Fernstudium mit Kind // die erste Onlineklausur und ein Fazit
Ein wenig Zeit habe ich mir gelassen, seit den letzten Updates zu meinem Studium. Mittlerweile bin ich seit 8 Monaten dabei (glaube ich) und wollte ein bisschen was dazu erzählen, wie das Fernstudium mit Kind(ern) läuft. Denn immer, wenn ich dieses Thema auf Instagram anschneide, kommen ganz viele Fragen dazu. Warum also nicht hier ausführlich darüber berichten?
Falls du es bisher noch nicht mitbekommen hast: Ich bin Julie, 35 Jahre alt, habe 6 Kinder, bin selbstständig und studiere seit letztem Sommer an der SRH Riedlingen Prävention und Gesundheitspsychologie.
Im Endeffekt habe ich den gesamten November und Dezember damit verbracht, auf meine erste Onlineklausur zu lernen. Bei der SRH ist es so, dass man jederzeit und überall seine Onlineklausuren schreiben kann. Du kannst sie natürlich auch in Präsenz ablegen, aber ich brauche diese Flexibilität eben mit den Kindern. Dafür musst du eine App auf deinen Laptop downloaden und damit den gesamten Raum – auch deinen Schreibtisch – filmen, damit sichergestellt wird, dass du nicht schummelst. Im Anschluss startet die Klausur, während über diese App (oder Add-on) geprüft wird, ob du „verdächtige“ Bewegungen machst.
Und ich hatte ehrlich riesigen Respekt davor. Ich weiß zumindest noch, wie die Klausuren damals in Präsenz bei der Uni Augsburg waren und wie viel Muffensausen ich hatte. Es ist halt auch was anderes, Seminare für einen echten Bachelorstudiengang zu bestehen, als irgendwelche Abendkurse mit selbst kreierten Zertifikaten.
Im Januar dann, am Abend, bevor es nach Amsterdam ging, hatte ich ehrlich gesagt die Nase voll. Ich wollte das endlich hinter mich bringen und hab mich kurzerhand abends daran gemacht, die Klausur zu schreiben. Vom Onlineseminar zu diesem Kurs wusste ich, dass 50 Prozent reichen würden, um zu bestehen. Von 5 Fragen sollten 4 beantwortet werden, die jeweils zu gleichen Teilen Punkte einbringen.
Also habe ich mein Zimmer abgescannt, mich hingesetzt und die Klausur gestartet.
Und hatte einen Blackout. 3 der 5 Fragen gingen irgendwie.
Das konnte ich mir noch aus den Fingern saugen, obwohl ich mich wirklich gut darauf vorbereitet hatte. Diese 3 Fragen saßen relativ gut. Und dann starrte ich auf den Bildschirm. Pest oder Cholera. Bei beiden übrig gebliebenen Fragen wusste ich, das steht auf Seite soundso im Studienbrief. Das vorangegangene Thema, das nachfolgende Thema im Studienbrief – völlig klar. Und genau da, wo ich wusste, dass die Fragen beantwortet würden, gab es diese schön geschwärzten Balken vor meinem inneren Auge. Mist!
Ich habe mir also irgendwas aus dem Hinterstübchen gekramt und zumindest grob geantwortet.
Danach ging ich ehrlich gesagt erst einmal ne Runde heulen und habe diverse Sprachnachrichten verschickt, dass ich es total verkackt hab. Joa.
Einen Monat durfte ich dann warten und war mir sicher, ich muss nochmal antreten. Einen Monat hing ich ein bisschen in der Luft, weil ich erst diesen Kurs abschließen wollte, bevor ich was Neues anfange.
Und dann ploppte beim täglichen Nachschauen die Note auf. Ganz unscheinbar. Eine 2,0.
Mein erstes Fazit zum Fernstudium mit Kind und der ersten Onlineklausur:
Ich hab mich viel zu sehr verkopft und meine Ansprüche an mich selbst sind um einiges höher als nötig. Wenn ich die Klausur einen Monat eher geschrieben hätte, hätte ich wahrscheinlich das gleiche Ergebnis bekommen und weit weniger Stress gehabt.
Auch bei der vorangegangenen Einsendeaufgabe habe ich mich verkopft und viel zu viel gemacht. Mit etwa 20% meines Aufwands hätte ich vielleicht nicht die 1,0 bekommen, aber wäre weit entspannter – und damit auch zufriedener – gewesen.
Ich studiere ja in Teilzeit und habe insgesamt 6 Jahre Zeit. Für mich selbst muss ich lernen, diesen großen Druck rauszunehmen und gelassener zu werden. Und auch strukturierter, denn ich bin gern chaotisch und habe immer viele Baustellen gleichzeitig offen. Mich auf etwas zu fokussieren habe ich in den letzten Jahren tatsächlich komplett verlernt, weil mein Mama-Ohr eben auch überall dabei ist und ich den Überblick behalten möchte.
Im Endeffekt ist dieses Bachelorstudium eigentlich gar nicht so schwer, wenn ich bedenke, wie angenehm die äußeren Ansprüche im Gegensatz zu meinen eigenen sind.
Die aktuelle Einsendeaufgabe gehe ich daher auch weit gelassener an. Solange die Formalia stimmen und der Inhalt keine Themaverfehlung ist, passt das.
Dadurch, dass ich mir selbst den Druck nehme, nur Bestnoten abliefern zu müssen, macht das Ganze auch wieder mehr Spaß.
Und so soll es doch sein oder?
Hast du eigentlich noch Fragen zu meinem Studium? Wenn ja, schreib mir gern!
Herzlichst, die Julie
Mehr zum Thema Studium findest du hier. Schau dich berigern um!
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