Julie hatte schon als Kind Migräne und sagt ihr jetzt den Kampf an. Welche Trigger sie hat und wie sie dagegen angehen will, erfährst du hier.
Gedankenwelt,  Life

Migräne ist ein Arsch – kann ich sie bezwingen?

Ich rede wirklich nicht oft darüber, denn eigentlich ist es doch ein ziemlich intimes Thema, da es um Schmerzen und teilweise Verlust über die Kontrolle der eigenen körperlichen Fähigkeiten geht. Doch ich bin seit ich denken kann mit Migräne geplagt. So sehr, dass es aktuell mehr Tage im Monat gibt, an denen ich mir mit Medikamenten helfen muss, als Tage, an denen es mir wirklich gut geht. Aktuell brodelt es auch unterschwellig und es macht mich mürbe. Migräne ist ein Arsch und ich möchte die sie bekämpfen.

Doch erstmal von vorn – die Anfänge

Das erste Mal, dass ich über mehrere Tage in einem abgedunkelten Zimmer lag, kalter Waschlappen auf dem Kopf, Spuckeimer vor dem Bett – ich glaube, da war ich etwa 10. Davor hatte ich immer wieder Kopfschmerzen, die sich zumindest wegschlafen ließen.

Weil meine Eltern aber Medikamente, wie Ibuprofen oder Paracetamol nur im äußersten Notfall frei gaben, also wenn ich wirklich kurz vor Exitus stand, gab es stattdessen Räucherkerzen. Du kannst dir ausmalen, wie diese tollen „Kopfschmerzkerzen“ von CandleLight (so hieß die Marke damals, glaube ich) sich ausgewirkt haben.

Irgendwann, mit 15 oder 16, habe ich mich dann kurzerhand ohne Erlaubnis im Medizinschrank bedient, weil ich es nicht mehr aushielt. Sehr zum Ärgernis meiner Eltern.

Wirklich benannt wurde das Thema aber nie, ich hatte halt „starke“ Kopfschmerzen.

Zwischenzeitlich habe ich meinen Mann kennengelernt und mit ihm 6 wundervolle Kinder bekommen. Lustigerweise hatte ich in den Schwangerschaften nie im Ansatz so mit Migräne zu kämpfen gehabt wie davor oder danach. 

Aber es war okay, tauchte so ein bis zweimal im Monat auf – meist um Eisprung und direkt vor der Periode – und war nach einem Tag oder einer Nacht durch. Schön war es nicht, aber absehbar.

Der aktuelle Stand – meine Migräne und ich

Momentan habe ich, wie oben schon genannt, weniger „gesunde“ Tage als Migränetage. Und es schlaucht. Meinen letzten wirklich schlimmen Anfall hatte ich vor sieben Tagen, als ich mich über Stunden vor Kopfdruck übergeben musste und kaum mehr klar sehen konnte.

Normalerweise trage ich das Ganze mit Fassung, werfe mir meine freiverkäuflichen Triptane oder – wenn ich es rechtzeitig merke – Ibuprofen ein und komme einigermaßen gut klar. Wie gerade eben auch. Ich merke, es ist da, aber ich kann dennoch den Tag gut über die Bühne bringen. Aber das, was letzte Woche war, hat mir den letzten Anstupser gegeben, mich nochmal ausführlich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Meine persönlichen Migränetrigger:

Das Wetter – Ich hatte dieses „wetterfühlig“ ja immer ein bisschen abgetan. Aber scheinbar wirkt sich das bei mir ziemlich stark 

Mein Zyklus – Das ist und bleibt wohl so. Am Eisprung und direkt vor der Menstruation geht es mir wirklich dreckig. Meist mit Aura und anderen Nebenerscheinungen.

Essen/Trinken ist zu lange her – Dafür werde ich ehrlich gesagt sehr oft belächelt. Aber wenn ich nicht mindestens alle 2 Stunden meine 200 ml Wasser trinke, rauscht es instant an. Gegentrinken ist da meist schwierig. Also habe ich immer und überall was zu Trinken dabei und muss dementsprechend ständig auf Toilette. 

Meine Ernährung – In der Zeit, in der ich mich komplett industriezuckerfrei ernährt hatte, ging es mir tatsächlich am besten. Nach den anfänglichen Entzugskopfschmerzen hatte ich keinerlei Probleme mehr. Aber scheinbar reicht das aktuell nicht aus. Zumindest könnte es einen Zusammenhang mit meinem Tofukonsum geben. Alkohol ist übrigens auch wohl so ein Trigger, weswegen ich seit einiger Zeit darauf verzichte – erfolglos

Stress – Ich meine, hey, ich habe 6 Kinder, blogge selbstständig und versuche nebenbei noch, mein Studium auf die Kette zu bekommen. Stress? Ich hab keinen Stress. Du hast Stress! 😛

Schlafmangel – Das geht mit dem Stresspunkt einher. Denn irgendwann irgendwie möchte ich auch ein bisschen Zeit für mich und Zeit für meine Ehe haben. Und der Tag hat eben nur 24 Stunden.

Die Migräne bekämpfen – ich gehe es an!

Ich möchte wieder Herrin über mein Leben werden. Mich nicht mehr von den Migräne Attacken klein kriegen lassen und habe tagelang Berichte und Studien gewälzt, auf Instagram und Tiktok nach Tipps gefragt und habe einige bekommen. Die ersten Dinge setze ich nun auch schon um.

Zum einen esse ich nun wieder komplett strukturiert regelmäßig. Dazu gehört aber auch, dass ich bestimmte Lebensmittel meide. Sojaprodukte zum Beispiel, was mir ehrlich schwer fällt. Aber auch Hülsenfrüchte, Bananen und Tomaten. Letztere vor allem wegen des hohen Histamingehalts. Kurzum: Alles, was mir schmeckt, ist aktuell tabu.

Zum anderen nutze ich nun wieder (*hust*) mein Magnesium regelmäßig und zusätzlich dank der Tipps auf Instagram und Tiktok Traubenkernextrakt Werbelink. Das soll wohl der absolute Gamechanger sein. Heute kam es an und ich hab mir direkt mal die erste Kapsel gegönnt.

Wichtig hierbei: Ich bin keine Fachfrau, sondern nur verzweifelt. Das, was ich mache, ist für mich okay, muss es aber für dich nicht sein. Kläre das am besten mit deinem Arzt ab, wenn du unsicher bist!

Und dann versuche ich nun einfach, noch mehr Bewegung und Frischluft in den Alltag zu integrieren, denn das senkt das Stresslevel und gleichzeitig verbessert es den Schlaf.

Koffein hat bei mir übrigens keinerlei Auswirkung. Weder mildert es eine Attacke ab, noch hilft es, zur Vorbeugung von Migräne Koffein zu mir zu nehmen.

Ob es was bringt? Darüber werde ich jedenfalls berichten!

Wenn sich die Migräne Anfälle zumindest reduzieren lassen und nicht mehr so stark ausgeprägt sind wie in der letzten Zeit, wäre ich schon sehr dankbar! Denn man büßt dadurch so viel Lebensqualität ein und ist so viel Zeit „unbrauchbar“, was unheimlich schade ist.

Kennst du jemanden mit Migräne oder hast es vielleicht sogar selbst? Hast du einen ultimativen Tipp – außer Medikation – wie man damit umgeht und die Lebensqualität verbessern kann? Dann schreib mir bitte einen Kommentar. Ich bin für jegliche Hilfestellung dankbar!

Herzlichst, die Julie

 

Merke es dir für später:

Julie leidet seit ihrer Kindheit an Migräne. Jetzt sagt sie ihr den Kampf an. Welche Dinge die Migräne triggern und was sie tut, um weniger Anfälle zu bekommen, kannst du hier im Elternblog Puddingklecks nachlesen. #migräne #trigger #aura #elternblog #mamablog #familienblog

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