Darf’s auch ein bisschen pädagogisch sinnlos sein?
Ich habe ja wirklich so gut wie immer den Anspruch, meine Kinder wirklich sinnvoll zu beschäftigen, zu kleiden, zu ernähren. Ja, eigentlich möchte ich, dass jegliches Handeln meinerseits reflektiert ist und sich auf lange Sicht positiv auf meine Monster auswirkt. Eigentlich ….
Doch dann gibt es Tage, an denen möchte ich doch bitte im Bett liegen bleiben. In einem Bett, in dem kein Kind testet, wie sehr meine Matratze es durch andere Sphären katapultiert. In einem warmen und vorallem ruhigen Bett, mit heißer Schokolade und einem guten Buch.
Oder eine heiße Badewanne, die wäre dann was. Drin liegen, eingebettet von Duftölen und Badeschaum. Ohne dass mir „liebevoll“ Badeenten an den Kopf fliegen oder im Minutentakt eines der Lämmchen fragt, ob es mit in die Wanne darf und genau DANN pullern oder andere Geschäfte erledigen will, wenn ich es mir gemütlich mache. Hach ja ….
Manchmal ist dann der innere Schweinehund, der versucht, meine Ansprüche an mich selbst zu umgehen, einfach zu mächtig und der Drang nach einer Badewanne oder auch nur fünf Minuten Stille für meinen Kaffee zur Entspannung siegt. Das tritt vor allem dann inkraft, wenn die Nächte bescheiden sind – was in letzter Zeit leider häufiger vorkommt -, oder ich schlichtweg krank bin. Und was mache ich dann? Ja, dann kommt das zum Einsatz, was ich noch beim ersten Kind verteufelt habe. Aber man wird ja auch älter…. 😀
Dann werden solche Dinge wie Caillou* oder – mein ganz persönlicher Albtraum – My Little Pony * oder diverse Disneyschinken aufgefahren. Und damit diese Wirbelwinde mir auch wirklich meine Zeit einräumen, greife ich zu noch drastischeren Mitteln und stelle Lockfallen auf. Ja richtig, ich locke die Kinder, sich selbst vor der Flimmerkiste zu parken. Was diese Lockfallen sind? Nun ja, dabei handelt es sich in der Regel um Trockenobst, Nüsse, Reiswaffeln und selbst gebackene Kekse – um mein Gewissen zu beruhigen, versteht sich. Wenn ich schon Zeit für mich haben möchte, soll doch zumindest ein Aspekt des Parkens noch gut für sie sein. Rede ich mir zumindest ein.
Und wenn ich dann aus der Badewanne steige, schnell zu meinen Kindern husche, um zu überprüfen, ob sie noch leben oder sich selbst den Garaus gemacht haben, und sie glückselig auf dem Sofa sitzen und mich anstrahlen, denke ich mir, so ab und an ist ein pädagogisch sinnloser Tagesabschnitt gar nicht so übel…
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