Julies 8-köpfige Familie ist vom Hochwasser in Bayern betroffen. Die Überschwemmung hat sie einiges gekostet und sie lässt dich daran teilhaben, welche Schäden entstanden sind und was sich nach 2 Monaten getan hat.
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Ein Update zu unserem Keller // der Stand 2 Monate nach der Überschwemmung

Etwas mehr als zwei Monate ist es her und das Hochwasser in Bayern hat uns wichtige Lebensräume zerstört. Mittlerweile ist die Überschwemmung Geschichte, doch die Folgen sind noch immer zu sehen. Und so nach und nach arbeiten wir sie ab und erobern uns unsere Wohnräume zurück. Deswegen möchte ich nun auch ein Update geben, denn ich finde, das bin ich euch schuldig, nachdem so viele meiner Leser*innen uns supportet und finanziell unterstützt haben. Jede*r einzelne hat uns wirklich den Hintern gerettet!

Was genau passiert ist und wie es direkt danach aussah, kannst du hier nachlesen.

2 Monate nach Überschwemmung – das hat sich getan:

Eigentlich hätten die Trocknungsgeräte Mitte Juli fertig sein müssen. Ein Blick unter den Estrich zeigte aber – da steht noch immer Wasser. Unser Haus ist mit Styrodur versiegelt, was unglaublich toll dämmend ist, aber das Wasser extra gut speichert. Gut für uns, wenn alles trocken ist, doof für uns, wenn sowas wie eine Überschwemmung oder Hochwasser passiert ist.

Dieser Dauerlärm, das Dauerbrummen, hat mich einiges an Nerven gekostet und nun kamen auch noch stärkere Geräte zum Einsatz. 24/7 Brummen im gesamten Haus. Dazu das teilweise miese Wetter, wodurch man nicht einmal auf die Terrasse flüchten konnte. Auch die fehlenden Rückzugsmöglichkeiten für uns alle fielen nach und nach immer mehr auf. Es fehlen einfach Lebensräume, die wir zuvor täglich genutzt hatten.

Nebenbei wurden die Wände durch schräge Bohrungen und ein bestimmtes Harz versiegelt, damit da kein Wasser mehr durch kann. Ich bin unserer Baufirma wirklich sehr dankbar, dass sie uns auch über die Garantiezeit hinaus Handwerker vermittelt und unterstützt.

Zwischenzeitlich haben wir sämtliche Böden weg gefahren, die Türen und Türzargen entfernt und auch zum Wertstoffhof gebracht und alle kaputten Möbel – wir hatten zwei 5×5-Expedit im Keller stehen – entsorgt. Die haben insgesamt 2 Umzüge mitgemacht und waren dementsprechend marode. Nachdem sie sich mit Wasser vollgesogen hatten, mussten sie einfach weg. Auch das Sofa, das wir ein halbes Jahr zuvor bei Kleinanzeigen gekauft hatten, musste weichen.

Dank der Unterstützung des Landratsamtes und anderen Geldern konnten wir zumindest ein bisschen aufatmen. Es ist noch lange nicht alles geklärt und gedeckelt, doch die Angst, einen neuen höheren Kredit aufnehmen zu müssen, ist weg.

Der aktuelle Stand nach dem Hochwasser:

Die Trocknungsgeräte sind seit ein paar Tagen raus. Es ist ruhig. So himmlisch ruhig. Jetzt erst fällt richtig auf, was diese Dauerbeschallung mit uns gemacht hat. Wie viel Kraft sie uns gekostet hat.

Die Wände haben wir zum Teil schon abgeschliffen, weil sich in dieser Schicht das Wasser scheinbar gut gehalten hat. Frag mich bitte nicht genauer, das war zumindest die Aussage des Sachverständigen und meines Mannes.

Und wir haben Böden besorgt. Wir hatten lange überlegt, ob wir den Keller fliesen lassen. Fliesen bleiben auch bei Hochwasser formschön, sind strapazierfähig und langlebig. Allerdings haben uns die Angebote diverser Firmen so aus den Latschen gehauen, dass wir das schnell umgeworfen haben. Wir wollten günstige schöne Fliesen, nicht den Kellerlook, und hätten allerdings schon mit den billigsten Kellerfliesen mehr als 7000 € zahlen sollen. Das war und ist nicht drin.

Letztendlich ist es wieder Vinyl in Holzoptik geworden. Wieder von der gleichen Firma, die auch so schon fast jedes unserer Zimmer ausgestattet hat. Wir haben uns für günstige Restposten entschieden und freuen uns darauf, wenn die Räume endlich so weit sind, dass wir sie wieder bewohnbar machen können.

Die beiden Kleinen, die ihr Kinderzimmer verloren haben, schlafen getrennt bei ihren großen Schwestern. Mittlerweile sind sie ein eingespieltes Team. Die Kleine liebt es bei der Prinzessin und der Keks genießt es, im großen Bett der Großen schlafen zu dürfen, das sie freiwillig für ihn geräumt hat.

Kommende Woche erwarten wir noch einmal den Herrn, der die Wände nach dem Hochwasser versiegelt hat und die Herren, die sich um die Trocknung unserer Räume gekümmert haben, um die Löcher zu verschließen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Was noch zu erledigen ist:

Die Wände müssen noch gestrichen werden. Ich denke, wir werden uns an ein neutrales Weiß halten und kleine Akzente setzen. Außerdem haben wir beschlossen, unser Büro aufzugeben und da ein gemeinsames Schlafzimmer für die beiden Kleinen zu machen, denn dort sind die besten Luftwerte. Das ehemalige Kinderzimmer wird zu einem Spielzimmer, dessen Außenwände leer bleiben, denn auch wenn wir es erstmal überstanden haben, möchte ich nach der Überschwemmung nicht irgendwo unwissentlich Schimmel züchten.

Unser ehemaliges Bücherzimmer wird wieder diese Funktion haben. Allerdings mit weniger Regalen, denn die Kinder finden es ganz toll, dass sie nun so verdammt viele Bücher in ihren Zimmern zum Stöbern vorfinden. Dafür kommt ein Schreibtisch mit rein und wir werden künftig von da aus alles erledigen, was Studium, Arbeit und dergleichen angeht.

Und dann brauchen wir ja auch noch Türen. Diese werden wir wohl, wie damals beim Hausbau auch, über unsere Baufirma beziehen.

So langsam ist das Ende absehbar, auch wenn wir naiverweise dachten, wir sind schneller durch mit dem Ganzen. Aber gut Ding will Weile haben oder wie war das? Jedenfalls hat Manuel nun erst einmal Urlaub und wir können uns gemeinsam um die weiteren Dinge kümmern.

Und den Kindern nebenbei entspannte und sorgenfreie Ferientage ermöglichen. Denn, auch wenn die Überschwemmung wie ein Damoklesschwert über uns schwebt, müssen die Kinder nicht alles davon mitbekommen.

Falls du magst, freue ich mich noch immer über ein wenig Unterstützung, damit wir nach der Überschwemmung ein wenig sorgloser sein können. Hier kommst du zu meinem Paypal. Wenn nicht, ist das auch vollkommen okay. Das ganze Drama habe ich auch auf Instagram festgehalten.

Herzlichst, die Julie

 

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Julies 8-köpfige Familie ist vom Hochwasser in Bayern betroffen. Die Überschwemmung hat sie einiges gekostet und sie lässt dich daran teilhaben, welche Schäden entstanden sind und was sich nach 2 Monaten getan hat.

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2 Kommentare

  • Sari

    Oh man, mir wird ganz schlecht, wenn ich das alles sehe. Ich kann mich noch gut an die 6 Monate mit Heizlüftern, Löchern im Boden und fehlenden Zimmern erinnern. Ich drücke die Daumen, dass es schnell voran geht bei euch.

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