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Der Zwerg wird 6 // Erinnerungen, ein bisschen Wehmut und ganz viel Freude
Eigentlich, ja eigentlich hätte der Zwerg ja erst übermorgen Geburtstag. Und eigentlich auch erst abends gegen 17 Uhr. Aber der ganze Tag gehört ihm, diesem kleinen Menschen, der eigentlich gar nicht mehr so klein ist. Als ich damals von ihm erfahren habe … da war ich geschockt, aufgewühlt, aber auch einfach nur glücklich. Ein drittes Kind? Warum nicht. Zur Freude mischte sich aber auch gleichzeitig Angst. Angst, noch eine Geburt erleben zu müssen. Die Angst, diesmal nicht soviel Glück zu haben und da lebend rauszukommen. Und auch Angst, wie man das mit drei Kindern stemmen soll. Hausgeburt oder Kaiserschnitt? Je näher der Geburtstermin rückte, desto mehr war für mich klar,…
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Liebe Julie // ein Brief an mein 13jähriges Ich
Neulich, als ich die Kisten durchgeräumt habe, weil ich alte Bilder verstauen wollte, fiel mir ein Brief in die Hand. Ein Brief von einem Jungen, den ich damals, als ich mich so unheimlich reif fühlte, sehr gemocht hatte. Dieser Junge hat mir damals das Herz gebrochen, denn ich habe mich ihm geöffnet, von meinen Gefühlen erzählt und wurde dafür ausgelacht. Nachdem ich irgendwann wieder zu mir gefunden hatte, habe ich ihm geschrieben, was sein Verhalten in mir hervorgerufen hat und er hat sich in diesem Brief, den ich fand dafür entschuldigt. Mein Ego war dennoch ziemlich angeknackst und es brauchte lange, bis ich mich wieder so öffnen konnte. Mittlerweile sind…
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Erinnerungen an den Kindergarten und Auswirkungen auf heute
Wenn man sich an Dinge aus seiner Kindheit erinnert, sieht man sie meist verklärt und ein bisschen sehnt man sich diese unbedarfte Zeit zurück. So geht es zumindest mir. Wenn ich an den Kindergarten denke, sehe ich mich in der zweiten Gruppe eines katholischen Kindergartens mit Puppen spielen oder meiner Lieblingskindergärtnerin (heute sagt man das ja nicht mehr) in der Kuschelecke sitzen und Bücher anschauen. Ich sehe mich im großen Garten des Kindergartens dem doofen Jungen, der immer mein Kleid am Rücken öffnete, den Eimer Sand über den Kopf kippen und am Gruppenwaschbecken mit der alten Zahnbürste die Zähne putzen. Ich weiß im Nachhinein, meine Bezugsperson wurde aus dem Kindergartenteam…
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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…
Heute ist schon der erste Advent. Und wie meist kam er unerwartet und stand dann einfach vor der Tür, oder? Neeeeiiiin, natürlich nicht! 😀 Als ich selbst noch Kind war, war die Vorweihnachtszeit mit die schönste Zeit im Jahr. Es lag überall Schnee – doch, wirklich! -, duftete nach Kinderpunsch und frisch gebackenen Plätzchen und die Vorfreude und der Wunschzettel für das Christkind wurden immer größer. Heimlich schlichen wir ins Schlafzimmer meiner Großeltern, um unter dem Bett aus den Metalldosen Plätzchen zu naschen. Erwischt wurden wir natürlich nie. Und gemerkt hat das sicher auch keiner… 😀 Schlitten fahren und Schneemänner – natürlich auch -frauen – bauen, das waren unsere täglichen…
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Ein Tag bei Familie Puddingklecks
Morgens halb 6, der Wecker würde sich wohl am liebsten selbst nochmal umdrehen und die halbe Stunde, bis er klingeln muss, dösen, krabbelt das kleinste Monster laut glucksend über mein Gesicht und hinterlässt eine Duftwolke in meiner Nase und eine Sabberspur in meinen Haaren. Ja, ähm … guten Morgen. Schlaf braucht man nicht, den bekommt man spätestens, wenn alle Kinder ausgezogen sind. Oder wie war das? Weil der fürsorgliche Herr Puddingklecks nicht mit ansehen kann, wie seine Herzdame kaum aus den Federn kommt – wobei dieser beim Zwerg übernachtet hat und das scheinbar auch nicht besser war – macht er uns Frühstück. Kein normales. Nein nein. 😀 Der Herr hat…
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Nostalgie und Wehmut
Kennst du das? Du verlierst einen wertvollen Menschen, der einen wichtigen Teil deines Lebens ausgemacht und begleitet hat. Und auch nach Jahren des Verlusts fehlt dieser Mensch. So geht es mir mit meinen Großeltern. Die ersten vier Jahre habe ich bei diesen wundervollen Leuten verbracht. Ich wurde morgens zu meiner Oma gefahren und ging mit ihr auf den Spielplatz, einkaufen, durfte ihr kochen helfen. Noch heute sehe ich sie vor mir stehen, die braun gefärbten kurzen Haare in Dauerwelle, die großen warmen und tiefbraunen Augen von Lachfalten geschmückt, den „Hexenfinger“, den sie beim Schneiden immer wegstreckte und der Kittelschürze. Und mittags kam mein Opa von der Arbeit mit dem Fahrrad…