufklärungsarbeit von klein auf, dass solche Vorurteile und Ängste nicht geschürt werden, sondern direkt ausgeräumt werden können. Was bei euch im KonfiCamp gemacht wurde, finde ich übrigens total toll! Das sollte es öfter geben.

  • Sabine

    Ja, ich fande das auch. Wir haben Gott sei Dank eine sehr offene Kirchengemeinde, es werden hier auch sehr viele ökologische Gottesdienste gefeiert. Auf die evangelische Kinderfreizeit dürfen alle Kinder mit, ob gläubig oder nicht. Meine Tochter war damals richtig beeindruckt und gleichzeitig erschrocken, was diese Kinder/Jugendliche mitgemacht haben. Und wie Du sagst, je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr versteht man oft auch die Handlungsweisen / Charaktere. Der eine junge Mann , der damals in unserem Ort einquartiert wurde, hat zum Beispiel niemanden gegrüßt, war in sich verschlossen. Und ich habe oft gehört, die halten sich wohl für etwas Besseres etc. Dass dieser junge Mann aber mit ansehen mußte, wie sein Vater, Bruder und Onkel vor seinen Augen erschossen wurde, dass wussten die Wenigsten. Und das erklärt natürlich einiges.

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