Mit Kindern basteln – Jeans-Upcycling ohne Nadel und Faden
Ich weiß, gerade sind verschlissene „used“ aussehende Jeans total in Mode. Egal für welches Alter, egal für welche Größe, das ist der Renner momentan. Ich selber finde ja offene Knie und Löcher am Po bei Kindern alles andere als schön. Bitte steinige mich nicht, aber solche Kleidung gibt es hier nur für den Dreckberg, den Spielplatz oder zum Basteln. Ich mag ganze Kleidung an meinen Mäusen einfach am liebsten. Das heißt aber nicht, dass Jeans mit Löchern direkt entsorgt werden. Entweder kann man coole Flicken aufbügeln – fürs Nähen bin ich nämlich nicht begabt 😀 – oder man macht was Neues aus der verschlissenen Hose.
Ich habe mich in der letzten Zeit immer öfter für letzteres entschieden. Warum? Irgendwann sind die Mäuse eh aus der Größe herausgewachsen und dann würde die Hose entsorgt werden. So haben die Mäuse ihre Hose als tolle Jeanstasche immer bei sich, in der sie ihren gebliebten Teddy mitnehmen oder ihre heimlich gebunkerten Süßigkeiten dekorativ verstauen. Aufgewertet und ohne Verschleiß. Und das Beste ist, dass auch kleine Kinderhände schon tatkräftig selbst ihre alte Jeans zu einer neuen Tasche verwandeln können.
Was du also alles für ein Jeans-Upcycling brauchst:
- 1 Kinderjeans
- 1 Schere
- Bastelkleber oder optional einen stabilen Tacker
- Glitzerperlen und Stoffreste nach Lust und Laune
- alte Zeitungen, wenn du mit Kleber arbeitest, damit nichts am Tisch festklebt
Als erstes breitest du die Jeans komplett aus. Mit der Schere werden die Beine etwa 2-3 cm unterm Schritt abgeschnitten. Etwa so, als würde man eine Shorts schnibbeln wollen. Das kann natürlich auch das Mäusekind machen, wenn Mama und/oder Papa dabei den Stoff straff halten.
Jetzt wird die Hose auf links gedreht und du klebst, bzw. tackerst, die Enden der Hosenbeine so zusammen, dass sich ein Beutel ergibt. Also direkt vom Schritt nach außen. Das braucht ein bisschen zum Trocknen. Wenn du es tackerst, geht es natürlich schneller.
Du hast dann die Wahl, wie ich beim Beispiel auf dem Bild, aus den Jeansbeinen, die du vorher abgetrennt hast, jeweils drei Streifen zu schneiden und sie zu flechten. Das wären dann die Henkel für die Tasche. Hierfür verklebst oder tackerst du am leichtesten die Enden auf einer Seite zusammen, bevor du mit dem flechten anfängst. Flechtarbeit schult ganz nebenbei die Motorik von kleinen Kinderhänden. Die Enden, wenn du geflochten hast, müssen dann ebenfalls entweder verklebt oder anderweitig verbunden werden.
Du kannst aber auch mit der Häkelnadel Luftmaschen häkeln und diese als Griffe für die Jeanstasche verwenden oder einen alten Schal umfunktionieren. Hierbei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Sind die Henkel oder Griffe fertig, müssen sie mit der Tasche verbunden werden. Ich habe hierfür die Enden meines „Jeanszopfes“ einfach im passenden Abstand von innen an den Hosenbund geklebt und zusätzlich noch mit ein paar Wäscheklammern fixiert, bis der Kleber trocken war.
Wenn alles getrocknet ist und alle Einzelteile verbunden sind, kann man nach Lust und Laune Glitzerperlen mit dem Bastelkleber anbringen. Oder man beklebt zum Beispiel die Taschen mit anderweitigen lustigen Stoffresten, zum Beispiel vom kürzlich verendeten T-Shirt. So wird das Jeans-Upcycling ganz individuell.
Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Idee einen Vorschlag bringen, der alten Kinderjeans ein zweites Leben einhaucht. Auch für linke Bastelhände ist das nämlich wirklich schnell und leicht umsetzbar.
Herzliche Grüße, die Julie