Weg vom Tagebuchbloggen, hin zu neuen Ufern
Du hast es vielleicht schon gemerkt. In letzter Zeit gibt es immer weniger Beiträge rund ums Tagebuchbloggen. Die Beiträge hier werden weniger, dafür gezielter.
Weshalb ich mich vom Tagebuchbloggen langsam verabschiede und neue Ziele suche
Ich habe jetzt wirklich lange gegrübelt – und du kannst mir glauben, gerade grüble ich viel zu oft – ob und wie ich meinen Blog weiterlaufen lasse. Welche Themen für mich, für dich und, ja auch ein wenig für potentielle Kunden, interessant sein könnten. Denn ich mag es ehrlich nicht, auf der Stelle zu treten, zu verharren und zu stagnieren. Und auch hier möchte ich mich weiterentwickeln, vorwärts kommen, reifer werden.
Dazu kommt, dass unsere Wochenenden, aber auch die fixen Tage für das WMDEDGT oder das 12 von 12 einfach entweder straff durchstrukturiert oder wirklich einfach gemütlich sind. So, dass ich diese Zeit nicht auch noch damit „vergeuden“ (Gibt es dafür eigentlich ein passenderes Wort? Ich überlege noch) möchte, indem ich ständig das Handy in der Hand halte, um es passend in Bildern einzufangen. Ich möchte meine Kinder und mein Umfeld nicht durch die Handykamera erleben, sondern live, von Angesicht zu Angesicht – mit direktem Blickkontakt eben.
Außerdem fällt mir selbst auf, dass ich an solchen Tagen und Wochenenden dazu neige, sie extra so zu planen, dass es auch was zu sehen gibt. Eigentlich total bescheuert oder? Aber ich möchte ja dir – und mir selbst – etwas bieten, worauf es sich lohnt, zurückzuschauen und darüber zu berichten. Fakt ist aber: es baut unnötig Druck auf, an fixen Tagen zu fixen Uhrzeiten etwas abzuliefern, das nicht im Ansatz soviel Herzblut erfährt, wie eigentlich alle anderen Blogeinträge.
Veränderungen gehören dazu
Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich bewusst sämtliche fixen Linksammeltermine ausfallen lasse. Nicht, weil es mir selbst keinen Spaß macht, durch sämtliche Blogs zu stöbern, sondern weil es im Alltag einfach ungemein einschränkt. Mich, die Kinder, den Mann. Aber auch Freunde, die ich nebenbei aus Bildern schneiden, ohne Namen erwähnen und allgemein umschiffen muss. Und manche Dinge sind einfach privat und genieße ich im Stillen.
Und dann bin ich im Moment einfach auch hochschwanger. Mittlerweile in der 40. Woche – und es raubt mir sämtliche Kräfte. Kräfte, die ich gern dafür nutzen würde, einfach nur bis zur Geburt zu überstehen. Auch danach werde ich hier wohl erst einmal auf Sparflamme unterwegs sein. Warum? Nun ja, wir als Familie müssen dann auch erst einmal ankommen, uns neu sortieren und dieses kleine Wunder kennen lernen. Da haben fixe Termine, auch wenn ich selbstständig bin, kaum Raum.
Mehrwert, Nachhaltigkeit und Interessen
Für mich persönlich merke ich, dass es mir immer wichtiger wird, für dich und mich Mehrwert zu bieten, Artikel zu schreiben, die auch in 2,3 oder 5 Monaten noch wichtig sind. Artikel, die nicht an Aktualität verlieren und nicht nur kurze Momente preisgeben. In meinem Kopf schwirren so viele Ideen. Ideen rund um Ausflugstipps, DIY-Projekte und Dinge, die mich bewegen. Meine Interessen, mein Herz und meine Gedanken widerspiegeln. In denen du dich vielleicht wiederfinden kannst, die dich bereichern.
Da empfinde ich das Tagebuchbloggen ehrlich gesagt als zeitraubend, organisatorisch störend und immer mehr irrelevant werdend. Sicher, die Klickzahlen, die durch Verlinkungen für das WIB und dergleichen kommen, sind toll. Aber sie sind nur kurzlebig, nicht von langer Dauer und ich bezweifle ehrlich gesagt, dass Leser dadurch hängen bleiben, sich nachhaltig bereichert fühlen oder etwas davon haben, wenn ich zum 20. Mal meinen Cappuccino im Bett fotografiere oder von unseren Blümchen im Garten berichte. Oder was meinst du?
In der Zeit, in der ich also Bilder dafür bearbeite, möchte ich eigentlich lieber über Dinge schreiben, die für mich – und vielleicht auch für dich – relevant sind. Und Zeit mit den Kindern verbringen, ohne mit den Gedanken an der nächsten Abgabe für Klickzahlen zu hängen oder das Handy immer griffbereit zu haben. Zeit für Dinge, die mich erfüllen und nicht einschränken.
Ich bin nicht aus der Welt
Statt Tagebuchbloggen nehme ich dich oft in meinen Social Media Kanälen mit durch meinen Alltag. Ob du auf Instagram in den Stories siehst, was es gerade zum Mittagessen gab oder ich auf Facebook gerade eine Anekdote meiner Kinder teile – ich bin nicht aus der Welt. Denn es macht mir weiterhin Spaß, dich am Alltag teilhaben zu lassen. Aber eben ohne feste Struktur, ohne Termine, ohne Link- und Abgabedruck. Sondern just for fun. Einfach so. Vielleicht rutscht auch der ein oder andere Beitrag in Bildern wieder mit hinein, weil ich gerade die Muse und Lust dazu habe. Versprechen mag ich es dennoch nicht.
Ich möchte mich jetzt nämlich erstmal konzentrieren, auf positive Veränderungen. Privat und hier. Und ich freue mich auf viele neue Projekte, die durch die fixen Dinge viel zu lange auf der Strecke geblieben sind. Auf tolle Tipps für dich, Herzensdinge und Familienleben. Auf handyfreie Nachmittage, unbebildertes Glück und bewusste Zeit ohne Hintergedanken.
Und ich hoffe, du liest dennoch weiter mit, bereicherst dieses Blogprojekt mit Kommentaren, Meinungen oder auch nur als stilles Mäuschen.