Eltern sein, Paar bleiben – 5 einfache Beziehungstipps
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich viele Beziehungen kommen und gehen sehen. Viele Partnerschaften, die eigentlich nach außen hin gut liefen, zerbrachen. Dabei gibt es doch so tolle Beziehungstipps in der Brigitte, der Bild der Frau und wie die ganzen Klatschzeitschriften heißen. Auch online wird man immer wieder fündig, was das Thema „Eltern sein, Paar bleiben“ betrifft.
In guten Zeiten ist es leicht, ein Paar zu sein. In unbequemeren Zeiten zeigt sich, wie gut man als Team ist und wie viel man gemeinsam schaffen kann. Gerade Social Media verleitet ja gern dazu, dass man schon bei der kleinsten Krise fragt, wieso andere nie Probleme haben. Dass man seine Beziehung infrage stellt, statt miteinander daran zu arbeiten. Und aus Film und Fernsehen oder gar Liebesromanen kann man auch keine sinnvollen Schlüsse ziehen. Irgendwie endet alles mit dem großen Happy End direkt nachdem sich das Paar gefunden hat.
Kurzum: Beziehungstipps sind oftmals entweder total schwammig oder nur auf Beziehungen ohne Kinder gemünzt oder schlichtweg nicht vorhanden. Deswegen dachte ich mir, es ist vielleicht nicht verkehrt, mal ein bisschen aus meiner Sicht zu erzählen. Mittlerweile bin ich fast 18 Jahre mit Manuel zusammen. Fast mein halbes Leben. Seit 15 Jahren trägt er „Den Ring, um ihn zu knechten“. Da kann es nicht schaden, mal ein bisschen zu lesen, wie wir das in unserer Ehe handhaben oder?
5 einfache Beziehungstipps – das schweißt uns im Elternalltag zusammen
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Kommunikation als Basis: Kommunikation bildet das schlagende Herz jeder gesunden Beziehung. Es geht nicht nur darum, miteinander zu sprechen, sondern wirklich zuzuhören und offen über Gedanken und Gefühle zu sprechen. Setzt euch regelmäßig zusammen, tauscht euch aus. In der Elternschaft wird Kommunikation zu einem noch bedeutenderen Element. Findet bewusst Momente, um miteinander zu sprechen, nicht nur über organisatorische Dinge, sondern auch über eure persönlichen Gedanken und Gefühle. Schafft einen Raum für offenen Dialog, um die Herausforderungen und Freuden der Elternschaft gemeinsam zu bewältigen.
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Gemeinsame Abenteuer schaffen, aber auch Raum für eigenständige Erlebnisse: Eure Beziehung sollte wie eine aufregende Reise sein, die gemeinsam erlebt wird. Plant bewusst gemeinsame Aktivitäten und Abenteuer, sei es das Entdecken neuer Orte, das Ausprobieren neuer Hobbys oder das gemeinsame Kochen. Diese Erlebnisse schaffen nicht nur schöne Erinnerungen, sondern stärken auch das Wir-Gefühl und die Verbundenheit. Plant bewusst gemeinsame Aktivitäten als Familie, sei es ein Wochenendausflug, ein Picknick im Park oder gemeinsames Basteln zuhause. Gemeinsame Aktivitäten tun nicht nur was für das Familiengefühl, sie festigen außerdem die Verbindung zwischen den Eltern. Das heißt aber nicht, dass ihr die ganze Zeit aufeinander kleben müsst. Lasst euch Raum für eigene Erfahrungen, Hobbies und Freundschaften. Dieser Ausgleich tut unglaublich gut.
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Respekt und Akzeptanz: Respekt und Akzeptanz bilden das Fundament jeder erfolgreichen Beziehung. Zeigt Achtung für die Individualität des Partners und akzeptiert, dass jeder seine eigenen Träume, Meinungen und Bedürfnisse hat. Durch diese Wertschätzung könnt ihr eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen, in der beide Partner wachsen und sich entfalten können. Akzeptiert und respektiert die verschiedenen Rollen, die ihr als Eltern einnehmt. Jeder von euch trägt zu einem einzigartigen Teil der Elternschaft bei. Achtet darauf, die Bedürfnisse und Meinungen des anderen zu würdigen, um eine harmonische und unterstützende Umgebung für die Familie zu schaffen. Auch, wenn ihr euch uneins seid, nehmt es an und redet wertschätzend miteinander.
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Liebevoller Umgang, auch in schwierigen Zeiten: Das ist wohl einer der wichtigsten Beziehungstipps überhaupt. Das Leben bringt Herausforderungen mit sich, und in diesen Momenten ist es besonders wichtig, einander beizustehen. Seid füreinander da, hört einander aktiv zu und zeigt Mitgefühl. Eine Beziehung, die gemeinsam durch Höhen und Tiefen geht, wird gestärkt und tiefer. Das Bewältigen von Schwierigkeiten gemeinsam stärkt die Bindung und schafft eine unerschütterliche Vertrauensbasis.
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Kleinen Gesten große Bedeutung schenken: Oft sind es die kleinen Dinge, die den größten Einfluss auf eine Beziehung haben. Achtet auf die Bedeutung von liebevollen Gesten im Alltag – sei es ein spontanes Kompliment, eine zärtliche Berührung oder ein liebevoller Blick. Diese kleinen Aufmerksamkeiten sind wie Balsam für die Beziehung und zeigen, dass die Liebe im Alltag lebendig ist. Auch im hektischen Alltag mit Kindern können kleine Gesten große Bedeutung haben. Ein liebevolles Wort, eine helfende Hand oder ein gemeinsames Lachen schaffen Momente der Verbundenheit. Diese Gesten tragen dazu bei, dass die Liebe in der Familie präsent bleibt, selbst wenn der Alltag fordernd ist.
5 Beziehungstipps – wie sieht das konkret in unserem Alltag aus?
Wir nehmen uns jeden Tag ein paar Minuten, setzen uns zusammen und reden. Manuel erzählt von seinem Tag, ich von meinem. Wir bewerten, was wir gut fanden, was nicht so glatt lief und welche Wünsche wir für den Abend und den kommenden Tag haben. Dabei sprechen wir offen und ehrlich über unsere Bedürfnisse als Einzelpersonen und als Paar und wägen ab, was für alle am fairsten ist.
Am Wochenende gehört ein Tag der Familie. Denn Familienzeit ist mir unglaublich wichtig und auch die Kinder genießen es, wenn wir gemeinsame Ausflüge oder Serienmarathons einlegen. Den anderen Tag verbringen wir oftmals getrennt. Mal bleibe ich bei den Kindern und Manuel unternimmt was alleine oder zockt bei Freunden oder ich unternehme etwas und er ist bei den Kindern. Ab und an mache ich auch alleine Urlaub, damit ich meine Akkus tanken kann. Dieser Ausgleich tut unglaublich gut. Außerdem versuchen wir, jede Woche etwa 3 Stunden komplett ungestört für uns zu sein.
Kleine Gestern versüßen uns außerdem den Alltag. Manuel bringt mir beispielsweise vom Einkauf Dinge mit, die ich gerne mag. Ich bereite ihm dafür morgens seinen Kaffee zu. Auch der Abschiedskuss, bevor er das Haus verlässt, ist etwas, das mich erdet und mich wohl fühlen lässt. Außerdem darf der Spaß nicht zu kurz kommen. Wir lachen einfach unglaublich gern miteinander und übereinander. Es muss nicht immer eine großartige Geste sein, um die Liebe und Zugehörigkeit zu beweisen. Die kleinen Dinge sind es, die den Alltag am Laufen halten.
„In einer guten Beziehung geht es nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, dass man füreinander da ist, sich gegenseitig unterstützt und respektiert, sich in den schwierigen Zeiten festhält und gemeinsam feiert in den guten Zeiten. Es geht darum, einander zu verstehen, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist, und sich gegenseitig Raum zur persönlichen Entwicklung zu geben. Eine gute Beziehung ist wie ein starker Baum, der Wurzeln schlägt im Vertrauen und dessen Äste sich ausbreiten in der Liebe.“ – Unbekannt
Lohnt es sich immer zu kämpfen?
Dass der Alltag nicht immer aus rosa Wolken besteht, hatte ich ja oben schon erwähnt. Doch wann ist es wirklich Zeit zu gehen? Wann helfen all die Beziehungstipps nicht mehr? Ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht, was für mich tatsächlich ein Grund wäre, die Beziehung zu beenden.
- Wenn es sich nur noch schwer anfühlt: Du reißt dir täglich den Hintern auf und ihr kommt kein Stück weiter? Du hast das Gefühl, von deiner Partnerperson kommt so gar nichts und auch Gespräche bringen keine Besserung? Emotionale Sicherheit ist die Basis einer guten Beziehung, aber auch Elternschaft.
- Toxische Atmosphäre und mangelnde emotionale Sicherheit: In manchen Beziehungen kann sich im Laufe der Zeit eine toxische Atmosphäre entwickeln. Das bedeutet, dass negative Emotionen wie Wut, Resentiments oder Missverständnisse die überwiegende Stimmung prägen. Wenn diese negativen Gefühle nicht konstruktiv bearbeitet werden können und zu einer chronischen Belastung werden, kann dies zu einer Umgebung führen, die für Kinder schädlich ist. Kinder brauchen eine sichere, liebevolle Umgebung, um sich optimal entwickeln zu können. Wenn die Beziehung zwischen den Eltern keine emotionale Sicherheit mehr bietet und stattdessen von Spannungen und Unstimmigkeiten geprägt ist, könnte dies ein Grund für eine Überlegung sein, die Beziehung zu beenden.
- Unüberbrückbare Wertedifferenzen oder Lebensziele: Wenn ihr grundlegende Wertedifferenzen habt oder unterschiedliche langfristige Lebensziele verfolgt, kann dies zu einem anhaltenden Konflikt führen. Zum Beispiel könnten unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung, Religion, Finanzen oder beruflichen Zielen zu unüberwindbaren Spannungen führen. Wenn diese Differenzen nicht durch Kompromisse oder gemeinsame Lösungen überbrückt werden können und zu einer kontinuierlichen Quelle von Unstimmigkeiten werden, könnte dies die Grundlage für eine ernsthafte Überlegung zur Beendigung der Beziehung bilden, insbesondere wenn diese Differenzen das Familienleben und das Wohlbefinden der Kinder stark beeinflussen.
Meine Beziehungstipps – kenne die Sprachen der Liebe
Vor einiger Zeit waren sie in aller Munde, die Sprachen der Liebe. Und es ist wirklich was dran. Alle Beziehungstipps sind für den Hintern, wenn du deine Sprache der Liebe und die deiner Partnerperson kennst. Denn sonst kann es missverstanden werden.
Sprecht also unbedingt miteinander, damit ihr besser aufeinander eingehen könnt. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, kann ich dir dieses Buch empfehlen (Werbelink).
Eine Beziehung ist Arbeit
Nicht nur, aber eben auch. Genauso wie in Freundschaften muss man in Beziehungen Zeit, Emotionen und mehr investieren. Beziehungen sind keine Selbstläufer. Wir alle entwickeln uns im Laufe der Zeit, der Jahre. Dass man immer wieder neu auslotet, wie die Bedürfnisse, die Blickwinkel auf die Zukunft und die Wünsche sind, gehört dazu.
Eine Beziehung ist ein Miteinander, kein Gegeneinander. Wenn das verinnerlicht ist, steht euch eigentlich nichts mehr im Weg.
Herzlichst, die Julie
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