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Hach Opa, du fehlst! // Über Trauer, Verlust und eine Lücke
Heute ist es wieder so weit. Heute vor 5 Jahren erhielt ich morgens gegen 11 einen Anruf meiner Mama. Opa hat es geschafft. Er ist friedlich mit einem Lächeln im Gesicht eingeschlafen. War dadurch nach vielen Jahren wieder mit meiner Oma vereint. Für ihn war es gut, dass er gehen durfte. Für mich brach ein großes Stück Halt und Zuversicht weg. Ein Großteil meiner Kindheitserinnerungen waren plötzlich nicht mehr greifbar, sondern damit wirklich Erinnerung. Damals saß ich im Anschluss weinend auf der Treppe und stammelte immer wieder einfach nur „Nein! Das kann nicht sein. Nein. Das ist nicht wahr!“ und streichelte dabei abwesend meinen Bauch, in dem der vierte Urenkel…
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Wenn Kinder trauern – unser Abschied von Frieda
Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Thema sinnvoll in einen Blogbeitrag packe. Wie ich dieses sensible Thema angehe, ohne dass sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Aber ich finde es wichtig, auch Kinder beim Thema Tod einzubeziehen. Denn auch Kinder trauern. Sie gehen aber auch anders damit um. Als wir vor fast 5 Jahren – ich war gerade hoch schwanger mit meinem vierten Kind – aus unserem Urlaub in Rom zurück kamen, hingen mir die beiden großen Mädels im Ohr, sie wollen so gern ein Haustier. Zwar hatten wir den Tiger, aber ihnen fehlte irgendwie etwas. Und so kam es, dass nach reiflicher Überlegung erst zwei Kaninchen zu…
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Von der Seele gebloggt: Irgendwann ist „morgen“ zu spät!
Wir hatten gestern einen wundervollen Tag. Wir als Familie machten einen wirklich tollen Ausflug mit den Großeltern. Es wurde gelacht, gespielt, gestaunt und genossen. Morgens fuhren wir los zum botanischen Garten, denn das Schlüpfen der Schmetterlinge ist ein wundervolles Ereignis. Als die Kinder anschließend auf dem Spielplatz tobten, las ich nebenbei die Nachrichten, die mir aufs Handy gespült wurden. Von einem Motorradunfall auf der Autobahn war die Rede. Dass die Saison für derartige Unfälle schon so früh startet, machte mich ein wenig traurig, aber ich dachte mir nichts dabei. Später, ich wartete im Zoo vor der Toilette auf meine Große, las ich von einer Fahrerin in meinem Alter auf dem…
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Ich hab nicht an dich gedacht // Vom schlechten Gewissen an guten Tagen
Gestern war Weihnachten. Weihnachten, das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit, der Geborgenheit. Den ganzen Vormittag war ich beschäftigt mit Vorbereitungen. Da war der Hausputz, der Kuchen für heute musste gebacken werden und nebenbei wollte ich auch noch etwas für mich tun. Nachmittags, da kamen dann meine Eltern und nahmen die beiden Mädels mit ins Kino, damit wir ein bisschen Luft hatten. Die konnten wir nämlich ganz gut gebrauchen, denn ehrlich, unverpackte Geschenke wollte ich nicht unter den Weihnachtsbaum legen. Und dann wurde es Abend. Die Kindermesse war, der Lachs brutzelte im Ofen und überraschend besuchte uns noch ein Freund aus Kindertagen mit seiner Herzdame. Wir hatten ein wundervolles Gespräch, bevor…
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… und dann warst du einfach weg! – Tabuthema Fehlgeburt
Ich habe vier wundervolle Kinder auf die Welt gebracht. Jedes ist auf seine Weise toll, hat Eigenheiten, Macken und ist ein wundervoller Mensch. Diese vier kleinen Menschen machen mich jeden Tag aufs neue glücklich und stolz, ihre Mama sein zu dürfen. Doch, wenn man mich fragt, wie viele Schwangerschaften ich erleben durfte, antworte ich, dass es fünf waren. Wie fünf? Hier steht aber ein Kind weniger?! Ja fünf! Kurz vor meinem 21. Geburtstag stellte ich fest, dass ich schwanger bin. Völlig überwältigt und glücklich suchte ich mir eine Ärztin, die dies auch beim ersten Termin bestätigte und mir das schlagende Herzchen zeigte. Den Mutterpass bekam ich ausgehändigt und direkt war…
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Nostalgie und Wehmut
Kennst du das? Du verlierst einen wertvollen Menschen, der einen wichtigen Teil deines Lebens ausgemacht und begleitet hat. Und auch nach Jahren des Verlusts fehlt dieser Mensch. So geht es mir mit meinen Großeltern. Die ersten vier Jahre habe ich bei diesen wundervollen Leuten verbracht. Ich wurde morgens zu meiner Oma gefahren und ging mit ihr auf den Spielplatz, einkaufen, durfte ihr kochen helfen. Noch heute sehe ich sie vor mir stehen, die braun gefärbten kurzen Haare in Dauerwelle, die großen warmen und tiefbraunen Augen von Lachfalten geschmückt, den „Hexenfinger“, den sie beim Schneiden immer wegstreckte und der Kittelschürze. Und mittags kam mein Opa von der Arbeit mit dem Fahrrad…