Minimalistisch reisen mit Kindern - geht das? Julie, 6-fache Mama, erzählt, wie sie das handhabt und gibt dir Tipps an die Hand, wie das gelingt!
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Minimalistisch reisen mit Kindern – geht das?

Minimalismus und ich sind keine Freunde. Denn auch wenn wir nicht im Überfluss leben, auf so wenig Besitz komme ich nicht – allein schon wegen meiner heißgeliebten Büchersammlung. Aber im Urlaub, da mag ich es so unaufgeregt wie möglich. Da mag ich gern minimalistisch reisen, gerade die nötigsten Dinge dabei haben. Allein klappt das übrigens wunderbar. Also, wenn ich Urlaub ohne Kinder mache.

Mit Kindern sieht das dann doch ein bisschen anders aus, weil sich in meinem Kopf sämtliche Eventualitäten abspielen. Ich werde jetzt nicht, wie Bekannte von uns, die Kaffeemaschine einpacken oder das eine bestimmte Brotmesser mitnehmen, nein. Aber ob Urlaub mit Kindern minimalistisch gelingt?

Was, wenn das kleine Mädchen sich voll kleckert? Sollten wir nicht doch Sandspielzeug mitnehmen, wenn wir schon ans Meer fahren? Und brauche ich nicht eigentlich auch einen 2. Badeanzug und dieses oder jenes Produkt? Wäre ein drittes Paar Schuhe nicht sinnvoll, falls eins nass und eins kaputt wird?

Minimalistisch reisen nach New York? Hat wunderbar geklappt. Julie, 6-fache Mama, gibt dir Tipps an die Hand, wie du mit möglichst wenig zurecht kommst.

Wieso minimalistisch reisen auch mit Kindern dennoch sinnvoll ist

Je weniger Gepäck man mit sich nimmt, desto leichter fällt es, den Überblick zu behalten. Egal, ob mit dem Auto, dem Zug oder mit dem Flugzeug. Je kleiner dein Gepäck ist, je weniger Gepäcksstücke du hast, desto einfacher ist es, alles bei dir zu behalten.

Außerdem ist es ziemlich sinnvoll, nur mit dem Nötigsten zu reisen, denn jedes Teil, das daheim bleibt, senkt die CO2-Emmisionen, die ausgestoßen werden, während du unterwegs bist.

Dazu kommt, dass du dich mit weniger Gepäck besser auf den Urlaub einlassen kannst. Kein „Welches meiner 4 Kleider ziehe ich heute an?“ oder „Soll ich nicht doch lieber die anderen Schuhe zu diesem Outfit kombinieren?“, sondern nehmen, was da ist und los geht’s.

5 Tipps fürs Packen
  1. Schreib dir eine Liste: Sei dabei ehrlich – was brauchst du wirklich und wie weit kommst du mit weniger Dingen? Hake ab, was im Koffer landet und weite die Liste nicht aus, nur, weil dies oder jenes noch toll passen würde. Brauchst du wirklich Trekkingschuhe beim Strandurlaub oder Flipflops, wenn du in die Alpen reist?
  2. Kombiniere richtig: Denk an solche Dinge, wie das Handyladegerät und die Zahnbürste, aber auch an Wechselunterwäsche für jeden Tag. Aber achte bei der Kleidung darauf, dass du sie mehrmals und in unterschiedlichen Kombinationen tragen kannst. Vielleicht nimmst du am besten auch Kleidung mit, die wenig knittert und sich gemeinsam waschen lässt.
  3. Packe nur für eine Woche: Wenn du länger unterwegs bist, dann reicht es dennoch, nur für 7 Tage Kleidung einzupacken. Denn: Es gibt überall Waschmaschinen und zur Not Waschbecken. Ich weiß, dass das nicht die liebste Beschäftigung im Urlaub ist, aber es spart gerade auf Flugreisen wirklich Geld, wenn dir das Handgepäck reicht.
  4. Dies statt das: Statt der riesigen Shampootube reicht festes Shampoo – auch für die Familie. Das gleiche gilt für Duschgel. Statt Einwegflaschen nimm wieder verwendbare mit auf Reisen. Zum Flughafen kannst du sie leer mitnehmen und direkt nach den Kontrollen auffüllen. Statt vielen Büchern – wenn du gern liest – eignet sich ein Tablet oder ein digitaler Reader wunderbar. Statt des klobigen Kinderwagens ist ein Klappbuggy für den Urlaub genau richtig.
  5. Weniger ist mehr: Wenn du noch Platz im Koffer hast – nimm einen kleineren und stopfe nicht mehr Dinge rein. Minimalistisch reisen klappt nämlich nicht, wenn du Platz sinnlos auffüllen möchtest.

Unnötige Dinge, wenn du minimalistisch reisen mit Kindern möchtest:

Ich schreibe hier aus meiner persönlichen Erfahrung, denn anfangs mit zwei Kindern sah es so aus, als würden wir nicht drei Tage weg fahren, sondern auswandern. Das war absolut umständlich, zu viel und im nachhinein wirklich einfach nur doof, was wir mit uns geschleppt haben.

Natürlich liegt das in deinem Ermessen, worauf du Wert legst. Jede Familie hat andere Prioritäten und Wünsche.

  • Je nach Ziel kannst du Windeln, Feuchttücher und auch Milchpulver vor Ort kaufen. Das sind nämlich Dinge, die viel Platz vereinnahmen. Natürlich nur, wenn dein Kind da unkompliziert ist und keine bestimmten Produkte braucht.
  • Auch der Föhn ist relativ unnötig, wenn du in einem Hotel Urlaub machst oder in wärmere Länder reist.
  • Kosmetikprodukte für sämtliche Eventualitäten nehmen auch nur Platz weg. Ich nehme auf meinen Reisen nur die Wimperntusche, Sonnencreme und eine Gesichtscreme mit. Den Familienurlaub will ich genießen und nicht vor dem Spiegel verbringen.
  • Das betrifft übrigens auch die Reiseapotheke. Gerade, wenn du innerhalb Europas Grenzen reist, kannst du im Fall der Fälle alles vor Ort besorgen. Das einzige, was wir immer dabei haben, sind Fiebersaft, Ibuprofen, Mückenspray und Pflaster.
  • Ersatzkleidung für die Ersatzkleidung: Ich kann nicht sagen, wie oft wir die Kleidung, die nur zur Sicherheit dabei war, ungetragen wieder nach Hause transportiert haben. Mittlerweile gibt es das nicht mehr. Denn minimalistisch reisen bedeutet, dass wir notfalls eben ne Stunde im Waschsalon opfern, wenn doch zu viel daneben geht.
  • Urlaub in Liechtenstein - minimalistisch reisen mit Julie - 6-facher Mama. Hier findest du Tipps, wie du mit leichtem Gepäck in den Urlaub gehst.
Dinge, die du trotz minimalistisch reisen mit Kindern auf jeden Fall mitnehmen solltest:

Manche Sachen können und sollen einfach nicht daheim bleiben – und das ist auch gut so. Gerade, wenn man mit der Familie verreist, sind ein paar Dinge unabdingbar. Aber auch ist es nicht schlecht, wenn man sie auf dem Schirm hat.

  • Ausweise bzw. Reisepässe
  • Smartphone mit Foto deines Ausweises – falls du deinen Ausweis verlierst, kannst du dich damit notfalls in der Botschaft vorläufig ausweisen.
  • Ladegerät (und Adapter) für das Smartphone
  • Krankenversicherungskarten – informiere dich vorher, ob du auch eine Auslandskrankenversicherung hast oder abschließen musst!
  • Plastiktüte oder Jutebeutel – auf dem Hinweg Behältnis für volle Brotdosen, auf dem Heimweg voll mit Schmutzwäsche.
  • Minispiele und Rätselblöcke oder Tablet – irgendwann ist auch die beste Laune bei An- oder Abreise flöten und aus dem Fenster schauen reicht nicht mehr
  • Snacks. Vergiss bitte die Snacks nicht. Hungrige Kinder können – wie wir Erwachsenen -wirklich die Schauspieler*innen der Snickerswerbung übertreffen. Das will doch niemand.
Also geht minimalistisch reisen mit Kindern?

Klar geht das – wenn man das möchte. Für mich bedeutet es mehr Freiheit und Luft zum Atmen. Dadurch, dass wir weniger mitnehmen, entsteht auch weniger Chaos, was mir sehr zugute kommt. Bei sechs Kindern ist da eh schon genug Zeug mit unterwegs, findest du nicht?

Aber es mag eben auch nicht jede*r so Urlaub machen, sondern genießt die Annehmlichkeiten, die ein großer Koffer bietet. Oftmals ist es auch eine Frage des Budgets. Mehr Gepäck kostet auf Flugreisen auch mehr. Das muss man sich leisten können und wollen.

Doch es klappt. Unser Großfamilienurlaub wird vielleicht nicht so minimalistisch wie das in sämtlichen Youtube-Videos oder Blogs suggeriert wird. Das ist aber okay. Ich sitze beispielsweise genug am Laptop, sodass ich zum Lesen einfach Bücher bevorzuge und nicht auch noch was Digitales vor der Nase haben möchte. Und auch die Windeln für das kleine Mädchen nehmen wir mit, denn nur eine bestimmte Marke tut ihrem Po gut.

Ein kleiner Tipp zum Abschluss

Bei Jill findest du ganz viele Tipps zum nachhaltigen Reisen. Nein, keine Werbung, sondern eine Empfehlung aus vollem Herzen, nachdem ich mich regelmäßig in ihren Beiträgen verliere und sie das Fernweh kitzelt.

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Bist du eher der minimalistische Typ oder der ausschweifende? Erzähl mir gern in den Kommentaren!

Herzlichst, die Julie

 

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2 Kommentare

  • Silke

    Ich glaube wir kommen von ausschweifend und bewegen uns in Richtung minimalistischer. Wir buchen immer was mit Waschmaschine, da reicht Kleidung für ne Woche. Spiele und Spielzeug sind immer eher mehr dabei. Falls es bei 3 Wochen viel schlechtes Wetter gibt. Die Spiele werden aber immer zusammengepackt, so dass es weniger Kartons sind.

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