Die Ferien sind vorbei. Was wir von unserer Bucketlist 2019 geschafft haben
Für uns sind jetzt die Sommerferien endgültig vorbei. Mittlerweile habe ich drei stolze Schulkinder, drei Mäuse, die (noch) total motiviert in den Tag starten, um zum Lernen zu gehen. Aber gleichzeitig ist es nun auch Zeit, auf die Bucketlist 2019 der Sommerferien zurückzuschauen und abzuhaken, was wir geschafft haben.
Soviel kann ich schon einmal sagen: Wir haben nicht im Ansatz geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Aber – wie soll es auch anders sein – wenn eben sieben Menschen mit sieben unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen aufeinander treffen, dann wird es turbulent und ab und an sind alle ausgeknockt. Familienleben eben. Da werden nicht nur tolle Momente geteilt, sondern auch Viren und Bakterien. Und einer schießt ab und an quer.
Aber ich hatte dir ja angekündigt, dass ich noch aufschreiben möchte, was wir von der Bucketlist 2019 wirklich geschafft haben. Und was wir stattdessen gemacht haben, wenn wir bestimmte Programmpunkte nicht umsetzen konnten. Denn wir saßen natürlich nicht nur daheim herum, sondern hatten auch Alternativen für uns geplant. Braucht man eben auch, denn wir alle wissen, das Leben ist das, was passiert, während man es durchplant.
Was haben wir also von unserer Liste geschafft und wo wurde nichts draus?
- Ein neues Maislabyrinth ausprobieren. Fängt schon gut an, wenn der erste Punkt nicht geschafft wird oder? Ursprünglich waren wir ja im Maislabyrinth in Utting am Ammersee. Damals war es total toll. Auf dem Rückweg von unserem Urlaub wollten wir eigentlich das Maislabyrinth am Bodensee unsicher machen. Tja, denkste. Wir haben einfach ein Baby, das nicht mit Autos kompatibel ist. Auf dem Rückweg standen wir erst einmal im Stau, was den Keks aus dem Schlaf gerissen hat. Und dann schrie er und schrie, so dass wir alle 10 km anhalten und ihn wieder tragend beruhigen durften. Irgendwann waren wir einfach so fertig, dass wir beschlossen, wir fahren direkt heim. Ohne Zwischenstopp im Maislabyrinth.
- Ein Erlebnisbad besuchen und den kompletten Tag dort verbringen. Ein Punkt auf unserer Bucketlist 2019, den wir tatsächlich abhaken können. Zumindest, wenn man 2-3 Augen zudrückt. Dank dem Tipp einer lieben Freundin sind wir im Plantsch in Schongau gestrandet und waren das erste Mal total begeistert. Leider haben da die beiden jüngsten nicht so wirklich mitgemacht und so sind wir nach 4 Stunden Tragen und Begleiten zur Enttäuschung der drei größeren Kinder wieder gefahren. Als wir dann am Ferienende nochmal dort waren, war das Bad für uns leider nicht mehr so toll. Sardinenmäßig war das Kinderbecken besetzt und wenn Eltern es für unnötig erachten, den noch nicht windelfreien Kindern eine Schwimmwindel zu verpassen, geht der Badespaß eben auch ordentlich verloren. Also blieben wir auch dieses Mal nicht so lange wie geplant.
- Im Spielhaus übernachten. Statt Spielhaus wurde hier das Zelt aufgebaut, in dem alle redefähigen Kinder eine Übernachtungsparty machen wollten. Das Ende vom Lied war nach etwa 1,5 Stunden, dass alle Kinder im Wohnzimmer schliefen, weil der Nachbarshund ihnen mit seinem Bellen Angst gemacht hatte. Also, der Wille war da.
- Stockbrot an der Feuerschale braten. Eines der schönsten Dinge im Sommer. Dank der Feuerschale einer lieben Freundin war das auch wirklich ein Vergnügen. Und die Kinder lieben es unheimlich, dort über dem Feuer ihren eigenen Brotteig zu rösten. Ach ja: Der richtige Bräunungsrad ist tiefschwarz, habe ich mir erklären lassen. 😀
- Einen Tag verwarlosen. Hach ja, ich liebe es. Jogginghose an (oder Schlafanzug erst gar nicht aus) und einfach mal nix tun. Das haben wir in den Sommerferien tatsächlich ein paar Male geschafft. Und das schöne daran ist wirklich, dass die Kinder zwar einen solchen Tag mitmachen, aber nach kurzer Zeit Garten und Bewegung und Natur einfordern. So ganz ohne dass wir mit der Stoppuhr daneben sitzen müssen.
- Einen neuen Erlebnispfad entdecken. Das war so ziemlich eine der ersten Aktivitäten, die wir in den Ferien als gesamte Familie gemacht haben. Zusammen waren wir bei Füssen und haben den Auwaldpfad erkundet. Und auch, wenn er wirklich voll war, fand ich ihn sehr ansprechend gestaltet.
- An den Strand gehen. Etwas, das wir tatsächlich nicht geschafft haben. Irgendwie sind 6,5 Wochen Sommerferien dann doch zu kurz – insbesondere, wenn ständig wer krank oder unausgeschlafen oder verhindert ist.
- Einmal durch den Regen tanzen. Das haben wir definitiv gemacht. Mehrmals sogar. Und ich liebe es wirklich sehr. Langsam wird es leider ein bisschen zu frisch dafür. Allerdings ist das eben so, wenn der Herbst an die Tür klopft. Der wohl erfolgreichste Punkt der Bucketlist 2019
- Dem Zwerg das Schwimmen beibringen. Im Ursprungspost hatte ich den Frosch genannt, dabei meinte ich wirklich den Zwerg. Herrje, die Stilldemenz. Aber nein, auch wenn wir es oft versucht haben, er hat einfach zuviel Angst vor dem Wasser und auf Biegen und Brechen wollte ich es nicht machen. Allerdings ist dieser kleine frische Schüler gerade auf dem Weg zum ersten Mal den Schwimmkurs zu besuchen, denn wir haben doch noch einen Platz ergattert. Und er freut sich darauf. Besser kann es doch nicht laufen oder?
- Mindestens ein Buch pro Kopf lesen. Für die Kinder haben wir das definitiv geschafft. Mindestens 15 Bücher gingen pro Kind. Und die Große hat jeden Abend fleißig ihren Geschwistern vorgelesen. Wir Erwachsenen allerdings …. Ich habe immerhin angefangen. Doch ich denke, wenn man ein Auge zudrückt und das Bücherpensum der Kinder berücksichtigt, dann haben wir den Punkt abgearbeitet oder?
- Mehr Zeit draußen verbringen. Auch das haben wir erledigt. Wenn wir schon keine großen Touren gemacht haben, war der Garten doch immer belebt mit Kindern und Eltern, die hinterher räumen. Die meiste Zeit AKTIV draußen waren wir allerdings in unserem Urlaub in Malbun.
- Die Sterne beobachten. Wie wunderschön die Sterne leuchten, merkt man erst, wenn man mit dem Rücken auf der Motorhaube des Autos liegt. Ehrlich. Und das am besten mitten in der Pampa. Also ja, wir haben das gemacht. Mehrmals. Und es war einfach nur wunderschön und verdammt beruhigend.
- Als Familie wieder mehr zueinander finden. Wir sind noch dabei. Aber eines sei gesagt: Seit die Schule wieder angefangen hat, ist es hier um Welten entspannter. Es ist aber so, dass wir in den Ferien wirklich im Ausnahmezustand waren. Krank, neues Auto, Urlaub, Umstellung auf Schule. Da bleibt nicht mehr viel übrig für anderes. Naja, immerhin blieb Kraft und Zeit für Schokolade, die wir uns alle fair geteilt haben. Und das Baby hatte dadurch Schokomilch aus der Milchbar. Zählt das auch?
- Ein Abendritual für den Keks finden. Wie oben schon erwähnt, war der Keks die Hälfte der Ferien einfach nur krank und nörgelig und unheimlich schwer zu händeln – was ja absolut in Ordnung ist. Allerdings war es so für uns kaum möglich, da was fixes einzuführen, weil jeder Tag, jeder Abend eben anders verlief. Mittlerweile hat er wieder seine fixe Abendzeit, zu der er müde wird. Dann ziehen wir ihm den Schlafi an und ich stille ihn in den Schlaf, was zu 80 % ganz gut klappt. Ob das schon als Abendritual durchgeht? Ich gebe mir jedenfalls Mühe dabei, für ihn Routine zu schaffen. Allerdings wurde er nun frisch geimpft. Man darf also gespannt sein, wie sich das auswirkt.
- Eine Stadtführung mitmachen. Kurz und schmerzlos: Die doofe liebe Zeit hat gefehlt.
- Einen Eistag machen. Ja, ja und nochmals ja! Ich hatte die glücklichsten Kinder der Welt, die am Ende des Tages etwas anderes wollten, denn nur Eis war auf Dauer einfach zu süß. Man könnte das also als erfolgreiche Naschtherapie sehen. Vielleicht sollte ich mir das patentieren lassen. 😀
- Durch ein Maisfeld laufen. Etwas, das wir hier nun fast täglich machen können. Tatsächlich haben wir es allerdings nur einmal umgesetzt. Und einmal ist hier nicht keinmal, sondern zählt definitiv!
*****
Also so wirklich erfolgreich war unsere Bucketlist 2019 nicht. Aber ehrlich, so ist das eben mit Kindern. Man schafft nicht im Ansatz das, was man sich vorgenommen hat (außer man treibt ständig an und dann wird aus den Ferien nur Stress). Doch das ist okay. Und zwar vollkommen. Denn die Kinder kamen gestärkt und erholt aus den Ferien und wir Eltern auch. So soll es doch eigentlich sein oder?
Herzlichst, die Julie
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