Wofür ich mein Kind beneide: Kindereigenschaften
Romy von Ideas4parents hat zu einer, wie ich finde, wirklich tollen Blogparade aufgerufen. Natürlich möchte ich hier mitmachen, denn wer von uns Eltern hat denn nicht manchmal den Moment, sein Kind anzuschauen und zu denken „Boah, das würde ich nun auch gern so handhaben?“. Romy hat nach drei Eigenschaften gefragt, um die ich meine Kinder beneide. Hier kommen sie. 🙂
Diese unverblümte Ehrlichkeit
Ich gebe zu, manchmal macht es mich verrückt und ich bin gekränkt, wenn eines meiner Kinder vor mir steht und Sätze wie „Mama, dein Popo wackelt so lustig!“ oder „Wenn du weniger Blödsinn essen würdest, wärst du nicht so dick, gell?“ raushaut. Aber meine Kinder haben recht. Und sie denken sich nichts dabei. Und genau dadurch, dass sie so ehrlich und nicht konfliktscheu sind, bringen sie mich immer wieder zum Nachdenken. Durch diese unverblümte Ehrlichkeit hinterfragen meine Kinder so viel und geben ungeschönte Rückmeldungen auf Situationen wider, die ich durch meine Betriebsblindheit als Mama oft ganz anders wahrnehme.
Dazu gehört aber auch dieses grundehrliche Lachen, wenn sie sich wirklich freuen. Das Strahlen in den Augen, das keineswegs berechnend ist, wenn der Opa vor der Tür steht oder sie ein zweites Eis bekommen. Gefühle in jegliche Richtung, gerade die der Kinder, sind immer echt. Nicht gestellt. Ohne Hintergedanken und ohne Schmälerung. Ja, darum beneide ich meine Kinder.
Schlafen, egal wann und wo
Meine Kinder müssen ein besonderes Schlaf-Gen haben, das mir irgendwo zwischen der Pubertät und dem ersten Kind verloren gegangen ist. Egal wann und egal wo, wenn die Mäuse schlafen wollen, dann tun sie das. Auf den Schultern des Packesel-Papas, im größten Freibadlärm, mitten im Gespräch mit den Geschwistern, im Gruppenraum des Kigas. Sie können das einfach komplett ausblenden und schlafen. Und wenn sie ausgeschlafen sind, geht das bunte Treiben weiter. So, als wäre nichts gewesen. Diese innere Ruhe und Ausgeglichenheit, ja, das ist eine Kindereigenschaft, dich ich gern wieder hätte.
Die kleinen Dinge sind die größten
Wie oft passiert es, dass wir die ganzen kleinen und wundervollen Momente und Begebenheiten nicht wahrnehmen, weil wir blind durch die Gegend hetzen? Durch meine Kinder werde ich immer wieder daran erinnert, wie glücklich kleine Dinge machen können. Da landete zum Beispiel erst kürzlich ein kleiner süßer Marienkäfer auf dem Ärmel des Zwergs. Er strahlte und schrie vor Freude und war unheimlich aufgeregt, weil der Marienkäfer genau ihn für seine Landung ausgewählt hatte.
Und erst heute kam die Große barfuß von der Schule. Erst war ich ein wenig sauer, doch dann erklärte sie mir, dass es doch das schönste Gefühl ist, wenn man das Gras zwischen den nackten Zehen fühlt. Das wollte sie unbedingt wieder spüren.
Die Welt ist durch die Augen meiner Kinder viel leichter, freier, bunter.
Ja, wir können sehr viel von unseren Kindern lernen. Und um einige Kindereigenschaften beneide ich die vier Mäuse. Vielleicht, mit ein bisschen Glück, werden sie sich diese tollen Dinge beibehalten. Nicht nur bis zur Pubertät, sondern für immer.
2 Kommentare
Marina - ideas4parents
Liebe Julie,
auf die kleinen Dinge im Leben zu achten ist wunderbar und Kinder können uns so schön zeigen, wie das geht 🙂
Vielen Dank, dass du bei unserer Blogparade mitgemacht hast!
Liebe Grüße
Marina von ideas4parents
puddingklecks
Bei so einem tollen Thema kann man doch auch nur schwer widerstehen oder? 🙂
Liebe Grüße