Migräne als Mama – ein Update
Letztes Jahr hatte ich davon berichtet, wie die Migräne mich im Alltag einschränkt und was ich ich dagegen unternehmen möchte. Denn im Alltag mit 6 Kindern ist es kaum stemmbar, die kleinsten Dinge zu erledigen, wenn man den Porzellangott anbetet, da der Druck im Kopf zu stark ist.
Mittlerweile ist einige Zeit vergangen und ich dachte mir, es ist an der Zeit, einen ehrlichen Einblick und ein ungeschöntes Update zu liefern, wie es mir mittlerweile mit der Migräne geht und was eventuell Besserung gebracht hat.
Was ich bisher gegen die Migräne unternommen hatte:
Ich bin keine Ärztin oder medizinisches Fachpersonal, lediglich eine Betroffene.
- Ich hatte Traubenkernextrakt* in Tablettenform eingenommen, weil mir das auf Instagram und Tiktok empfohlen wurde.
- Hochdosiertes Magnesium* sollte auch helfen und kommt seither täglich zum Einsatz
- Ich habe experimentell Kaffee weggelassen.
- An der frischen Luft habe ich mich auch relativ viel bewegt, obwohl das bei den kälteren Temperaturen weniger war, als ich mir vorgenommen hatte.
- Meine Ernährung war großteils „clean“, also mit Naturprodukten und ohne zugefügten Zucker (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Wie es mir im gesamten letzten Jahr mit der Migräne ergangen ist:
Anfangs ging es mir tatsächlich besser. Ob das am Placebo lag, weiß ich nicht. Doch die Migräneanfälle waren fast komplett weg. Und wenn sie da waren, konnte ich sie gut händeln.
Mit dem Sommer allerdings – und einigen Verpflichtungen, die mich in ziemlichen Stress versetzt hatten – ging es wieder richtig los. Weder hochdosiertes Magnesium noch andere Maßnahmen konnten mir helfen und so hatte ich zum Schluss bis zum Jahreswechsel locker 2x die Woche Migräne, dass alles zu spät war. So schlimm, dass ich auf Triptane (aus der Apotheke, nicht verschreibungspflichtig, aber dennoch nicht ohne) zurückgreifen musste, um die Tage irgendwie zu überstehen.
Mein Höhepunkt war dann im Januar im Urlaub in Amsterdam mit unserer Mädelstruppe. Mir ging es so schlecht, dass ich fast 4 Stunden geschlafen und mich durchgequält habe.
Was das für Einbußen an Lebensqualität sind, muss ich wohl nicht erläutern oder?
Seit drei Wochen geht es mir besser
Und das hat rein gar nichts mit meinen Maßnahmen zu tun, die ich im letzten Jahr alle ausprobiert habe. Leider. Denn ich hätte mir schon gern früher Erleichterung gehofft.
Was ich nun also geändert habe, ist folgendes:
- Ich betreibe intermittierendes Fasten. Das heißt, ich esse nur noch zwischen 11 und 17 Uhr.
- Dazu achte ich streng darauf, genügend Eiweiß zu mir zu nehmen. Als vegan lebende Person eben hauptsächlich aus Tofu, Linsen und Haferflocken.
- Außerdem achte ich auf meine Trinkmenge von mindestens 2,5 Litern, verzichte dabei aber nicht auf meinen Kaffee.
- Mein Magnesium nehme ich weiterhin täglich morgens ein.
Ich hatte seit drei Wochen also keine einzige schlimme Migräneattacke mehr, habe seit drei Wochen keine Medikamente genommen und konnte Anflüge direkt mit etwas frischer Luft kompensieren. Es geht mir gut. So gut, wie schon lange nicht mehr.
Dennoch bin ich noch immer auf der Hut, habe immer Notfallstabletten in meiner Geldbörse und achte auf Anzeichen. Das werde ich wohl auch lange Zeit noch nicht ablegen können. Vor allem, weil drei Wochen eben auch noch kein so langer Zeitraum sind, als dass es für mich klar ist, dass da nicht doch was kommt.
Trotzdem wollte ich nun hier meinen Erfolg mit dir teilen. Denn ich weiß, es gibt so viele von uns da draußen. Von uns Eltern mit Migräne. Und für mich ist das im Augenblick die Lösung schlechthin, endlich wieder dauerhaft aktiv für meine Kinder da zu sein, ohne mich im dunklen Zimmer mit Spuckeimer zu separieren. Ich bin so unglaublich froh über diese Entwicklung.
Und wenn dir dieser Erfahrungsbericht Mut schenkt, du es vielleicht sogar selbst für dich austesten magst und deine Schlüsse daraus ziehen kannst, dann hab ich alles erreicht, was ich mit diesem Blogpost über Migräne schaffen wollte.
Dennoch behalte dir im Hinterkopf: Was bei mir klappt, muss bei dir nicht funktionieren. Außerdem ist es immer ratsam, dass du dich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin kurzschließt.
Herzlichst, die Julie
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