Kita Eingewöhnung mit dem 6. Kind. Julie erzählt von ihrer Erfahrung und den Gefühlen, die die Eingewöhnung in die Kinderkrippe begleiten.
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Die Kita Eingewöhnung vom kleinen Mädchen – letzte erste Male

Manchmal bin ich schon sehr wehmütig. Da setzt es mir zu, wenn letzte erste Male anstehen. Und jetzt ist es wieder so weit. Während ich im Auto in den Harz sitze, übernimmt Manuel mit dem kleinen Mädchen den ersten Tag in der Kinderkrippe und damit wahrscheinlich die komplette Kita Eingewöhnung. So richtig habe ich das noch gar nicht verarbeitet, dass nun ein neuer Abschnitt beginnt. Die Zeit, in der ich vormittags tatsächlich komplett alleine bin, um zu studieren, den Haushalt zu werfen oder mich schlichtweg um meine Blogs zu kümmern. Die Zeit, in der ich morgens eine Kuscheleinheit zelebriere, bevor wir gemeinsam den Garten erobern, die leckersten Dinge backen oder das Kinderzimmer rocken, sind dann von Montag bis Freitag vorbei.

Ein letztes erstes Mal …

… den Kindergartenrucksack packen

… Gummistiefel für die Kita beschriften

… mein Kind aus meinen Händen temporär in andere Hände geben

… versuchen, den Abschied liebevoll und stärkend zu gestalten

… mein kleines Mädchen selbstständig werden lassen

Nicht, dass das kleine Mädchen nicht schon selbstständig wäre, denn hier wissen alle genau, wer die Hosen an hat. 😛 Mein kleines Leben weiß genau, dass es morgens nach dem Frühstück die Zähne putzen und sich anziehen muss, wenn es den Garten erobern will. Sie formuliert ganz klar, dass sie „Ben und Holly“ anschauen will und reicht mir energisch die Fernbedienung, wenn ich versuche, das gekonnt zu umgehen. Und wenn ich nicht schnell genug reagiere, holt sie mir aus dem Vorratsschrank ganz eigenmächtig „Hafamiii“, damit ich ihr einschenke.

Mein kleines Mädchen ist schon groß. Aber eben auch noch klein. Und manchmal vergesse ich, dass ihre Zeit komplett bei mir auch nur temporär ist und das Wachsen mit Abnabelung und kleinen Abschieden einher geht. Wenn ich dran denke, wird mir schon wieder flau. Ja, ich bin wehmütig.

Durch die Kita Eingewöhnung wird das Leben auf den Kopf gestellt. Julie, 6-fache Mama, erzählt von ihrem 6. Kind und dem neuen Lebensabschnitt.

Kita Eingewöhnung mit 2 Jahren

Ja, warum eigentlich genau jetzt? Und wieso, wenn ich eigentlich noch nicht so weit bin?

Genau das ist der Punkt. ICH bin nicht so weit. Mein kleines Mädchen aber schon. Ich merke, wie sie nach anderen Kindern lechzt. Wie sehr sie darin aufgeht, mit ihren Geschwistern und anderen Kindern zu interagieren. Und ich merke, dass es Zeit für sie wird, richtig gefördert und gefordert zu werden.

Was in der Kita an Bastelprojekten, sozialem Geschehen und anderen Aktionen stattfindet, kann ich nicht zuhause leisten. Dafür reichen weder meine Kapazitäten, noch Zeit und die Finanzen, um das hier privat zu organisieren. Für sie wird es also wahrscheinlich richtig toll, dass sie dort auch mal richtig ausgepowert wird.

Außerdem merke ich, dass mir die Zeit fehlt. Die Zeit für mich, für mein Studium, für meine Bedürfnisse. Aber auch die Zeit für die größeren Kinder fehlt mir. Zeit für Hausaufgabenbetreuung, tiefgehende Gespräche und gemeinsame Aktivitäten.

Ich sehe der Kita Eingewöhnung des kleinen Mädchens daher auch ein wenig positiv entgegen, auch wenn es mein erstes Kind ist, das tatsächlich in die Krippe geht. Die größeren fünf starteten immer direkt im Kindergarten.

Wenn Geschwister in die gleiche Kita gehen. Bei Julie, 6-fache Mama, steht die letzte Kita Eingewöhnung an. Damit sind 6 von 6 Kindern außer Haus betreut. Was sie in dieser Zeit macht und wie es sich anfühlt, berichtet sie hier auf Puddingklecks.de, dem Elternblog mit den vielen Kindern.
Bald geht das kleine Mädchen auch in der Kita mit dem Keks Hand in Hand.
Ein kleiner Abschied vom alten Abschnitt

Heute haben wir also ein letztes Mal gemeinsam den Frosch in die Grundschule begleitet – zu seinem ersten Schultag nach den Ferien. Wir haben ein letztes Mal eine Kuschelrunde eingelegt, nachdem wir wieder zurück waren, und gemeinsam Lebkuchen im Bett gegessen, während Kikaninchen zum Mittanzen animierte. Und wir haben ein letztes Mal, bevor das kleine Mädchen durchstartet, eine Staubsaugerparty veranstaltet. Mit lauter Musik und vielen Krümeln unterm Tisch.

Dann sah mich das kleine Mädchen einmal zwischendrin unvermittelt an und erklärte mir folgendes:

Mama, moagen Kindagaten, weißt du? Ich bin grooooß. Moagen Kindagaten!

Und ich musste sie einfach an mich drücken, habe ein paar Tränchen verdrückt, den Stich in meinem Herzen ignoriert und ihr geantwortet, dass es sicher ganz toll ist und ich mich für sie freue. Weil ich weiß, dass sie daran wachsen wird. Dass sie bereit ist. Und dass ich ihr diesen neuen Abschnitt so einfach und leicht wie möglich gestalten möchte.

Mein kleines Mädchen wird groß. Ein bittersüßes Gefühl.

Herzlichst, die Julie

 

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2 Kommentare

  • Marion Happel

    Hallo Du Liebe,
    wie ist denn das passiert? Wie können das jetzt schon 2 Jahre sein? Sie ist doch gerade erst geschlüpft….
    Du schreibst das so schön, da geht mir echt das Herz auf. Ratschläge brauchst du keine, du hast ja schon deine anderen Kinder schrittweise losgelassen.
    Aber eine liebe Umarmung unbekannterweise, die sende ich dir. Für ein weiteres letztes erstes Mal.

    Liebe Grüße
    Und dir eine schöne Zeit im Harz
    Marion

    • Julie

      Liebe Marion,

      ich bin sehr gerührt von deinen Worten. Danke dafür!
      Das kleine Mädchen macht es wirklich wunderbar und einfach für uns beide.

      Ich werde da sicher noch mal darüber berichten.

      Viele liebe Grüße 🙂

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