Ich packe meinen Koffer – Urlaubsplanung einer Großfamilie
Wie du vielleicht weißt, bin ich gern unterwegs. Ob verlängerte Wochenenden, Familienurlaube im In- und Ausland oder der „Singleurlaub“ ganz ohne Anhang. Mir ist diese Zeit außerhalb meines Zuhauses unheimlich wichtig. Ein bisschen Auszeit vom normalen Leben. Erholung. Kraft sammeln.
Doch wie organisiert man Urlaube mit vier Kindern? Was ist uns dabei wichtig? Was muss unbedingt mit? Fragen über Fragen.
Was muss unbedingt in den Koffer?
Das ist ziemlich leicht zu beantworten. Nachdem wir vor einem Jahr in Kroatien ohne Kulturbeutel – der stand nämlich noch auf dem Küchentisch – strandeten, wissen wir, es reichen Geldbörse und Ausweise. Das, was auch nicht fehlen darf, ist der Erste-Hilfe-Koffer und Medikamente gegen Magen-Darm und Kopfschmerzen. Alles andere kann man notfalls nachkaufen. Mittlerweile bin ich auch wirklich schmerzbefreit und nehme nur noch das Nötigste mit.
Was allerdings unbedingt für jedes Kind dabei sein muss, ist der eigene Rucksack mit einer Maltafel, einem Buch und dem Lieblingskuscheltier. Das beschäftigt die Mäuse während der Fahrt, nimmt ihnen abends das Heimweh und gibt uns die Möglichkeit, zwischendrin selbst auch für 10 Minuten „Urlaub“ zu haben. Diese Maltafeln sind absolut zu empfehlen, ob für „Montagsmaler“ oder „Galgenmännchen“ oder einfach nur zum Herumkritzeln. Besser als jedes Tablet. Zumindest bei unseren vieren.
Wie packen wir den Koffer?
Ich bin ein Listenfreak. Das heißt, etwa eine Woche, bevor der Urlaub beginnt, sitze ich da, google nach dem Wetter, gehe nochmal alle geplanten Aktivitäten durch und schreibe danach für jedes einzelne Kind eine Liste. Für den Herrn Puddingklecks übrigens auch. 😀 Und dann gibt es noch eine Liste für allgemeine Dinge, wie eben Ausweise, Krankenkarten, Navi und dergleichen. Diese Liste wird fein akribisch abgearbeitet und mit bunten Häkchen versehen, damit es mehr Spaß macht, versteht sich. 😀 Das ist irre nervig für mein gesamtes Umfeld, nimmt mir aber den Druck, dass ich irgendwas vergessen haben könnte. Die Dinge auf der Liste werden fein säuberlich in die Koffer geräumt und am Vorabend im Auto verstaut.
Bisher ist es so, dass sich die beiden Mädels mit dem kleinsten Frosch einen Koffer und wir Eltern teilen uns den zweiten Koffer mit dem Zwerg. Schuhe werden in ausrangierten Tüten unter den Sitzen gelagert. Diese Tüten sind perfekt für die Schmutzwäsche, damit sie sich nicht mit der ungetragenen „es könnte ja was schief gehen“-Wäsche vermischen. Ich glaube, ohne Struktur beim Packen, wäre der Start in den Urlaub um einiges anstrengender.
Verändert sich das Reisen durch die Kinder?
Hmm … Jein. Die Suche nach den Unterkünften ist ganz anders. Die Prioritäten haben sich verschoben, also sind Wasserkocher, kinderfreundliche Ferienwohnungen und möglichst viele Tiere zum Streicheln die neuen Prioritäten, die die früheren Faktoren – bequem zu erreichen, preisgünstig, gute Lage und interessiert mich – erweitern. Und natürlich kommt dann noch die Erreichbarkeit dazu. Länger als zwei Stunden am Stück im Auto sind die Mäuse eben auch schnell entnervt. Auch vorher sind wir immer mit dem Auto verreist. Meine „Singleurlaube“ allerdings verbringe ich dann doch eher im Flieger oder im Zug.
Dennoch, die Reiseziele sind immer Orte, die in erster Linie uns Erwachsenen gefallen. Die Museen und Sehenswürdigkeiten machen unsere Kinder zum Glück anstandslos mit, lassen sich leicht begeistern und laufen sehr gern. Sonst wären wir in Rom ziemlich aufgeschmissen gewesen. Das Tempo geben aber sie vor. Man schafft sicherlich nicht mehr so viel zu erkunden, wie damals, als man noch jung und … ach lassen wir das. 😀
Wohin verschlägt es uns?
Wir haben das Glück, dass wir uns dank geringer Ansprüche im Jahr zwei tolle Familienurlaube leisten können. Dieses Jahr waren wir schon gemeinsam im Bayerischen Wald. Und gerade stecke ich in der Urlaubsplanung für den Sommerurlaub in der Lüneburger Heide und der Nordsee. Die Unterkünfte sind gebucht, die Aktivitäten geplant und die ersten Dinge stehen schon auf der Packliste.
Bis auf meine Herzstadt Prag besuche ich eigentlich keinen Urlaubsort ein zweites Mal. Denn es gibt so viel mehr zu sehen, zu entdecken, zu erleben. Naja, und Prag.
Nächstes Jahr soll es das erste Mal nach Spanien gehen. So zumindest der Plan. Ob das mit dem Auto und einem Zwischenstopp in Frankreich passiert oder mit dem Flugzeug – wer kann sich das bitte mit vier Kindern leisten? – ist noch offen. Irland steht auch noch ganz oben auf unserer Liste. Hach ja, ein bisschen Träumerei schadet nicht. Oder?
Souvenirs? Souvenirs!
Mit Souvenirs kann ich ja ehrlich gesagt so gar nichts anfangen. Zumindest kaufe ich keinen Mini-Dudelsack, wenn ich aus Schottland heimreise. Unsere Souvenirs sind wirklich immer schöne Erinnerungen. Und natürlich die gefühlt 50832 Bilder, die man anschließend zuhause aussortiert, durchschaut, zum Fotobuch zusammensucht. Oh, eines nehme ich von jedem Strandurlaub mit. Eine kleine Plastikflasche gefüllt mit Sand. Die wird dann fein säuberlich in ein hübsches Gefäß umgefüllt, das als Buchstütze in einem der vielen Bücherregale fungiert.
Ja, Urlaub ist was tolles. Ich könnte stundenlang von der tollen Natur in Schottland schwärmen. Oder vom tollen Weißwein auf Krk. Solange man sich bei der Wahl des Ortes, der Mitreisenden und des Zeitpunkts wohlfühlt, kann doch im Urlaub selbst eigentlich nichts gravierend schiefgehen oder?
Wir sechs freuen uns jedenfalls schon sehr auf unseren „Abenteuerurlaub“ in drei Wochen!
Jetzt bin ich aber gespannt, wie du die Ferien verbringst und was in deinem Koffer nicht fehlen darf.