Mehr Zeit für mich // Selbstfürsorge im Alltag als Mama
Momentan hetze ich eigentlich nur noch von Termin zu Termin. Zeit für mich bleibt aktuell sehr oft auf der Strecke. Hier der Elternsprechtag, da das Fußballtraining und nebenbei noch mein Fernstudium. Ach ja, ich blogge ja auch noch, um uns hier mit zu finanzieren. Kurzum: Selbstfürsorge im Alltag kommen im Moment wirklich oft zu kurz. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, mich immer mal wieder auszuklinken und um mich zu kümmern. Und da ich mir an die eigene Nase packen muss, dachte ich mir, ich lasse dich einfach ein wenig daran teilhaben.
Selfcare im Elternalltag – ein Drahtseilakt
Aktuell sieht mein Tag so aus, dass ich morgens gegen 5 Uhr aufstehe, hier alles für das Frühstück vorbereite und um kurz vor 6 die ersten Kinder wecke. Während Manuel sich und den Keks fertig für die Kita macht, kümmere ich mich um den Rest, leite an, frage 20x, ob auch wirklich die Trinkflasche eingepackt wurde und das Handy in der Tasche ist. Sind die Großen drei auf dem Weg zur Schule, ist Manuel meist schon unterwegs und der 7-jährige Frosch spielt eine Runde mit seiner kleinsten Schwester. In der Zeit beseitige ich die Spuren des Frühstücks, sauge durch und mache einen Snackteller für die Kleine.
Den Vormittag verbringen das kleine Mädchen und ich mit Kochen, Putzen, Spielen im Garten oder Büchern. Ja, manchmal spielt sie auch am Tablet, damit ich in der Zeit in Ruhe den Backofen bedienen oder am PC meine Mails abrufen und Kooperationsanfragen beantworten kann.
Schläft das kleine Mädchen mittags, habe ich immer die Wahl zwischen Haushalt, Studium, Bloggeschichten oder Füße hochlegen. Dreimal darfst du raten, wofür ich mich so gut wie nie entscheide.
Nachmittags ist Hausaufgabenbetreuung, Fahrten zu den Hobbies der Kinder und Beziehungsarbeit mit eben diesen an der Tagesordnung. Wirklich einfach mal da sitzen und ein Buch lesen ist nicht, auch wenn die größeren Geschwister gern mit den kleineren spielen. Eigentlich werde ich, wenn ich es doch mal mache, ständig unterbrochen. So ist das halt, wenn 8 verschiedene Charaktere sich ein kleines Haus teilen und 6 davon die Eltern als Ansprechpartner brauchen.
Und abends, wenn alle in ihren Zimmern sind, bin ich einfach zu fertig, um mich noch großartig um mich zu kümmern. Da sitze ich platt auf dem Sofa oder dem Bett, lasse mich stumpf mit Tiktoks berieseln oder schlafe quasi gleichzeitig mit ein.
Mein Tag hat nur 24 Stunden
24 Stunden, in denen ich so vielen verschiedenen Rollen gerecht werden möchte und mich gleichzeitig ganz oft selbst vergesse. Der Spagat zwischen Haushalt, Kindern, Selbstständigkeit und Studium ist nicht ohne. Und dann will ich ja eben auch ab und an Zeit mit meinem Mann. Seltsam, ich weiß. Aber auch nach 17 Jahren suche ich seine Nähe und vermisse ihn schrecklich, wenn wir nicht mindestens 15 Minuten intensiv gesprochen und uns ausgetauscht haben.
Manchmal wünschte ich, ich hätte die finanziellen Ressourcen, um allein solche Dinge, wie die Wäscheberge oder die Hausaufgabenbetreuung an andere Menschen abzugeben. Ich wünschte, ich hätte nicht den Anspruch, dass meine Kinder stets ausgewogene und hochwertige Mahlzeiten in die Schule bekommen und ihre Hobbies ausüben können, auch wenn ich dafür das Taxi spielen muss.
Das sind alles so große Zeitfresser, die auch meinen Mental Load ziemlich füllen. Wann muss ich den Frosch zum Fußballtraining fahren? Findet heute der Kunstkurs für den Zwerg statt oder kommt er regulär nach Hause? Und wieso hat die Große schon wieder keine Socken und klaut sich meine?
Ich kann gar nicht sagen, wie herrlich entspannt das neulich im Winterurlaub war, weil eben dieser Ballast weg viel. Die Klatsche kam dann eben daheim, weil alles auf einen Schlag wieder auf mich einprasselte.
Was ich mir also für die kommende Zeit vornehme, um Zeit für mich zu schaffen:
Morgens möchte ich nun in Ruhe meinen Kaffee, Cappuccino oder Tee trinken, bevor ich in den Tag starte. Für mich. Alleine. Diese paar Minuten werde ich mir einräumen müssen, damit ich gelassener werde und mein Geduldsfaden wieder ein paar Zentimeter dazu gewinnt.
Die ersten 30 Minuten des Mittagsschlafs vom kleinen Mädchen gehören mir. So richtig. Ohne Haushalt, sondern mit Eieruhr und Buch oder ne Runde Zocken. Einfach bewusst eine halbe Stunde das tun, was mir gut tut und nicht das, was eigentlich getan werden sollte. Ist die Zeit um, kann ich mich um den Haushalt, die Blogs oder das Studium kümmern.
Feste Zeiten für Social Media brauche ich außerdem auch. Wirklich, wie mit einem Stundenplan in der Schule. Ich merke nämlich, dass ich ständig auf Abruf bin. Hach, da könnte ich noch was posten, dort ne Story – und hab ich eigentlich schon den Wochenplan verlinkt? Durch weniger Präsenz will ich mir mehr Zeit für mich schaffen.
Und abends möchte ich mich aufraffen und jeden Tag 10 Minuten in einem Buch lesen, statt in Social Media zu versumpfen oder frustriert ins Bett zu schlüpfen. 10 Minuten selbst auferlegte Zeit für mich und meine Bücher. Ich wollte dieses Jahr eh mehr lesen.
So komme ich auf etwa eine Stunde Selbstfürsorge im Alltag.
Und ich denke, das ist gar kein so schlechter Weg. Ich weiß nämlich, wenn ich das nicht verschriftliche, bekomme ich den Hintern nicht hoch und versumpfe wieder in allen Verpflichtungen, statt mich als Priorität anzusehen. Also, hier hast du es: Wir dürfen uns selbst nicht vergessen, denn wir sind genauso wichtig!
Herzlichst, die Julie
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