Gedankenwelt,  Life

Liebe Erzieherin, lieber Erzieher // ein offener Brief

Oft höre ich nur negative Stimmen aus den Elternkreisen, was die Betreuungspersonen der Kinder nicht alles falsch machen. Auch beschweren sich viele Eltern, dass die Erzieher Kritik ausgeübt und so manchen unpassenden Vorschlag hervor gebracht haben.

Heute möchte ich dem gegensteuern und unseren Erziehern und Kinderpflegern einfach mal „Danke“ sagen!

Liebe Erzieherin, lieber Erzieher,

ihr kümmert euch tagtäglich um meine beiden und noch so viele andere Kinder. Ihr seid vor den ersten Kindern und Eltern da und geht als letztes. Jeden Tag zaubert ihr neue Ideen und Programme aus den Ärmeln, um die kleinsten bis hin zu den Vorschulkindern sinnvoll zu unterhalten und gebt ihnen dabei unbewusst so viel mit auf den Weg. Respekt, Achtung, Empathie, Freundschaft, ein Gefühl für richtig und falsch. Die Liste ist ellenlang.

Für meine Kinder seid ihr wichtige Bezugspersonen, die auch außerhalb der Einrichtung eine Rolle spielen. Sehr oft erzählen sie mit strahlenden Augen, was ihr euch wieder einmal ausgedacht habt. Mal werden Blümchen ins Haar gehäkelt, mal werden Kindertattoos auf die kleinen Ärmchen gebracht und manches Mal wird einfach nur wild getobt.

Danke!

Obwohl ihr die meiste Zeit unterbesetzt seid, den ganzen Tag diesen Lärmpegel ertragen müsst, eure Arbeit immer die volle Aufmerksamkeit und jede Menge Nerven erfordert, seid ihr da. Jeden Morgen geht ihr in die Einrichtung, um für meine Kinder da zu sein. Ihr umsorgt und kümmert euch um das Wichtigste im Leben einer Mama: meine Kinder.

Wie viele Stunden ihr unbezahlt zusammen sitzt und die kommenden Tage und Wochen vorbereitet, mag ich mir nicht ausmalen. Mit Liebe gestaltet ihr nach Arbeitsende die Entwicklungsmappen und -bögen, sortiert Fotos, plant Ausflüge und Feste und schreibt Elternbriefe.

Für meine Kinder bietet ihr einen Rahmen, in dem sie ungezwungen lachen und fröhlich aber auch nachdenklich und traurig sein dürfen. Die vielen kleinen Persönlichkeiten dürfen Persönlichkeiten sein und keine funktionierenden Maschinen. Ihr sorgt dafür.

Respekt!

Oft kommen Eltern nach einem stressigen Arbeitstag an und vergessen, dass auch die Arbeit mit Kindern – ja, das ist auch Arbeit – sehr anstrengend sein kann. Oftmals vergessen sie, dass auch ihr nur Menschen seid und irgendwann die Kräfte und Geduld sich dem Ende neigen. Und dennoch habt ihr meist auch zur Abholzeit noch ein Lächeln und ein paar nette Worte auf den Lippen und stellt eure Bedürfnisse komplett hinten an.

Ihr seid oft unterbesetzt, unterbezahlt und von den Forderungen der Eltern und des Arbeitgebers erschlagen. Trotzdem kämpft ihr euch täglich durch und versucht, das beste aus der Situation zu machen und setzt euch für die Belange der Kinder ein.

Hilfe!

Manchmal bin ich einfach nur müde und genervt. Meine Kinder – und ich habe nur vier und keine 25 um mich – kosten einiges an Nerven. Bei euch kann ich um Rat bitten. Bei euch bekomme ich Zuspruch und Lichtblicke. Ihr Erzieher gebt uns Rückmeldung, was wir verbessern können und was wir toll machen. Auch wenn Kritik kommt, denkt ihr dabei in erster Linie an das Wohlergehen unserer Kinder.

Wenn unsere Kinder sich im Spiel verletzen, tröstet ihr sie. Streiten sie, seid ihr die Schiedsrichter. Suchen sie Nähe, seid ihr da. Ihr gebt unseren Kindern einen Ort, an dem sie sich geborgen und gut versorgt fühlen.

Miteinander!

Wir Eltern sollten viel öfter überlegen, wie wir gemeinsam an einem Strang ziehen können, statt jedes Wort von euch Erziehern auf die Goldwaage zu legen und als Angriff zu sehen. Als Eltern neigen wir dazu, unsere Kinder zu glorifizieren, auch wenn sie momentan die schlimmsten Terrorkrümel sind, die es gibt. Und ihr holt uns wieder auf den Boden zurück und zeigt uns einen guten Mittelweg. Wir sollten mit euch arbeiten, statt gegen euch. Für unsere Kinder und ihr Wohlbefinden.

Ihr Erzieher seid die Helden unserer Kinder. Jeden Tag wieder! Danke!

 

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