Zwischen Lernen, Windeln und Plätzchen – Studieren mit Kind
Dass das Studieren mit Kind(ern) nicht gerade einfach ist, kann sich wohl jede*r ausmalen. Aktuell möchte ich eigentlich nach einer mehrwöchigen Pause wieder durchstarten. Diese Pause war mehr oder minder unfreiwillig, denn mit matschigem Kopf, kranken Kindern und Weihnachtsvorbereitungsstress lernt es sich eben nicht sonderlich gut.
Feriengefühl kollidiert mit Studium
Jetzt sind wir aber mitten in den Ferien, Heiligabend ist vorbei und die Kinder (und wir selbst) sind im Plätzchenkoma. Eigentlich fühlt sich alles wohlig warm an und das Wetter verleitet dazu, dass wir drinnen bleiben und uns gemütlich durch den Tag mummeln. Und damit haben wir die passende Zeit, dass ich mich wieder hinters Tablet klemme und lerne. Das versuche ich seit einigen Tagen auch immer wieder, muss aber eingestehen, dass meine Konzentration gerade zwischen „Oh, ein Eichhörnchen“ und „Eigentlich will ich Winterschlaf halten“ ist.
Nichts desto trotz sitze ich nun wieder ständig hinterm Tablet, lese mir zum – ich glaube – 12. Mal den Text über Gesundheitsprävention durch und hoffe, dass was hängen bleibt. Sind ja nur etwa 150 Seiten für eine Klausur und ich sitze an diesem Kurs seit Monaten. Ja, mittlerweile bin ich nicht mehr im Zeitplan und hole mir aktuell Tipps aus Carolins Blog. Denn ich mag das schaffen. Ich möchte dieses Studium beenden und spätestens dann, wenn die Kleinste in die Schule geht, geregelter Erwerbsarbeit nachgehen.
Ernüchterung und Neuorientierung
Das Bloggerleben war nämlich die letzten zwei Jahre ehrlich gesagt sehr ernüchternd und für Kooperationen auf Instagram bin ich zu introvertiert. Darf man das eigentlich so sagen? Jedenfalls habe ich das Gefühl, ich muss was für mich tun, für meine berufliche Zukunft. Und meine Blogs sind das nicht mehr. Sie sind ein schöner Ausgleich, aber doch mehr bezahltes Hobby als ernstzunehmender Job, seit Coronsky ums Eck kam. Das heißt, ich werde das in Zukunft, auch wenn es bittersüß ist, dementsprechend behandeln.
Und nun sitze ich hier, tippe diese Zeilen, während ich eigentlich noch locker 10 Seiten für mein Tagesziel pauken müsste. Das wird dann mein Abendprogramm, denke ich. Dann, wenn ich eigentlich mit den Kindern ins Bett fallen möchte, denn – wie gesagt- die Nase ist dicht, der Kopf noch nicht frei und eigentlich bräuchten wir mal wieder Paarzeit. Also wenn die Kinder schlafen. Falls die Kinder jemals alle gleichzeitig schlafen.
Selbstgeißelung ist mein zweiter Vorname
Denn der Kurs, durch den ich mich aktuell – und seit einiger Zeit – quäle, ist tatsächlich was, was mich ehrlich kaum interessiert. Aber ich dachte mir, wenn das weg ist, kann ich zu einem schönen Kurs übergehen. Nur muss ich den hier erstmal abschließen. Tja, so ist das, wenn man sich selbst das Leben schwer macht.
Und dann bewundere ich wieder diese Menschen, die Erwerbsarbeit nachgehen, Kind(er) haben und zusätzlich noch studieren. Diese Dreiteilung ist etwas, was absolute Selbstbeherrschung, ein gutes Selbstmanagement und starke Nerven abverlangt. Das habe ich nicht. Mir reichen aktuell die Kinder, der Haushalt und das Studium.
Und irgendwas fällt immer hinten runter
Mal ist es der Kuschelabend mit dem Frosch, weil ich noch irgendwie einen Ansatz an Grundordnung ins Haus bringen möchte. Mal ist es das Studium, weil der Spielplatzbesuch mit den Kindern nicht schon wieder ausfallen soll. Und mal ist es der Haushalt, damit ich Studium und Kindern ansatzweise gerecht werde. Ein Drahtseilakt.
Bestanden ist bestanden
Mittlerweile bin ich wirklich pragmatisch. 51% richtig heißt, ich habe bestanden. Und bestanden ist bestanden oder? Was also bis zum Ende dieses Jahres nicht sitzt, hat Pech gehabt. Der Rest, der schon im Kopf sitzt, reicht dann (hoffentlich).
Und bis dahin lerne ich mit dem kleinen Mädchen auf dem Schoß, während Manuel den Haushalt schmeißt, ein Teil der Kinder x-Box (Werbelink) spielt und der andere wühlt sich durch die Plätzchen, bis auch der letzte Krümel vernascht ist. Studieren mit Kind(ern) ist eben kein Spaziergang, aber er lohnt sich! Ich bleibe am Ball, lasse mich nicht entmutigen und ziehe das durch. Das ist doch was oder?
Herzlichst, die Julie
Mehr zum Thema Studium findest du hier. Schau dich gern um!
Merke es dir für später:
2 Kommentare
Anja Schlüter (Dreana75)
Hey, ich bin jemand, die studierte neben arbeiten, Haushalt und drei Kindern und dann das Studium verkackte, im Burnout landete und eine Kur brauchte..
Also mach halblang, lass Haushalt mal Haushalt sein, geh mit den Kindern auf den Spielplatz, nimm Dir Zeit mit Manuel.
Es bringt nichts, das Studium in Regelzeit zu schaffen, wenn Du dabei drauf gehst..
Liebste Grüße!!
Julie
Ach du Liebe!
Ich kann mir ausmalen, dass das wirklich eine schlimme Belastung ist/war. Man darf den Druck auch nicht unterschätzen.
Dass ich das in der Regelstudienzeit schaffe, habe ich von Anfang an nicht angestrebt. Hier ist es tatsächlich auf 6 Jahre angelegt. Aber ich mag es eben ungern, wenn ich mich selbst aus meinem (im Kopf herrschenden) Zeitplan werfe. 🙂
Viele liebe Grüße